Trotz Corona geht es mit dem Projekt Generationencafé weiter. Inzwischen ist ein offizieller Name gefunden: „s‘ Retza Café“. Dazu gibt es fünf Untertitel, die den Anfangsbuchstaben des Namens „Retza“ entsprechen und den Sinn des Cafés beschreiben, nämlich „Ratschn, essn, trinkn, zammhockn und amüsiern“. Seinen Platz findet das Café in der Mittelschule mit direktem Außeneingang gegenüber dem Fußballplatz an der Pfarrer-Schreiner-Straße.
Mit der Informationsveranstaltung im Herbst vergangenen Jahres wurde großes Interesse für ein Café in Rötz geweckt. Im Rahmen der Initiative „Marktplatz der Generationen“ des Bayerischen Sozialministeriums ist auch in Rötz seit einigen Jahren angedacht, ein Generationencafé ins Leben zu rufen, das in der Trägerschaft der Stadt Rötz, jedoch ehrenamtlich von freiwilligen Helfern geführt wird. Weil es in der Gemeinde seit Jahrzehnten kein kommerziell geführtes Tagescafé gibt, sei eine solche Einrichtung nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, gerade mit Blick auf die soziale Teilhabe der unterschiedlichen Altersgruppen. Angeregt durch das erfolgreiche generationenübergreifende Projekt der Gemeinde Oberhausen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, einer Gemeinde mit 3000 Einwohnern, hat sich Rötz zum Ziel gesetzt, einen sozialen Tagestreffpunkt für Jung und Alt zu schaffen, in dem sich Bürger unorganisiert und spontan treffen können, um Gemeinschaft zu erleben.
Öffentliches Wohnzimmer
Die Stadt will einen Raum schaffen, der mit ehrenamtlichen Helfern und interessierten Bürgern gemeinsam gestaltet und bewirtschaftet werden soll. Dabei entsteht sozusagen ein öffentliches Wohnzimmer als idealer, sozialer Treffpunkt für alle Altersstufen. Alle Generationen sollen davon profitieren können, ob junge Leute, Mütter und Väter, die ihre Kinder zu Terminen bringen, auch ältere Mensch können sich zu einer Tasse Kaffee und einem Plausch treffen. Da „s‘ Retza Café“ ein sozialer Treffpunkt sein soll, besteht kein Verzehrzwang. Gerade ältere Menschen, die wenig Geld haben oder nichts trinken möchten, haben so weniger Hemmungen, sich dort mit anderen zu treffen. Die Reaktionen der bisher angesprochenen Bürger und der beteiligten Helfer sind mehr als positiv. Die Helfer sind begeistert, kreativ und engagiert.
Inzwischen erklärten sich 18 Personen bereit, das Projekt zu unterstützen. In mehreren Treffen befassten sich die Helfer mit dem Projekt und arbeiten nach eigenem Bekunden begeistert in ihrer Freizeit für ein schönes und gemütliches Café.
Es gibt noch viel zu tun, bis voraussichtlich im September „s‘ Retza Café“ öffnen wird. Bis dahin ist geplant, das Lokal vorübergehend im Aufenthaltsraum und auf der Terrasse der Sporthalle als Übergangslösung anzubieten. Sollte es die Pandemie zulassen, will man dort um Ostern herum loslegen.
Umbau der Räume
Demnächst reicht die Stadt Rötz beim Baureferat des Landratsamtes Cham eine Nutzungsänderung ein. Dann folgen Um- und Einbauarbeiten im Werk- und Nebenraum, wo das Café eingerichtet wird. Zuvor wird man noch aus- und umräumen, so dass alle bisher im Werkraum ansässigen Gruppen einen Platz erhalten.
Dankbar ist man für zahlreiche Möbelspenden, die im Café Verwendung finden, beispielsweise eine schöne Küche. Auf dem Vorbereitungsprogramm stehen eine Gaststättenschulung für die Hauptverantwortlichen, Henrike Heringhaus-Barth und Karl Heinz Hofmann, sowie eine Gesundheitsbelehrung für alle Helfer durch den Malteser-Hilfsdienst.
Carola Platzer fertigte mehrere Logo-Entwürfe an. Aus drei Vorschlägen wird demnächst ein öffentlicher Wettbewerb ausgerufen. Freiwillige Helfer sind auch weiterhin erwünscht, die Verantwortlichen freuen sich auf jede Art der Unterstützung. Melden kann man sich bei Karl Heinz Hofmann, Telefon (09976) 902999, und bei allen beteiligten Personen. (wkh)
