Fische verendet
Bad Kötzting: Gülle löscht „jegliches Leben“ im Haberbach aus

16.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:51 Uhr

Der Haberbach war betroffen.

Wenn bei den meisten Vereinen von einem „Wasserschaden“ die Rede ist, dann betrifft das eher geflutete Gebäudeteile. Beim Bezirksfischereiverein hat sich am vorvergangenen Samstag allerdings ein Fall ereignet, bei dem Lebewesen zu Schaden kamen.

Am Morgen des 5. Novembers sei festgestellt worden, dass über den Haberbach, der die auf dem Vereinsgrundstück in Hafenberg gelegenen Fischteiche mit Wasser versorgt, Gülle in die Fischteiche geflossen sei, wie Vereins-Vorsitzender Peter Schönbrunner erklärt. „In einem Teich sowie in der Hälterung waren sämtliche darin befindlichen Fische verendet.“

Schaden für Verein

Sofort seit zunächst durch die tatkräftige Mithilfe weiterer herbeigerufener Mitglieder der Zufluss der Gülle unterbunden worden, indem die Zuläufe zu sämtlichen Teichen abgedichtet worden seien. Darüber hinaus seien der betroffene Teich und die Hälterung abgelassen, die toten Fische geborgen und entsorgt, die Gülle – soweit möglich – aus dem Teich und der Hälterung entfernt worden. Der Teich und die Hälterung seien „durchgespült, und – nach Beendigung der Gülleeinleitung in den Haberbach – die Zuläufe zu sämtlichen Teichen wieder geöffnet“ worden. Es könne aber, so Schönbrunner, nicht ausgeschlossen werden, dass in den anderen Teichen weiterer Schaden entstanden sei. „Ein Ablassen dieser Teiche und eine entsprechende Nachschau ist – nachdem sämtliche Teiche betroffen sind und daher ein Umsetzen von Fischen aus diesen Teichen in unbelastete Teiche nicht möglich ist – derzeit nicht durchführbar.“ Der betroffene Fischteich sowie die Hälterung seien bis auf weiteres nicht nutzbar.

Wasserwirtschaftsamt entnimmt Proben

Wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung am Mittwoch bestätigt, seien durch das Wasserwirtschaftsamt Proben entnommen und verendete Fische sichergestellt worden, Ergebnisse stünden noch aus.

Der Verein habe seinen finanziellen Schaden geltend gemacht, sagt Schönbrunner, aber: „Als Folge des Gülleeintrags ist im naturbelassenen Haberbach jegliches Leben ausgelöscht. Es wird Jahre dauern, bis sich der Bach regeneriert haben wird.“

− wf