Jahresbilanz
Die Naturparkarbeit lohnt sich

In Zeiten der Corona-Pandemie erfährt die Natur eine viel größere Wertschätzung.

09.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:31 Uhr
Alois Dachs

Die neue Vorstandschaft des Naturparkvereins Oberer Bayerischer Wald mit Geschäftsführerin Petra Meindl und Projektleiter Hans Braun (v. l.)

„Wir haben uns in der Naturparkarbeit gründlich entwickelt und waren auf die große Wertschätzung, die Natur in Zeiten der Corona-Pandemie erfährt, gut vorbereitet“, sagte 1. Vorsitzender Franz Löffler. Bei der Jahreshauptversammlung des Naturparkvereins Oberer Bayerischer Wald wurde neben der Neuwahl der Vorstandschaft auch ein Jahresetat von rund 1,8 Millionen Euro abgesegnet.

„Natur erlebbar machen“ sei eine der Hauptaufgaben des Naturparkvereins, der neben Informationen über Zusammenhänge in der Natur auch viele Pflegemaßnahmen übernimmt, die wichtige Besucherlenkung mit vier Rangern steuert und durch Digitalisierung moderne Technik für die Freizeitgestaltung der Menschen nutzt. Der durch Corona drastisch gestiegene Ansturm in die Natur mache deutlich, wie wichtig „bewusstseinsbildende Maßnahmen“ sind. Weil auch Gäste gerne solche Informationen aufnehmen, sei die Sachbearbeitung für Naturpark und Tourismus in einer Hand wichtig und von Geschäftsführerin Petra Meindl sehr gut umgesetzt worden, sagte der Landrat. Mit neun Beschäftigten sei der Naturparkverein mittlerweile auch ein respektabler Arbeitgeber.

Was der zertifizierte Qualitätsnaturpark alles leistet, listete Geschäftsführerin Petra Meindl in ihrem Jahresbericht auf. Schutz, Erholung, Bildung und Entwicklung im Zusammenhang mit Natur und Tourismus sind nach ihrer Aussage die Hauptziele. Dazu zähle auch die Öffentlichkeitsarbeit, die Schaffung von Netzwerken der Ranger, viele Maßnahmen zur Besucherlenkung, Artenschutz, Einrichtung und Betrieb von Infostellen in Althütte, Hölle bei Rettenbach, der Thurauer Mühle an der Schwarzach, oder in Hof am Regen, bei Stefling.

Mehr als 40 Lehrpfade

Artenschutzprojekte des Naturparkvereins befassen sich unter anderem mit Flussperlmuscheln, Fledermäusen, Gelbbauchunken, Gartenschläfern und Auerhühnern. Bei der Landschaftspflege sind die Auerochsen in der Markbachaue bei Hannesried und die Beweidung von Flächen mit Schafen im Lamer Winkel ebenso im Fokus wie die Besucherlenkung, Kontrolle und Markierung der Wanderwege und des Kanubetriebs am Regen. Im Naturparkgebiet gibt es auch mehr als 40 Lehrpfade, die Informationen zur Kulturgeschichte und Natur geben, informierte Petra Meindl.

Die Arbeit des Naturparkvereins umfasst auch die Herausgabe von Mountainbike-Karten, einer Wander-App sowie Streuobst- und Heckenpflanzungen. Projektleiter Hans Braun informierte über die Maßnahmen im Jahr 2020, erläuterte die Erneuerung des Natur-Lehrpfades in Neukirchen b. Hl. Blut, Arbeiten am Kleinen Arbersee, im Arracher Moor, an der Hindenburg-Kanzel (hier beklagte der Lohberger Bürgermeister Franz Müller, dass der Wald-Verein jegliche Kostenbeteiligung ablehnte), am Siedlungsgeschichtlichen Lehrpfad bei Waldmünchen, dem Burgberg bei Zell, der Schaffung eines Fledermausquartiers bei Kager im Stadtgebiet Roding und bei der Förderung zahlreicher Streuobstwiesen.

Haushaltsplan 2021 genehmigt

In ihrem Kassenbericht schlüsselte Katja Fischer die Einnahmen und Ausgaben auf, für die Kassenprüfer bestätigte Bürgermeister Franz Haberl eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft. Unter Führung des Landtagsabgeordneten Joachim Hanisch lief die Neuwahl der Vorstandschaft ohne Probleme. Einstimmig wurden Petra Meindl als Geschäftsführerin bestätigt und der finanzielle Jahresabschluss für 2020 festgestellt, ehe der Haushaltsplan für 2021 mit 1 808 195,55 Euro genehmigt wurde. Franz Haberl und Alois Hamperl wurden als Kassenprüfer gewählt.

Zu den Maßnahmen, die im Jahr 2021 umgesetzt werden sollen, zählen die Förderung einer vierten Rangerstelle, Arbeiten zur Besucherlenkung, die Erneuerung des Bohlensteges am Arracher Moor, eine Wanderwege-Aufwertung unter dem Motto „Unsere Lieblingswege“, zahlreiche Streuobstpflanzungen in Tiefenbach, Chamerau, Bad Kötzting, Lohberg, Chameregg, Sattelbogen, Pemfling und Süssenbach.