Vortrag
Althistoriker spricht über Auferstehung

Beim Bildungsforum der Bamler-Gehret-Stiftung in Blaibach begründete Dr. Spieß, warum er an die Auferstehung Jesu glaubt.

12.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:55 Uhr
Der Althistoriker Dr. Jürgen Spieß (rechts) spricht mit Dr. Fabian Graßl (links). −Foto: Daniel Silberbauer

Jesus ist von den Toten auferstanden, davon ist Dr. Jürgen Spieß überzeugt. Beim Bildungsforum der Bamler-Gehret-Stiftung in Blaibach am vergangenen Donnerstagabend begründete der Althistoriker aus Marburg, warum er als Geschichtswissenschaftler an die leibliche Auferstehung Jesu glaubt. Wie es in einer Mitteilung der Bamler-Gehret-Stiftung heißt, erklärte Jürgen Spieß zu Beginn seines Vortrags kurz den anwesenden Zuhörern – unter ihnen auch Blaibachs Bürgermeisterin Monika Bergmann und Pfarrvikar Matthias Tang – wie er als Althistoriker überhaupt dazu komme, sich mit der Auferstehung Jesu zu beschäftigen.

Der Referent erläuterte, dass Historiker ähnlich wie Juristen arbeiten: Sie rekonstruieren vergangene Ereignisse anhand von Indizien. Als wichtigste Quellen für das Leben Jesu nannte er Texte, die im Neuen Testament zusammengefasst sind. Evangelien bezeichnete der Althistoriker als außerordentlich glaubwürdig. Für die Auferstehung Jesu nannte Jürgen Spieß drei Indizien, die von den meisten Historikern anerkannt werden: das leere Grab, die Erscheinungen Jesu nach seiner Kreuzigung und die Veränderung im Leben der Jünger, also die Entstehung des Osterglaubens. Letzteres sei ein zentraler Punkt für Historiker, über die Auferstehung nachzudenken. „Immer wenn ein Mensch sein Verhalten enorm verändert, fragen wir uns, was die beste Erklärung für diese Veränderung ist“, so der Sprecher.

Die meisten Jünger seien für die Überzeugung, Gott habe Jesus von den Toten auferweckt, verfolgt und umgebracht worden. Wäre die Auferstehung bloß erfunden gewesen, wären die Jünger absichtlich für eine Lüge gestorben, betonte der Althistoriker. Als Geschichtswissenschaftler komme er zu dem Ergebnis, dass die Auferstehung historisch gesehen stattgefunden haben muss, sagte Jürgen Spieß. Im Anschluss daran gab es ein Interview, bei dem der Gründer des Bildungsforums, Dr. Fabian Graßl, den Referenten unter anderem mit kritischen Aussagen bekannter Atheisten konfrontierte. Jürgen Spieß ging auf die Einwände ein und nannte Argumente, um diese zu entkräften.