BR-Radltour 2022
1500 Radfahrer waren bei der BR-Radltour in Cham dabei

31.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:14 Uhr
Anstoßen auf eine schöne Tour durch Bayern. −Foto: Claudia Peinelt

Pünktlich um 13 Uhr am Samstag wurde der erste Schwung der Radltour-Teilnehmer zu den Check-in Plätzen vorgelassen. Für rund 1500 Radler der BR-Tour ist einiges an Logistik nötig. Die Radler erhielten erstmal ihr Armbändchen, einen Rucksack mit einem Regencap und einem Radlertagebuch darin, außerdem eine Radlkarte und ihr Radltrikot. Viele der Teilnehmer waren bereits alte Hasen und schön öfter dabei. Trotzdem war die Aufregung und die Vorfreude sehr groß.

Eine Frau, die bei den Ersten beim Einchecken war, erzählte, dass die Radltour eine große Sucht für sie sei und sich wie ein großer Schulausflug mit vielen Bekannten anfühle. Ferdinand war zum ersten Mal mit seinem Mountainbike mit dabei und er fand es super. Einfach ein guter Beginn der Schulferien.

Mittlerweile hatte sich eine lange Schlange über den Platz bei der Stadthalle gebildet. Wer fertig mit seinem Check-in war konnte sich mit Getränken und Essen versorgen oder machte sich zu seinem Quartier in einer der Turnhallen auf. Der THW hatte Schlafplätze in der Mittelschule, dem Fraunhofer-Gymnasium und in der Mehrzweckhalle oberhalb des Hallenbades hergerichtet. Wer früh genug dort war, konnte sich den schönsten Platz aussuchen. Sehr begehrt waren die Plätze, die in der Nähe der Duschen waren. Wie Heinz erzählte, ist so eine Nacht mit so vielen Menschen manchmal schon ein Erlebnis. Da kann es passieren, dass nachts plötzlich jemand über deinen Bauch steigt, der einfach quer durch die Halle auf dem schnellsten Weg zur Toilette muss.

Am Samstagnachmittag kamen mit drei Sonderzügen die Radler aus allen Himmelsrichtungen an. Die Teilnehmer konnten aus den Waggons ihr Gepäck entgegennehmen und es in die dafür vorgesehenen THW-Fahrzeuge geben. Wer dann auch noch sein Radl aus den Waggons hatte, konnte sich auf den Weg zur Stadthalle machen. „Dein Radl passt genau zu dir", witzelte ein junger Mann. “Es schaut genau so alt aus wie du". Besonders aufgefallen ist, dass nur ganz wenige E-Bikes mit in den Waggons waren.

Auf dem Parkplatz der Sparkasse war eine Radlservice-Station aufgebaut. Gerade war das Zweirad von Johannes dort eingespannt und erhielt eine neue Kette. Zwei jüngere Frauen sitzen auf dem Vorplatz der Stadthalle. Sie freuen sich auf die Tage, die sie mit so vielen anderen auf den Straßen unterwegs sind. Die beiden haben sich eine Auszeit von ihren Familien genommen. „Die daheim kommen auch mal ohne uns zurecht".

Am Samstagabend waren alle Teilnehmer zu einer Party vor der Stadthalle eingeladen. Die Begeisterung war riesig. Auch am Chamer Volksfest traf man viele mit einem Radl-T-Shirt an. Die unkomplizierte Art, wie die Männer und Frauen, die einem gemeinsamen Hobby oder Sport nachgehen, miteinander umgehen, war bestaunenswert. Während der ganzen fünf Tage wird alle 20 bis 25 Kilometer eine Pause eingelegt, wo es für alle kostenlos Wasser und frisches Obst geben wird. In den Mittagspausen, die eineinhalb Stunden dauern, können sich die Teilnehmer mit Speis und Trank versorgen.