Stadt Amberg
Türkisch-islamischen Kulturverein hat Integration zum Ziel

04.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr
Der Vorstand des türkisch-islamischen Kulturvereins mit Abdullah Karakas (l.), Metin Türksever (2. v. l.) und Akin Eymelli (r.) besuchte Oberbürgermeister Michael Cerny (2. v. r.), um ihn um Unterstützung für ihre Integrations-Initiative zu bitten. −Foto: Fotos: Susanne Schwab

Die neue Vorstandschaft des türkisch-islamischen Kulturvereins will den Dialog zwischen den Religionen fördern

Sie fühlen sich in der Stadt Amberg heimisch, freuen sich, „dass wir hier in Frieden und Wohlstand miteinander leben können“ und betrachten die Religion als eine „Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss“. Mit dieser Botschaft war die neue Vorstandschaft des türkisch-islamischen Kulturvereins, bestehend aus dem ersten Vorsitzenden Abdullah Karakas, zweitem Vorsitzenden Akin Eymelli und Sekretär Metin Türksever, zu Oberbürgermeister Michael Cerny ins Rathaus gekommen.

Religionen in Amberg im Dialog

Dabei äußerten sie einen dringenden Wunsch: „Dass wir mit allen Religionen und den hier lebenden Menschen in Dialog treten und Kontakte knüpfen können.“ Wohl wissend, dass das nicht von heute auf morgen umsetzbar sein werde und es auch an ihnen liege, Schritte auf andere zuzumachen. Ihr Ziel sei gelebte Integration. Diese könne aber nur dann gelingen, wenn man es auch schaffe, Hemmschwellen abzubauen und Vorbehalten zu begegnen. „Wir leben zum Teil seit vielen Jahren hier und nicht anders als unsere deutsche Nachbarschaft. Das wollen wir unseren Mitmenschen gerne zeigen“, machten Karakas, Eymelli und Türksever deutlich und sprachen eine Einladung an ihre Mitbürger aus: „Sie alle sind uns ganz herzlich willkommen.“

Der Ort, an dem sich die Menschen begegnen können und sollen, ist die Moschee des Kulturvereins an der Drahthammerstraße, die nach außen zu öffnen sich die neue Vorstandschaft auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ihnen liege es am Herzen, klar zu machen, dass sie zwar islamischen Glaubens seien und ihre Traditionen und Werte auch weiterhin pflegen wollten, dies jedoch friedlich, gewaltfrei und keinesfalls mit der ideologischen Besessenheit, vor der sich viele Menschen fürchten.

„Wir haben kleine Kinder, bei uns treffen nicht nur türkische Landsleute, sondern verschiedenste Nationalitäten zusammen und es ist uns wichtig, dass sie alle sich integriert fühlen“, fassten die Verantwortlichen ihr Anliegen nochmals zusammen. Gleichzeitig kündigten sie an, ein Sommerfest mit Moschee-Führungen und einem Tag der offenen Tür feiern zu wollen. Mit ihrem Ansinnen rannten sie auch bei Oberbürgermeister Michael Cerny die sprichwörtlich offenen Türen ein.

Cerny will „langen Weg“ mitgehen

„Ich bin gerne bereit, diesen interreligiösen Dialog zu unterstützen“, sagte er. Bis es soweit ist, sei es freilich noch einer langer Weg. Den Vorschlag der Vorstandschaft, einzelne Vertreter der Kirche, der Politik, der Behörden und anderer Bereiche einzuladen, betrachtete Cerny als eine ausgezeichnete Idee, die man auf jeden Fall weiterverfolgen solle. Dabei war er sich sicher: „Wenn alle zusammenhelfen, lässt sich dieses Ziel Schritt für Schritt erreichen.“