Amberg-Sulzbach
Oberpfälzer Jagdgenossen haben einen neuen Sprecher

15.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:10 Uhr
Sie bedankten sich beim scheidenden Sprecher Albert Robold (2.v.r.): Die neue Mannschaft der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im BBV um Ernst Utz, Stefan Graf, und dem stellvertretenden Präsidenten Ely Eibisch (v. l.). −Foto: Hubert Hofmann

Ein wenig Wehmut war dabei, als Albert Robold zum letzten Mal die Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Bayerischen Bauernverband, Bezirksverband Oberpfalz eröffnete. Künftig wird Stefan Graf seine Aufgaben übernehmen.

Er gab einen Rückblick in seine über 24 Jahre währende Zeit als Sprachrohr der oberpfälzer Jagdgenossenschaften wagte. Neben den Dauerthemen Verbissbelastung und Schwarzwildbejagung waren Meilensteine in seiner Amtszeit auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene das Schwarzwildprojekt, das den Grundstock für eine Bejagung von Wildschweinen mittels Nachtsichtvorsatzgerät legte.

Auch der ausgehandelte Digitalpakt mit dem Freistaat Bayern brachte den Jagdgenossenschaften dank des Einsatzes des BBVs und der ARGE endlich ein erschwingliches Jagdkataster. „Zuletzt konnten wir beim Graugansmanagement Erleichterungen bei der der Gelegebehandlung erreichen“, resümierte Albert Robold in der Pressemitteilung des BBV. „Aber meinem Nachfolger bleiben viele Aufgabenfelder zu beackern. Ob die Wolfsproblematik, Verbissdruck und Kalamitäten oder die Diskussion über die rotwildfreien Gebiete – Arbeit ist genug da!“

Ernst Utz ist neuer Stellvertreter

Die Neuwahlen brachten ein eindeutiges Votum. Neuer Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Bayerischen Bauernverband, Bezirksverband Oberpfalz ist Stefan Graf aus dem Kreisverband Cham. Der 53-jährige Jagdvorsteher, der seine Jagdgenossenschaft in Eigenbewirtschaftung führt, kann aus eigener Erfahrung berichten, wie positiv sich eine konsequente Rehwildbejagung auf den Wald auswirkt. Auch beim Thema rotwildfreie Gebiete hat er eine eindeutige Haltung: „Wenn wir zusätzlich zum Rehwild auch noch das Rotwild in der Fläche haben, können wir den Waldumbau, so wie wir ihn angesichts der anhaltenden Kalamitäten bräuchten, vergessen,“ so Graf. Als sein Stellvertreter wurde Ernst Utz aus dem Kreisverband Amberg-Sulzbach gewählt.

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Utz, der Jagdvorsteher und Jagdscheininhaber ist, kennt beide Seiten und sieht sich als Vermittler. „Nur wenn die Jagd im Zusammenspiel mit der Jagdgenossenschaft funktioniert, können wir sie als Eigentumsrecht langfristig erhalten“, so Utz. Martin Federhofer (NM) und Josef Stangl (WEN) wurden als Beisitzer gewählt. Dem Vorstandgremium gehört qua Satzung auch Bezirksgeschäftsführer Hubert Hofmann als hauptamtlicher Mitarbeiter des BBV an. Bezirkspräsident Ely Eibisch dankte dem scheidenden Sprecher Albert Robold und wünschte dem neuen Team mit Stefan Graf an der Spitze alles Gute.

Vielfältige Fördermöglichkeiten für Waldbesitzer

Nach den Neuwahlen standen auch noch fachliche Themen auf der Tagesordnung. Regina Härtl, Leiterin der Abteilung F4 am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf, berichtete über die vielfältigen Fördermöglichkeiten für Waldbesitzer in Bayern. Hierbei wurde deutlich, dass es attraktive Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel die Förderung von Weiserzäunen oder die Förderung klimastabiler Wälder gäbe. Auf der Internetseite www.waldbesitzer portal.bayern.de gäbe es alle wichtigen Informationen, inklusive einem „Försterfinder“, mit dem der Waldbesitzer den richtigen Ansprechpartner der Forstverwaltung vor Ort ganz einfach finden kann.

Hubert Hofmann Berichtete über die Neuerungen beim Graugansmanagement. Wenn größere Schäden durch Graugänse in einer Jagdgenossenschaft dokumentiert werden, können zukünftig beim zuständigen Landratsamt unter Berücksichtigung der Antragsformalitäten von geschulten Personen nach Genehmigung Graugansgelege behandelt werden. Diese Möglichkeit wurde letztes Jahr durch eine Gesetzesänderung ermöglicht und geht auf den Einsatz des Bayerischen Bauernverbands und der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften zurück, so Hofmann.