Kulturleben
Stadtarchiv präsentiert Witzesammlung

Der verstorbene Journalist Kubeng hat dem Stadtarchiv Amberg eine Sammlung hinterlassen. Jetzt wurde sie vorgestellt.

13.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:52 Uhr
OB Michael Cerny (Mitte), der Leiter des Stadtarchivs Amberg, Dr. Andreas Erb (rechts) und Auszubildende Franziska Geißler schauen die Witzesammlung von Joachim Kubeng durch. −Foto: PortalSADmznews

„Worüber wir lachen und worüber nicht, verrät viel über uns“, so eine Sprecherin der Stadt Amberg. Das zeigt die Witzesammlung, die der 2010 verstorbene Journalist und Theaterberater Joachim Kubeng zusammengetragen hat. Die Sammlung ist Teil seines Nachlasses, der dem Stadtarchiv Amberg übergeben wurde und dort aufbewahrt wird. Seine Unterlagen bieten reichhaltiges Material zur Geschichte des Amberger Kulturlebens und insbesondere des Stadttheaters, das nun auf eine Auswertung wartet.

In den Beiträgen spiegelt sich aber auch die Persönlichkeit von Joachim Kubeng wieder. Nicht nur auf den Brettern, die die Welt bedeuten, hat ihn der Humor stets begleitet. Jahrzehntelang hat der Kulturliebhaber Witze, Anekdoten und launige Ansprachen aus Zeitungen ausgeschnitten oder nach Hörensagen aufgeschrieben und in einem umfangreichen Ordner abgelegt. Ganze Hundertschaften von Witzen und Anekdoten sind so dem Vergessen entkommen. Sie können nun im Lesesaal des Stadtarchivs Amberg nachgelesen werden.

Diese Tatsache ist umso wertvoller, als der auf der Straße oder in Gesellschaft erzählte Witz nur selten schriftlich festgehalten wird und dadurch zu den bedrohten Kulturgütern zählt. Ganz im Gegensatz zu Komikern wie Heinz Erhardt, Loriot oder Otto Waalkes, die fest in den Erinnerungen vieler Menschen verwurzelt und in verschiedenen Medien überliefert sind. Interessenten wird dennoch so manches Mal das Lachen im Halse stecken bleiben, denn was seinerzeit der Belustigung diente, würde heute oftmals ein „No Go“ darstellen. Darauf machte der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Andreas Erb, zusammen mit Oberbürgermeister Michael Cerny aufmerksam. „Dass es sich hier um eine andere Zeit und andere Gepflogenheiten handelt, merkt man am Beispiel des Humors auf sehr subtile Weise“, stellte der Stadtarchivar in diesem Zusammenhang fest. Nichtsdestoweniger war man sich einig, dass auch dieser Teil des Nachlasses ein wichtiges Kulturzeugnis darstelle, das den nachfolgenden Generationen einen wertvollen Eindruck aus dem Leben und Denken dieser Jahre vermittele.