Beschäftigung ist gestiegen
Trotz Krise: Lage auf Arbeitsmarkt in Amberg-Sulzbach stabil

11.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:07 Uhr
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es weniger Menschen ohne Anstellung. −Foto: Symbolbild: Sebastian Gollnow, dpa

Trotz gestiegener Materialkosten und verstärkter Fluchtmigration infolge des Ukraine-Kriegs, hat sich der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf im Jahr 2022 stabil gezeigt.

Das berichtete Siegfried Bäumler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, in einer Pressemitteilung.

Zum Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf gehören neben den Landkreisen Schwandorf und Cham auch die kreisfreie Stadt Amberg und der Kreis Amberg-Sulzbach.

Herausforderndes Jahr für Firmen

Für die Unternehmen sei 2022 ein Jahr der Herausforderungen gewesen. Der von der Coronakrise überlagerte Fach- und Arbeitskräftemangel habe sich immer deutlicher gezeigt. Zusammen mit den Preissteigerungen habe dies in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem düsteren Bild geführt, dass sich in den Arbeitsmarktzahlen allerdings nicht in dieser Deutlichkeit niedergeschlagen habe.

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Die Beschäftigung stieg und die Arbeitslosigkeit ist trotz der Fluchtmigration im Jahresschnitt im Vergleich zum Vorjahr gesunken. „Alles in allem hat sich der Arbeitsmarkt ungeachtet der Krisen in 2022 gut entwickelt und stabil gezeigt“, berichtet Bäumler.

Durchschnittlich rund 1000 Personen in Amberg arbeitslos

In Amberg waren im vergangenen Jahr durchschnittlich rund 1000 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit deutlich ab, und zwar um knapp 120 Personen beziehungsweise 10,3 Prozent. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank von 4,7 Prozent im Vorjahr auf 4,2 Prozent. Aus der Erwerbstätigkeit heraus meldeten sich zirka 1280 Personen neu oder erneut arbeitslos, rund 30 Arbeitnehmer beziehungsweise 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug beendeten zirka 990 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um eine Tätigkeit aufzunehmen, knapp 270 Arbeitnehmer beziehungsweise 21,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

250 Angebote mehr von Betrieben

Die Betriebe und Verwaltungen meldeten etwa 1970 neue Stellen zur Besetzung, rund 250 Angebote (14,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im Stellenpool waren durchschnittlich knapp 1000 Angebote gemeldet, etwa 310 Offerten (44,9 Prozent) mehr als 2021.Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende Juni bei ungefähr bei 28160 und damit bei knapp 340 Personen beziehungsweise 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert.

Arbeitslosenquote nahm auch im Landkreis ab

Im Landkreis Amberg-Sulzbach waren im Jahr 2022 durchschnittlich knapp 1540 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit spürbar ab, und zwar um knapp 100 Personen beziehungsweise sechs Prozent.

Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank von 2,7 Prozent im Vorjahr auf 2,6 Prozent. Aus der Erwerbstätigkeit heraus meldeten sich rund 2130 Personen neu oder er-neut arbeitslos, rund 210 Arbeitnehmer (9,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Gegenzug beendeten zirka 1710 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um eine Tätigkeit aufzunehmen, knapp 460 Arbeitnehmer (21,1 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Die Betriebe und Verwaltungen meldeten knapp 1580 neue Stellen zur Besetzung, rund 170 Angebote (9,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. Im Stellenpool waren durchschnittlich 1100 Angebote gemeldet, zirka 210 Offerten (23,8 Prozent) mehr als 2021. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Ende Juni bei zirka 30380 und damit um 570 Personen beziehungsweise 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert.

Weniger Langzeitarbeitslose im Agenturbezirk

Die allgemeine Langzeitarbeitslosigkeit ist deutlich zurückgegangen. Insgesamt waren 2022 im ganzen Bezirk Schwandorf rund 1620 Personen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen und somit zirka 320 Menschen (16,3 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Nachdem die Stellenmeldungen der Arbeitgeber 2021 einen Rekordwert erreichten, nahm die Personalnachfrage 2022 gegenüber dem Vorjahr leicht ab, lag allerdings noch immer auf hohem Niveau. Insgesamt meldeten die Betriebe und Verwaltungen rund 12700 Stellen zur Besetzung, 670 Angebote beziehungsweise fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

2,1 Prozent Steigerung bei Beschäftigten

Am Stichtag Ende Juni 2022 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im gesamten Agenturbezirk Schwandorf bei rund 172840 Arbeitnehmern und damit 3540 Personen, 2,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Kurzarbeitergeld habe sich auch 2022 bewährt, sagte Bäumler weiter. Den Jahres-Höchststand erreichte die Kurzarbeit im März. Es waren rund 3290 Personen in etwa 300 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Mit der weiteren Entspannung auf dem Arbeitsmarkt beendeten bis zum August laut den neusten Zahlen immer mehr Arbeitnehmer ihre Kurzarbeit. Im August waren noch rund 700 Personen in zirka 20 Betrieben betroffen.