Stamsried
Areal um den Brunnen wird verbessert

Der Marktbrunnen wurde 2018 umfangreich saniert. Nun gibt es Ärger mit dem Rollkies, Rindenmulch und barrierefreiem Zugang.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:18 Uhr
Jakob Moro
Der Umgriff des Marktbrunnens, das sogenannte Brunnenkarree, bereitet Probleme. Es sind umfangreiche Nachbesserungen vorgesehen. −Foto: Jakob Moro

Der 300 Jahre alte Röhrlgrand (Marktbrunnen) aus dem Jahre 1723 wurde umfangreich saniert. Nun gibt es Ärger mit dem Rollkies, dem Rindenmulch und dem barrierefreien Zugang zum Brunnen. Vor drei Jahren, im Juli 2018, wurde Stamsrieds ältestes und bekanntestes Bauwerk, der Marktbrunnen, im Zusammenhang mit der Sanierung des Marktplatzes abgebaut. Die vier Kastanienbäume waren von der Kastanienminiermotte befallen. Die Vitalität dieser Bäume war wegen der ungünstigen Standortverhältnissen, der Schädigung durch die anzunehmende Ausbringung von Streusalz, eingeschränkt, schrieb damals der Kreisfachberater vom Landratsamt Cham. Die Kastanienbäume wurden im Zuge des Abbaus des Brunnens entfernt. Sie wurden im Herbst 2019 durch vier Linden der Sorte „Tilia Cordata Greenspire“ ersetzt.

Diese vier Linden sollen bis zu 15 Meter hoch und sechs bis zwölf Meter breit werden. Die Äste stehen schräg aufrecht, die Zweige waagerecht, leicht überhängend. Sie sind dann dicht belaubt. Diese Lindenart hat kleine Blätter, die rund und herzförmig sind, im Sommer dunkelgrün und im Herbst gelb verfärbt. Vier Sitzgelegenheiten in Blickrichtung der Straßen, Kriegerdenkmal und Mariensäule wurden angebracht. Rund um diese Bankerl wurde Rollkies aufgetragen und um die Lindenbäume Rindenmulch angebracht. Jetzt vermengt sich der hoch ausgebrachte Rollkies und der Rindenmulch. Es sieht nicht nur unansehnlich aus, auch Besucher des Brunnens versinken in dem hoch aufgetragenen Rollkies. Was tun? Darüber berieten die Markträte lange mit dem Bürgermeister in der vergangenen Marktratssitzung. Der Umgriff des Brunnens muss verbessert werden, waren sich alle einig. Der hoch zwischen den Bänken und im Umgriff des Brunnens aufgetragene Rollkies soll nochmals entfernt werden. Die wassergebundene Decke soll angepasst und dann der Kies wieder aufgetragen werden. Pflanzringe um die vier Lindenbäume sollen gesetzt werden. Dazu wird die Firma Dankerl ein Angebot abgeben.

Bürgermeister Bauer teilte auf Anfragen von Markträten mit, dass der Brunnenbereich nie barrierefrei vorgesehen gewesen sei. Die Historie des Marktbrunnens: Brunnen sind und waren Quellen des Lebens. Der Marktbrunnen dürfte das älteste erhaltende Bauwerk Stamsrieds sein und aus der Zeit der Besiedlung Stamsrieds stammen. Wasser war zu allen Zeiten lebensnotwendig. Wer denkt heute noch beim Betrachten des Stamsrieder Marktbrunnens darüber nach, welche lebenswichtige Bedeutung er einst hatte? Er wurde 1723 nach Abriss des hölzernen Brunnens aus Stein errichtet. Die Figur des heiligen Johannes von Nepomuk soll erst 100 Jahre später, im 19. Jahrhundert, nachträglich errichtet worden sein. 1920 wurde der Brunnen unter Bürgermeister Gillitzer renoviert. Er wurde zerlegt und kleiner gemacht. Eine weitere grundlegende Sanierung und Renovierung erfuhr der Marktbrunnen im Jahre 1977, in der Amtszeit von Bürgermeister Spießl. (rjm)