Kunst
Ausstellung ein voller Erfolg

Die Bilder von Bianka Wenninger-Gruszka fanden reißenden Absatz – und ein Künstlerprojekt in Indien

08.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:32 Uhr
Das Gemeinschaftswerk von Malerin Bianka Wenninger-Gruszka und Pater Mejo wurde verkauft, und so wurde in Anwesenheit von Stadtrat Walter Dendorfer eine Spende an ein Künstlerprojekt in Indien auf den Weg gebracht. −Foto: Konrad Groitl/Konrad Groitl

In den vergangenen zwei Wochen fand nach dem Auftakt am Pfingstmontag jeweils von Donnerstag bis Sonntag im Untertraubenbacher Schwalbenhaus eine Ausstellung der Malerin Bianka Wenninger-Gruszka aus Laichstätt statt. Die Ausstellung wurde zum vollen Erfolg. Zusammen mit Pfarrvikar Pater Mejo Jose Puthussery fertigte die Künstlerin ein Gemälde mit einem religiösen Motiv. Der Erlös aus dem Verkauf dieses Bildes samt einer Spende der Künstlerin wurde nun für ein Künstlerprojekt in Indien übergeben.

Spontane Zusammenarbeit

Spontan ergab sich im Lauf der Ausstellung die künstlerische Zusammenarbeit mit Pfarrvikar Pater Mejo. Dass der Geistliche künstlerisch und kreativ angehaucht ist, davon können sich die Kirchenbesucher schon anhand seiner Blumenarrangements in der Pfarrkirche überzeugen. Der Priester aus dem südindischen Kerala hat aber bereits als Kind damit begonnen zu malen und Bleistiftzeichnungen anzufertigen. „Ich habe dabei auch schon meine Oma porträtiert“, berichtet der Pater.

Vor einiger Zeit habe er angefangen, sich mit Pinsel und Farbe an der Leinwand zu versuchen. „Ich male für mein Leben gerne, leider bleibt dafür immer zu wenig Zeit“, so Pater Mejo. Deshalb habe er eines seiner unfertigen Werke zur Vervollständigung an Bianka Wenninger-Gruszka weitergegeben. „Eigentlich wollte ich mir von ihm nur eine Malerstaffelei ausleihen, um meine Bilder besser präsentieren zu können“, so die Künstlerin. Dann aber habe sie das Bild des Pfarrvikars genommen, es vervollständigt und in ihrer Ausstellung angeboten.

Das Bild habe schnell eine Käuferin gefunden, und der Erlös gehe an Pater Mejo. Dieser spende den Betrag seiner Ordensgemeinschaft der heiligen Theresia vom Kinde Jesus für ein Künstlerprojekt in Nordindien. „Mein Ordensoberer hat vor einiger Zeit die KJ Arts Gallery gegründet, um auch die künstlerischen Fähigkeiten der anvertrauten Kinder zu fördern“, so Mejo.

Da die Ausstellung sehr erfolgreich verlaufen ist, legte die Künstlerin zum Verkaufserlös des Bildes noch 250 Euro als Spende dazu. „Ich bin völlig überwältigt vom Erfolg der Ausstellung. An den insgesamt neun Nachmittagen war ich keine halbe Stunde alleine vor Ort“, so Wenninger-Gruszka. Dabei seien ganz tolle Gespräche geführt worden, aber auch ihre Bilder hätten reißenden Absatz gefunden. Gut die Hälfte der Gemälde habe den Besitzer gewechselt. Dazu seien die bedruckten T-Shirts und vor allem die Fototassen reißend weggegangen. „Die Tasse mit dem Streicherröhrenmotiv, das ich zu Pater Mejos Priesterjubiläum gemalt hatte, musste ich sogar nachbestellen“, berichtet die Malerin – Grund genug für sie, den Betrag für die Spende aufzustocken. Sie finde es toll, dass Pater Mejo mit seiner Spende die künstlerische Ausbildung von Kindern in Indien fördert, wo das Geld zum Ankauf von Malutensilien in der Regel nicht vorhanden ist, so die Künstlerin.

Endlich Leben im Schwalbenhaus

Stadtrat und 2. Bürgermeister Walter Dendorfer zeigte sich als Hausherr hoch erfreut darüber, dass die Nutzung des Schwalbenhauses nun mit der Ausstellung von Werken einer einheimischen Künstlerin „endlich gestartet ist und erstmals Leben ins neue Haus eingezogen ist“. „Die Ausstellung war der Türöffner und trotz aller Corona bedingten Hygienevorschriften toll machbar“, so der Ratsvertreter.

An so etwas wie eine Kunstausstellung habe man am Anfang gar nicht gedacht. Das sei ein Fingerzeig für die weitere Verwendung des Areals mit seinen geschlossenen und offenen Gebäudeteilen und dem großen Innenhof gewesen Mit kreativen Ideen ließen sich in Zukunft sicherlich weitere vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für das Schwalbenhaus im Herzen des Chamer Stadtteils finden, wie Dendorfer feststellte. (cko)