Politik
Die Kreis-SPD zeigt sich optimistisch

„Die Stimmung hat sich zurecht gewaltig gedreht“, sagte Bezirkschef Schindler bei der Kreiskonferenz eine Woche vor der Wahl.

19.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:09 Uhr
Franz Kopp (li.) freute sich mit Marianne Schieder (2. v. re.) und seinen Vorstandskollegen, dass mit Monika Friedl (vorne Mi.) eine Fachfrau für die Kassengeschäfte gefunden wurde. −Foto: Konrad Groitl/Konrad Groitl

Nicht nur die derzeit guten Umfrageergebnisse für die SPD im Landkreis und in der Republik allgemein zauberten den Verantwortlichen der Landkreis-SPD bei der Kreiskonferenz ein Dauerlächeln ins Gesicht. Die Freude über die erste größere Zusammenkunft nach eineinhalb Jahren sowie die Neubesetzung des Kassierpostens mit Monika Friedl aus Furth im Wald taten ihr Übriges dazu. Die Freude wurde aber auch getrübt durch das Ableben von Edi Hochmuth, ein Urgestein der Landkreis-SPD. Seiner wurde vor der Versammlung auf dem Chamer Friedhof gedacht.

Kreisvorsitzender Franz Kopp konnte erstmals seit Februar 2020 wieder zu einer Kreiskonferenz in Präsenz im voll besetzten Saal des Gasthofs Käsbauer in Cham begrüßen. Erfreut zeigte er sich über den Besuch des Bezirksvorsitzenden Franz Schindler sowie der Unterbezirksvorsitzenden für Cham-Schwandorf und gleichzeitig MdB, Marianne Schieder.

Kopp dankte für den sehr guten Besuch, auch bei der bereits vorangegangenen Gedenkfeier auf dem Chamer Friedhof für den vor neun Monaten verstorbenen Edi Hochmuth. Sein Dank galt Claudia Zimmermann, die dieses Gedenken organisiert hatte. Bezirksvorsitzender Schindler betonte, dass es durchaus schwerfalle, nach dem Friedhofsgang wieder in den Normalmodus umzuschalten, der derzeit Wahlkampf heiße. Die SPD im Kreis Cham habe die Corona-Pandemie gut überstanden, so Schindler. „Bei der Nominierungsversammlung in der Kälte eines Fußballstadions im Frühjahr konnte einem angesichts der anstehenden Wahl durchaus Angst werden, lag die Bayern SPD in Umfragen doch nur bei neun Prozent.

Mit Inhalten überzeugen

Die Stimmung hat sich aber zurecht gewaltig gedreht, und die Umfragewerte haben sich verdoppelt“, sagte er. Dafür dankte der Bezirksvorsitzende allen Genossinnen und Genossen, die durch einen aktiven und informativen Wahlkampf dazu geholfen hätten. Die Wähler seien heute volatiler als früher, und die Zeiten großer Stammwählerblöcke seien vorbei. Heute gelte es umso mehr, mit Inhalten zu überzeugen, was gelungen sei, so Schindler.

Für eine Regierungsbildung in Berlin gebe es inzwischen zahlreiche mögliche Konstellationen, da auch die Parteienlandschaft bunter geworden sei. Klar sei, dass der neuen Regierung national wie international große Aufgaben bevorstehen. Hier nannte Schindler neben der Bewältigung der Corona Pandemie exemplarisch den Frieden in der Welt und die soziale Gerechtigkeit.

Im Anschluss wählten die anwesenden Delegierten Marianne Schieder, Franz Schindler und Franz Kopp zur Präsidiumskommission, die diese Kreiskonferenz leiten würde. Sonja Braunisch, Sebastian Meier und Stefan Wanninger wurde die Aufgabe der Mandatsprüfungs- und Zählkommission für diesen Abend übertragen.

In seinem Tätigkeitsbericht stellte Franz Kopp fest, dass es 2021 keinen Antikriegstag in Cham gegeben habe, der bisher immer von Edi Hochmuth organisiert worden war. Überhaupt sei es in den vergangenen neun Monaten schwierig gewesen, die vielfältigen Aufgaben, die der verstorbene Kreiskassier ausgeübt hat, vollständig aufzufangen, und das nicht nur wegen Corona. In diesem Zusammenhang dankte Kopp Martin Schoplocher, der sich kommissarisch um die Kassengeschäfte gekümmert hat.

Nach der letzten Kreiskonferenz im Februar 2020 standen die Kommunalwahlen an, mit deren Ergebnis man im Großen und Ganzen zufrieden gewesen sei, auch wenn es neben Achtungserfolgen einige Enttäuschungen gegeben habe, stellte Kopp fest. Corona habe dann das Leben der Kreis-SPD gelähmt, auch wenn man im Online-Betrieb ein adäquates Ersatzformat gefunden habe.

Starker Zuspruch junger Leute

Vor einigen Monaten wurde ein Wahlkampfteam für die Bundestagswahl gegründet. Die Plakatierungen hätten super geklappt, auch wenn in einigen Orten die SPD-Plakate ständig abgerissen wurden, was nicht sehr demokratisch sei, wie der Vorsitzende betonte. Trotz oder gerade wegen der starken AfD im östlichen Landkreis und dem III. Weg, der sich eingenistet habe, gebe es auch wieder einen starken Zuspruch junger Menschen zur SPD, denen diese Entwicklung nicht gefalle. Kopp dankte seiner Mannschaft im Landkreis für ihr Engagement und rief zum Endspurt im Wahlkampf auf.

Nach dem Kassenbericht durch Martin Schoplocher wurde der Kreisvorstand entlastet.

Marianne Schieder zeigte sich erfreut über das Treffen in Präsenz und den Lückenschluss im Kreisvorstand bei den Kassengeschäften. Sie dankte dem Kreisverband Cham für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die sich gerade in Corona-Zeiten bewährt habe. Auch der Wahlkampf ist aus ihrer Sicht „gut gelaufen“. Wahlkampf mache in Zeiten gelockerter Corona-Maßnahmen auch wieder Spaß. Schieder rief die Anwesenden auf, die Wähler bis zum Wahltag weiter über die wichtigen Themen der SPD, wie etwa soziale Gerechtigkeit oder sozialer Ausgleich, zu informieren. (cko)