Naturschutz
Berghütte entsteht aus einem Militärgebäude

Die „Entwicklungsstudie für den Cerchov-Gipfel mit Malinová hora und Sádek“ wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt.

28.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:15 Uhr
Ing. Zdenek Myslík (stehend), stellvertretender Direktor der Naturschutzgebietsverwaltung Ceský les (CHKO), stellte die Studie vor, aufmerksam verfolgt von Landrat Franz Löffler. −Foto: fhe

Die planerischen Vorgaben für das Gebiet im Nachbarland wurden am Freitag in einem Seminarraum des neuen Kulturzentrums Pivovar in Domažlice sowohl Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler als auch den Bürgermeistern des Aktionsbündnisses Cerchov plus präsentiert. Dazu eingeladen hatten das Bündnis Domažlicko, die Stadt Domažlice und die Naturschutzgebietsverwaltung Ceský les (CHKO). Diese Studie stellt für die Entwicklung des Cerchov-Gipfels die verbindlichen planerischen Vorgaben dar. Auf dieser Grundlage konnten heuer bereits der Abbruch der ehemaligen Militärgebäude sowie erste Umsetzungsschritte für die Revitalisierung des Cerchov-Gipfels erfolgen.

Nunmehr sollen die nächsten Schritte mit der Sanierung eines einstigen Militärgebäudes zu einer Berghütte durch die Stadt Domažlice erfolgen. Doch da werden Probleme mit einem privaten Investor erwartet, der das Bistro am Cerchov von der Gemeinde Klencí pod Cerchovem erworben hat und an dieser Stelle ein Gebäude in der Form der einstigen Pasovský-Hütte errichten möchte. Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler bescheinigte bei der Besprechung den tschechischen Entscheidungsträgern, die richtigen Schritte gemacht zu haben.

Der Cerchov liegt im Herzen der grenzüberschreitenden Region zwischen Bündnis Domažlicko und dem Aktionsbündnis Cerchov plus. Seit vielen Jahren bemühen sich die Bündnisse auf beiden Seiten der Grenze gemeinsam um eine zukunftsfähige Entwicklung des Grenzkamms rund um den Berg Cerchov. In den Jahren 2016 bis 2019 konnten mit dem durch das Ziel-ETZ -Projekt 106 „Grenzüberschreitende Natur-Aktiv-Region Gibacht/Cerchov“ (gefördert aus dem EU-Programm Ziel ETZ Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2014 -2020) wichtige Grundlagen dafür geschaffen werden

Zdenek Novák, Bürgermeister von Domažlice, informierte eingangs darüber, dass bis Ende Oktober die Abbrucharbeiten am Cerchov abgeschlossen sind. Er wies darauf hin, dass die Stadt Domažlice ein Militärgebäude, das erst 1990 errichtet wurde, erhalten hat, um daraus eine Berghütte zu machen. Er sprach die Hoffnung aus, bis Ende dieses Jahres die Baugenehmigung für die Sanierung des noch relativ gut erhaltenen Gebäudes zu erhalten. Im kommenden Jahr sollen die Sanierungsarbeiten starten und die neue Berghütte soll 25 Übernachtungsmöglichkeiten, ein Restaurant für 45 Personen, eine Außenterrasse sowie ein Museum über die Geschichte des Cerchov erhalten. Leider bleibe das Bistro-Gebäude, das der Gemeinde Klencí pod Cerchovem gehörte und von dieser an einen Privatinvestor verkauft wurde, bestehen. Nun wisse man noch nicht, welche Schritte der private Investor unternimmt. Die bisherigen Pläne seien eindeutig, so dass neben der entstehenden Berghütte keine weiteren Gebäude errichtet werden dürfen. Der Natur- und Landschaftsschutz stehe an erster Stelle.

Anschließend stellte der stellvertretende Direktor der Naturschutzgebietsverwaltung Ceský les (CHKO) mit Sitz in Primda, Ing. Zdenek Myslík die Studie vor und erinnerte an die Ausgangslage, als die Gebäude noch im Besitz des Militärs waren. Er bezeichnete den höchsten Gipfel des Chodenlandes als einen naturbedeutenden Raum, in dem es notwendig sei, den Tourismus zu steuern. So dürfe keine Nutzung zu kommerziellen Zwecken erfolgen. Der Militärturm sei ebenfalls erhalten geblieben, nachdem dieser als wichtig für den Staatsschutz und auch als ein Sitz für die NATO angesehen werde.

Myslík befasste sich dann mit einer Studie, um die Nutzung des Cerchov zu begrenzen. Nach Abbruch der Gebäude komme das Projekt in die Nachhaltigkeitsphase. Der CHKO sei dafür, dass das eine erhaltene Gebäude zu einer Berghütte für einen sanften Tourismus umgebaut wird. Myslík nannte diese Planung gut, der Naturschutzgedanke stehe im Vordergrund. (fhe)