Verkehr
500 Laster am Tag rollen durch Eschlkam

Eine Sperrung für Brummis wird nicht kommen. Lösung könnte eine Umfahrung sein. Viele Straßen müssen repariert werden.

10.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:26 Uhr
Für den Lastwagen-Verkehr wird es keine Sperrung geben. Ausweg wäre eine Umgehungsstraße. −Foto: Marianne Schillbach

Um Arbeiten am maroden Straßennetz ging es bei der Marktgemeinderatssitzung. Christian Pongratz, Leiter des Gemeindebauhofs, stellte dem Gremium die anstehenden Baumaßnahmen vor. Eschlkam verfügt über 91 Kilometer Gemeindestraßen, da gibt es einiges zu tun. Erste Maßnahme soll die Gemeindeverbindungsstraße Oberdörfl sein: Um die Sperrung der Straße aufheben zu können, ist es notwendig, die Verbindung auszubauen. Die Arbeiten sollen durch den Gemeindebauhof durchgeführt werden. Für die Asphaltierung sind 65 000 Euro veranschlagt.

Die Straße zum Kuchlhof sei als nächstes an der Reihe. Die Teerung werde bis zu 17 000 Euro kosten. Der Ausbau der Fichtenstraße, die in sehr schlechtem Zustand ist, wurde 2021 geplant. Doch die Grundstücksverhandlungen laufen noch.

Sollte eine Förderung aus Mitteln des Amtes für Ländliche Entwicklung bewilligt werden, würden die Straßen „Am Hohen Bogen“ und „Schwellweg“ ausgebaut.

Bauhofchef: Kaum zu stemmen

Neben der Instandsetzung verschiedener Zufahrten soll 2022 in der Ortschaft Kleinaign mit dem Straßenausbau begonnen werden. Dort muss auch die alte Wasserleitung zum Teil erneuert werden. Die Reihenfolge müsse noch festgelegt werden.

Bereits für das Frühjahr ist die Reparatur der Austraße und der Verbindung zwischen Schwarzenberg und Austraße geplant. Hier sollen etwa 500 Quadratmeter ausgebessert werden. Kostenpunkt: bis zu 17 000 Euro. Dann, so Bauhofleiter Christian Pongratz, könne erst neu markiert werden – spätestens aber im Mai.

In allen Eschlkamer Gemeindeteilen ist Handlungsbedarf nötig, so der Bauhofchef. Das sei fast nicht zu stemmen. Bis zur nächsten Sitzung sollen alle maroden Straßen aufgeführt werden.

Am 24. Januar fand eine Verkehrsschau mit Straßenbauamt, Polizei, Bürgermeister Vaclav Bernard, dem neuen Verkehrsminister und zwei Vertretern der Bürgerinitiative gegen den Lkw- Verkehr statt. Die Letzeren kritisierten, dass die Polizei zu wenig kontrolliere. Das Ergebnis der Verkehrsschau: Es wird keine Sperrung für Lastwagen geben. Täglich fahren 450 bis 500 durch die Region. „Wir sollten uns offen und zielorientiert mit dem Thema Umgehungsstraße Eschlkam/Großaign auseinandersetzen“, sagte Bürgermeister Florian Adam. „Von Seiten des Straßenbauamts und der Regierung wird für uns ganz klar eine Umgehung als Lösung vorgeschlagen und auch finanziert.“ Die Umgehung sei sogar als sehr dringlich im Ausbauplan eingestuft. „Deshalb sollten wir uns in Zukunft nicht von vorneherein querstellen, sondern uns mit Lösungen zur Verbesserung der Verkehrssituation befassen“, sagte Adam. Noch im ersten Halbjahr 2022 werde eine entsprechende Planung vorgelegt.

Eine Reihe von Bauanträgen genehmigte der Marktgemeinderat ohne große Diskussion. Es handelt sich um die folgenden Vorhaben: Neubau einer landwirtschaftlichen Lager- und Gerätehalle mit Werkstatt in Oberfaustern; Vorbescheid für Neubau eines Zweifamilienhauses mit Doppelgarage in Neuaign; Abbruch des Wohnhauses und Neubau eines Betriebsleiterwohnhauses mit Doppelgarage in Neuaign; Nutzungsänderung eines Wohnhauses in der Further Straße in Eschlkam; Anbau eines barrierefreien Windfangs und Schlafzimmers an ein bestehendes Einfamilienwohnhaus in Warzenried; Errichtung einer Überdachung für den Biergarten, Errichtung von Lagerräumen und Anbau von Toiletten in Warzenried; Bau eines Gewächshauses in Eschlkam.

Der Bürgermeister berichtete über den Ausbau von Geh- und Radwegen. In puncto Gehweg Stachesried gibt es die Möglichkeit, das Grundstück zu erwerben, so könnte die Lücke zwischen Stachesried und Warzenried geschlossen werden.

In Großaign liegt bereits ein Planentwurf zum Geh- und Radweg vor. Mit der Pfarrpfründestiftung müssen noch Gespräche über den Grunderwerb geführt werden. Die Finanzierung des Geh- und Radwegs Seugenhof wurde in Aussicht gestellt. Mit den Eigentümern werden in Kürze Gespräche über den Grunderwerb geführt. Der Ausbau des Geh- und Radwegs Neukirchen b. Hl. Blut soll über Landkreis erfolgen.

Bürgermeister Adam informierte das Gremium, dass beim Landratsamt Cham eine Besprechung über den öffentlichen Nahverkehr stattgefunden hat. Ein Thema war der öffentliche Nahverkehr, denn die Zahl der Nutzer geht zurück. Die Busverbindungen von Furth im Wald nach Neukirchen b. Hl. Blut und nach Bad Kötzting werden laut Bürgermeister immer unrentabler. Die Schulbuslinien sind davon nicht betroffen.

Kommt der Rufbus?

Im Gespräch und eine Alternative wäre der Rufbus. Dieser sei auch für Wandergruppen interessant. Laut der vorliegenden Planung bleiben die Buslinien wie bisher bestehen.

Bürgermeister Florian Adam stellte das Konzept „Evaluierung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung“ (ILE) des Aktionsbündnisses Künisches Gebirge vor. Der Marktgemeinderat beschloss, dass Eschlkam als Mitgliedskommune den Evaluierungsprozess unterstützt. Ziel ist die weitere Anerkennung als ILE. Dafür muss ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) mit Zielen, Handlungsfeldern und Vorhaben erarbeitet werden.

Das Gremium war der Meinung, das dass „Aktionsbündnis Künisches Gebirge“ der jeweils fünf Kommunen auf bayerischer und auf tschechischer Seite, dass vor 20 Jahren gegründet wurde und seither sehr aktiv sei, eine gute Resonanz habe. Dadurch konnten viele gemeinsame Projekte verwirklicht werden. Die Gemeinde erhielt Fördermittel, die anderen Kommunen verwehrt blieben. Die fünf Gemeinden diesseits und jenseits der Grenze wollen das Projekt nicht einschlafen lassen. Eschlkam bleibt natürlich mit am Ball.

Dann ging es um die erste Änderung der Ortsabrundungssatzung Großaign. Die Träger öffentlicher Belange hatten Anregungen und Bedenken vorgebracht. Nach einer Debatte über die Stellungnahmen verabschiedete der Eschlkamer Marktgemeinderat die Änderung.