Veranstaltung
Der Nachwuchs auf der Volksfestbühne

Etwas ganz Neues hat der Chamer Festwirt Uli Gütlhuber für dieses Mal angeregt: Dreimal gibt’s junge Musiker der Extraklasse vor den Showbands.

24.07.2014 | Stand 16.09.2023, 7:17 Uhr

Andreas Schmid hat schon mit Stars wie Hansi Hinterseer gespielt. Am Montag spielt er ab 18 Uhr im Festzelt in Cham. Fotos: Veranstalter

Das 66.Chamer Volksfeststartet. Erstmals ist Uli Gütlhuber als Festwirt engagiert. Der hat sich auch gleich bemüht, Neues auf die Bühne zu stellen. So werden an drei Tagen Nachwuchsmusikanten die Chance bekommen – praktisch als Vorbands der musikalischen „Zugpferde“ des Abends – vor großem Publikum zu spielen. Aktion „Nachwuchs Volksmusik“ heißt das Motto. Dabei erfüllen die Jungmusiker, die teils bereits aus Funk und Fernsehen bekannt sind, vor den Auftritten der großen Showbands am Montag, 28. Juli (Rockband Hoaß), am Mittwoch, 30. Juli (Grenzgänger), sowie am Freitag, 1. August (Cagey Strings), das Festzelt mit Leben.

Handgemachte Musik

Laut Gütlhuber ist der Grund für diese Neuerung, „dass vor den Showbands zwischen 18 Uhr und Auftrittsbeginn eigentlich musikalisch nichts geboten wird als Musik von der CD“. Jetzt bekommen an besagten Tagen von 18 bis 19.30 Uhr junge Volksmusiker in je zwei abwechselnd zwanzigminütigen Sets die Gelegenheit, vor Publikum live zu spielen. Gerade für Familien ist dann zur besten Abendessenszeit echte handgemachte Musik geboten. Ein Plus für das Festzelt, worüber sich auch besonders Volksfestvereinsvorsitzender Sepp Altmann freut.

Den Anfang machen am Montag, 28. Juli, Andreas Schmid und die Kapfhammer Buam. Am Mittwoch, 30. Juli, spielen die Hohenbogen Goiß und Johannes Weinberger auf und am Freitag, 1. August, stehen Iwadiwa und Stefanie Jodl auf der Bühne. Als Moderator will Volksfest-Wirt Uli Gütlhuber in Aktion treten. Bei den Interpreten handelt es sich um blutjunge Nachwuchs-Volksmusiker, was ein kurzer Blick in die jeweilige Vita zeigt.

Andreas Schmid gehört mit gerade einmal elf Jahren zur ersten Garde der Nachwuchsvolksmusiker. Spätestens seit der Verleihung des Zwieseler Jugendfinks (2011) herrscht Rummel um ihn, sei es im TV, im Radio oder bei Auftritten. Sogar eine CD hat Andreas Schmid (Steirische Harmonika) schon produziert, worauf auch sein gesangliches Talent zu hören ist. Seit ihm sein Opa auf dem Kirta eine Spielzeug-Harmonika gekauft hat, ist er von dem Instrument kaum zu trennen. Mit Hansi Hinterseer hat er vor 8000 Zuschauern gespielt und war Überraschungsgast, als Hinterseer 2013 in Tittling den Internationalen Volksmusikpreis erhielt.

Schon Angela Merkel hörte zu

Die „Kapfhammer Buam“ sind Magnus (10) und sein Bruder Quirin Kapfhammer (13) aus Wörth an der Isar. Quirin spielt seit über acht Jahren Steirische Harmonika und seit fünf Jahren Trompete und Fanfare. Er wurde 2013 dritter Deutscher Meister auf der Steirischen. Auftritten vor Politikern wie Kanzlerin Merkel sowie vor Fußballgrößen folgten Benefizkonzerte mit Zillertal Pur für das Kinderkrankenhaus St. Marien Landshut. Magnus spielt seit knapp vier Jahren Ziach, ist Deutscher Vizemeister und spielt auch Tenorhorn. Er lernt wie sein Bruder Quirin alle zwei Wochen im Zillertal bei Hubert Klausner. Ihre erste Maxi-CD erscheint wohl in diesem Sommer.

Die „Hohenbogen Goiß“, sind Alica (10) und ihre Schwester Selina Brandl (15) aus Neukirchen beim Heiligen Blut. Seit etwa drei Jahren treten die beiden gemeinsam auf. Alica spielt seit fünf Jahren Steirische Harmonika, Selina Geige, Gitarre und Klarinette. Auf die Bühne kommt Volksmusik aller Facetten wie Vortragsweisen, Walzer und Boarische. Im Oktober 2013 haben sie vor 350 Gästen ihre erste CD mit sechs eigens für sie geschriebenen Liedern vorgestellt. Bekannt sind sie von Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Volksfesten, Bierzelten, Musikantentreffen, Weihnachtsfeiern, Dorffesten und etlichen Beiträgen im Arberwald- und Bayerwaldradio. Ein Video des BR über sie findet sich auf ihrer Facebook-Seite.

Musik mit Schwung und Power

„Iwadiwa“ steht für „Immer wieder a dodai iwadiwana Wahnsinnsabend“. Und für den sorgen die zwei lustigen 21-jährigen Mädels Stefanie Hutter und Regina Obermeier aus Blaibach im Bayerischen Wald, die nach zehnjähriger Erfahrung bei den allseits beliebten „Fingerl-Flitzern“ als Duo neu durchstarten. Egal ob Geburtstag, Bierzelt oder andere Feste und Feiern, sie bringen mit ihrer flotten und schneidigen Musik Schwung und Power in jede Veranstaltung. Auf der Bühne bringen sie alles ein was an Walzer, Boarischen, Polkas oder anderem in ihnen steckt – und das bestens ausgestattet mit steirischer Harmonika, Geige, E-Bass und noch mehr.

Der 17-jährige Johannes Weinberger spielt steirische Harmonika, Gitarre und Bariton und spielt und singt sich seit mehreren Jahren in die Herzen der Zuhörer. Vor allem im elterlichen „Rossererwirt“ in Bodenmais tritt er häufig auf, sagt sich und seine Stücke selber an und erzählt auch gern Witze und Anekdoten. Das Gstanzlsingen beherrscht er aus dem Effeff. Schon früh erkannte seine musikalische Familie sein Talent und förderte ihn entsprechend. Inzwischen hat er sich durch viele Auftritte in Rundfunk und Fernsehen einen nationalen Namen gemacht. Ein Glanzpunkt war, als er 2012 den Alpen Grand Prix gewann.

Das „Megapowermadl“

Das 15 Jahre junge „Megapowermadl“ Stefanie Jodl aus dem oberbayerischen Dorfen zählt zu den interessantesten Entdeckungen der volkstümlichen Musik und erobert derzeit die Herzen der Volksmusik- und Schlagerfans. Ob live oder bei großen Radio- und TV-Auftritten zaubert Stefanie Jodl (Geige/Klavier) den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Ihre Trümpfe sind dabei eine bezaubernde Stimme, ihre unbeschwerte Art und ihr energiegeladener Auftritt. Zahlreiche Auszeichnungen, Hitparadensiege und viele umjubelte Auftritte haben ihr Talent bewiesen.