Bundeswehr
Soldaten legen in Kümmersbruck ihr Gelöbnis ab

23.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:23 Uhr
Die Vereidigung fand in Kümmersbruck statt. −Foto: Klaus Högl

Ihren Diensteid beziehungsweise das Gelöbnis legten die 25 Rekruten des Logistikbataillons 472 öffentlich und da, wo das Bataillon beheimatet ist, ab: In Kümmersbruck.

Die Feier stand unter der Leitung des Kommandeurs des Logistikbataillons 472, Oberstleutnant Martin Hillebrand, statt. Mit dabei, trotz klirrender Kälte, war auch das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim, das mit „Von der Tann Marsch“den Gelöbnisakt einleitete. Dieser war von Fackeln und vielen Zuschauern umgeben. Vorher fand in der Kirche St. Wolfgang ein Gottesdienst statt. Abgeschlossen wurde die Vereidigung mit einem Stehempfang für die Familienangehörigen der Soldaten in der Kümmersbrucker Mehrzweckhalle. Dabei hatte eine Mutter mit 475 Kilometern die weiteste Anreise zur Feierlichkeit auf sich genommen.

Mit den Worten „Der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“ haben die Soldatinnen und Soldaten ein deutliches Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung ausgesprochen.

Kameradschaft grundlegend

Die Grundausbildung ist damit abgeschlossen. Jil Stegmann blickte auf die vergangenen Monate zurück: „Die Bundeswehr hat uns beigebracht, was Kameradschaft bedeutet.“ Diese sei ein ganz wesentlicher Grundstein der Bundeswehr. „Wir haben nicht nur gelernt, was es heißt eine Uniform zu tragen, mit Handwaffen umzugehen oder wie wir uns im Gelände verhalten müssen“, sagte die Soldatin. Vor allem hätten sie durch ihre verständnisvollen und kompetenten Ausbilder gelernt, „mit den eigenen mentalen und körperlichen Limits umzugehen“.

Seine aufrichtige Wertschätzung übermittelte der stellvertretende Landrat Stefan Braun. Das sei ihm angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine besonders wichtig. Braun dankte für das „Ja“ der Soldaten zur Bundeswehr. Sie würden damit eine vorbildliche staatsbürgerliche Haltung zeigen, und, dass sie „zur Friedenssicherung beitragen wollen“.

Der Bürgermeister von Kümmersbruck und der Garnisonsgemeinde, Roland Strehl, lobte die Rekruten angesichts der Tatsache, dass sie sich der großen Aufgabe gestellt haben, „Deutschland in ganz besonderer Art und Weise zu dienen und das in einer Zeit, in der nach dem Überfall Russlands, Krieg mitten in Europa herrscht“. Das Gelöbnis sei ein prägendes Erlebnis, bei dem die Rekruten im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen, so Strehl und lobte ihr Versprechen, „das Land tapfer zu verteidigen“.

Zeit der Veränderungen

Kommandeur und Oberstleutnant Hillebrand schrieb den Soldaten ins Stammbuch, „dass mit dem feierlichen Gelöbnis die formelle Aufnahme in die Gemeinschaft aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr vollzogen ist“. Das Gelöbnis falle in eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten für das Land und die Bundeswehr, bekundete Hillebrand. Es sei allen bewusst geworden, dass nun ein Krieg mitten in Europa stattfindet, unweit von Deutschland. Dieser Krieg mache nicht vor den Grenzen der Ukraine halt, sondern bedrohe auch die Bürger in Deutschland.

„Die heute angetreten sind, haben sich für einen bewussten Dienst in der Bundeswehr entschieden“, meinte Hillebrand. Damit hätten sie sich entschieden, für unsere Werte zu kämpfen. „Mit einem festen Wertekompass, gelebter Kameradschaft, welche ich seit unserem ersten gemeinsamen Zusammenkommen immer wieder eingefordert habe, und dem notwendigen militärischen Rüstzeug, bin ich überzeugt, werden sie jede künftige Herausforderung, egal wo auf dieser Welt, bewältigen“, gab der Kommandeur den Soldaten mit auf ihren Weg.

− aeu