Trockenheit im Landkreis
Wasser sparen: Der BUND Amberg-Sulzbach gibt Tipps

02.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:11 Uhr
Das Foto ist nicht in Südfrankreich entstanden, sondern zeigt eine trockene Waldwiese bei Lichtenegg im Birglang −Foto: Horst Schwemmer

Hitze und Trockenheit haben in diesem Sommer nicht nur Bayern fest im Griff. Die BN-Kreisgruppe gibt Tipps, wie man in seinem Haushalt Wasser sparen kann.Laut einer Pressemeldung der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des Bundnaturschutzes war Wasserknappheit in Deutschland bisher kein großes Problem. Doch in diesem Jahr und in den vergangenen Hitzesommern zeigte sich, dass sich das in Zukunft zumindest in einigen Landesteilen aufgrund der Klimakrise ändern könnte.

Durch den Klimawandel und vermehrte Trockenperioden hat auch Bayern zunehmend mit Wasserknappheit zu kämpfen. Im Raum Amberg gab es in den Winter- und Frühjahrsmonaten im langjährigen Vergleich noch gute Niederschläge.

Im Juni fiel nur ein Viertel des langjährigen Mittels und im Juli nur etwa ein Fünftel. Ein Blick auf die Grundwassermessstelle Betzenstein (auch wenn es in Oberfranken liegt) mache deutlich, wie dramatisch die Pegel zurückgehen. Im langjährigen Mittel fehlen fast zehn Meter. Dieses Extrem zeige sich auch überall in der ausgedörrten Landschaft. Daher sei es notwendig, sparsam mit Wasser umzugehen. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie im Haushalt weniger Wasser verbraucht werden können. Dass Duschen deutlich wassersparender ist, als Baden, dürfte bekannt sein“, sagt Beate May aus der BN-Kreisgruppe.

„Beim Einseifen während des Händewaschens fließen aber auch meist 15 bis 20 Liter ungenutzt. Wenn man das Wasser beim Händewaschen öfters abdreht, können bei gleicher Hygiene der Wasserverbrauch beim Händewaschen um bis zu 70 Prozent reduziert werden.“ Das Regenwasser werde allerdings immer noch viel zu wenig genutzt. Für Gartenbesitzer sollte die Regentonne obligatorisch sein, um das Wasser zumindest für die Pflanzenbewässerung zu nutzen. Deswegen sagt May: „Mit Pflanzen bewachsener Boden kann viel mehr Wasser bei Regen aufnehmen als versiegelte, unbewachsene Flächen. Auch die Empfehlungen der jeweiligen Gemeinden zur reduzierten Wassernutzung an heißen Sommertagen sollten beachtet werden.“

Der mit Abstand größte Teil des Verbrauchs entfällt allerdings auf unsere Lebensmittel und Konsumgüter. In einem Kilogramm Import-Tomaten stecken etwa 40 Liter Wasser, in einem Kilo Papier 250 bis 700 Liter, in einem Kilo Rindfleisch 5000 Liter und in einem Auto bis zu 20.000 Liter Wasser.

„Der Wasserverbrauch kann dabei unter anderem gesenkt werden, wenn Verbraucher Mehrweg- statt Einwegverpackungen verwenden“, sagt May weiter. Eine Glas-Mehrwegflasche benötige bei der Herstellung zum Beispiel 70 Prozent weniger Wasser als ein Milchkarton.

Wer den sparsamen Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft fördern will, sollte möglichst Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Produktion kaufen. Denn der Vormarsch von wasserintensiven Anbaumethoden sowie der Fleischproduktion führt gerade in wasserärmeren Ländern des Südens zum Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Bodenerosion, Versalzung und Versteppung.

Auch Strom sparen helfe den Wasserverbrauch zu senken. Ein großer Teil des Wassers in Deutschland werde nämlich zum Kühlen in Wärmekraftwerken genutzt. Bei Konsumgütern weisen Gütezeichen wie der Blaue Engel auf wasser- und umweltschonende Waren wie zum Beispiel Recyclingpapier hin.