Bad Kötzting
Abschied von Amalie Perlinger

Kaplan Matthias Meckel zelebrierte am Dienstag in der Stadtpfarrkirche von Bad Kötzting das Requiem für Amalie Perlinger, geborene Breu aus Grub.

03.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:03 Uhr
Johann Fischer
Amalie Perlinger (†) −Foto: Johann Fischer

Sie war mit 92 Jahren gestorben und folgte ihrem Ehemann, der ihr 1999 im Tod vorausgegangen war. Bürgermeister Markus Hofmann übernahm die musikalische Begleitung der Feier. Kaplan Meckel zitierte den Arzt, Philosophen und evangelischen Theologen Albert Schweizer: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht nicht auf irgendeinem Platz, sondern in den Herzen seiner Mitmenschen.“ In diesem Satz komme die Ehrfurcht vor dem Leben eines jeden Menschen zum Ausdruck, so Meckel. „Unser Menschsein, unser Leben, ist geprägt von Ehe, Familie und menschlicher Gemeinschaft.“ Für Amalie Perlinger waren der Ludwigsberg und ihre Familie Heimat und Bezugspunkt, stellte der Geistliche fest. Das Wohl der Familie erfüllte ihr eigenes Wohl. Amalie Perlinger habe die Nähe Gottes gesucht und auf ihn vertraut. Bei ihm habe sie Kraft und Stärke für ihre Lebensaufgabe gesucht und gefunden. Sie gehörte nach den Worten Meckels jener Generation an, die nur Pflicht und Arbeit kannte, gepaart mit Bescheidenheit und innerer Zufriedenheit. Sie hatte auch schwere Phasen durchzustehen: den Zweiten Weltkrieg und zuletzt die Corona-Pandemie. Spaziergänge in der Natur, der Garten, der Wald und Tiere waren für sie eine Freude und ein besonderes Erlebnis. Nachhaltigkeit sei für sie kein neues Wort gewesen, ihr sei das mit den Begriffen wie Bescheidenheit, Sparsamkeit, Enthaltsamkeit und Entsagung beschrieben worden. Meckel: „Verzicht hat zum Leben von Amalie Perlinger gehört.“ Darum machte sie nie viel Aufhebens darum, wenn sie etwas erreichte. „Diese Einstellung will uns die Verstorbene mit auf unseren Weg geben. Wir sollten den Stab, der beim Staffellauf übergeben wird, annehmen“, so Meckel, „und Gottes Nähe nicht aufgeben.“ Die Urnenbeisetzung fand im engsten Familienkreis unter Einhaltung der Corona-Regeln statt. (ksm)