Katastrophenschutz
Chamer Wehren probten in Tschechien mit

Tschechische und deutsche Feuerwehren übten auf Militärgelände nahe Pilsen. Die Zusammenarbeit funktionierte gut.

28.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:15 Uhr
Am ersten Übungstag wurde ein großer Faltbehälter aufgebaut. −Foto: Kreisbrandinspektion Cham

Nach einer längeren Pause konnten deutsche und tschechische Wehren, die in die Katastrophenschutzhilfe eingebunden sind, wieder gemeinsam üben. Die von der Feuerwehr Prag ausgearbeitete Übung fand am 22. und 23. Juni in der Nähe von Rokycany bei Pilsen statt, schreibt der Kreisfeuerwehrverband Cham in einer Pressemitteilung.

An der Großübung beteiligten sich sieben Wehren aus dem Landkreis Cham, die Berufsfeuerwehr Prag sowie freiwillige tschechische Wehren. Übungsgelände war ein großes Militärgelände in der Umgebung von Pilsen – den deutschen Wehren bereits von früheren Übungen bekannt. Am Dienstag war nur die Feuerwehr Rötz im Einsatz, um die tschechischen Kollegen mit dem Aufbau eines großen Faltbehälters zu unterstützen.

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Verlauf der Übung dokumentiert

Die elf Fahrzeuge des Katastrophenschutzes aus dem Landkreis Cham schlossen sich dann mit den tschechischen Einheiten zusammen. Die meisten (technischen) Systeme sind sehr kompatibel, nur die Funkverbindung funktioniert technisch nicht. Über die beiden Dolmetscher Katharina Haßfurter und Marian Jirík wurden die wesentlichen Informationen ausgetauscht und per Funk an die Einsatzabschnitte und die jeweiligen Verantwortlichen weitergeleitet. Die tschechische Führung hatte einen Einsatzstab unter Leitung von Ing. Jan Hora (Berufsfeuerwehr Prag) gebildet und dokumentierte den Verlauf der Übung.

Am Übergabepunkt wurde ein großer Faltbehälter aufgebaut, der als Zwischenspeicher für das hochgepumpte Wasser dienen sollte. Dadurch konnten auch Schwankungen in der Förderleitung ausgeglichen werden. In den Faltbehälter setzte schließlich die Feuerwehr Waldmünchen eine weitere Schwimmpumpe ein und verlegte dann eine etwa einen Kilometer lange Leitung bis zu einem weiteren Übergabepunkt an tschechische Tanklöschfahrzeuge. Die tschechischen Kollegen förderten das Wasser weiter bis zur Wasserabgabestelle. Hier kamen die Feuerwehr Tiefenbach und das „Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug“ LUF 60 (ferngesteuerter Löschroboter), welches bei der Feuerwehr Mitterdorf stationiert ist, zum Einsatz.

Probleme bei Verständigung

Für den zweiten Teil der Übung wurde der Zwischenspeicher der Feuerwehr Rötz aus der Förderkette herausgelöst. So musste die gesamte F-Leitung mit Unterstützung der Pumpe der Feuerwehr Waldmünchen nun ohne Unterbrechung betrieben werden – ein etwas schwierigeres Unterfangen, da die sprachliche Verständigung bei Detailfragen nicht immer einfach war. Dennoch wurde das Übungsziel bei ausreichender Wasserabgabe erreicht.

Nach den Aufräumarbeiten verkündete Kreisbrandrat Michael Stahl für seine Wehren das Übungsende gegen 16.30 Uhr. Er bedankte sich bei den tschechischen Kollegen. Im Konvoi fuhren alle Fahrzeuge des Landkreises Cham zurück in die Heimat.

Die Verantwortlichen bilanzierten, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit nach wie vor sehr gut funktioniere und im Ernstfall (Waldbrände, Überflutungen, etc.) sehr gut und zügig geholfen werden könne.