Pfarrei
„Ein guter Hirte“ für St. Jakob

Der neue Pfarrer von St. Jakob, Michael Hellauer, wurde in sein Amt eingeführt. 20 Geistliche feierten die Festmesse.

01.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:43 Uhr
Holder Hierl
Über 20 Geistliche begleiteten Pfarrer Walter Hellauer bei seiner Installation in St. Jakob. „Ranghöchster“ war Weihbischof Msgr. Dr. Josef Graf, der Leiter des Studienseminars. −Foto: Holder Hierl

„Ich bin der gute Hirte. Das ist die Aufgabe, die ein Pfarrer für seine Gemeinde erfüllen soll“, nahm Dekan Michael Reißer am Sonntagnachmittag das Leitthema des Evangeliums beim Festgottesdienst zur Installation von Pfarrer Walter Hellauer in seine neue Pfarrei St. Jakob als Grundlage für seine Predigt. Denn so, wie sich Jesus ganz für die Menschen hingegeben hat, so solle auch ein Pfarrer sich ganz seiner Gemeinde widmen. Ein deutliches Zeichen der Ökumene setzten evangelische Priester aus Sulzbach-Rosenberg und dem Dekanat Cham-Bayerwald durch ihre Teilnahme an der Einführung ihres katholischen Kollegen. Diese gute Zusammenarbeit wurde auch beim Empfang in der Chamer Stadthalle deutlich.

Dass Pfarrer Walter Hellauer schon in Cham und in seiner neuen Pfarrei angekommen ist, auch wenn er später gestand, dass er ohne fremde Hilfe noch gar nicht in seiner Wohnung im Pfarrhaus leben könnte, zeigten die guten Kontakte, die er hier schon geknüpft hat – mit den Pfarrern und Patern aus dem Kloster oder aus den Nachbarpfarreien wie auch mit den Gläubigen und den kirchlichen Gremien. Dies zeigte auch der gute Besuch des Festgottesdienstes trotz 3G-Regelung. Über 20 Mitbrüder zogen mit Dekan Reißer und Pfarrer Hellauer zum Kirchenportal, wo das erste Zeremoniell anstand.

Der Stopp vor der Kirchentür

Denn an der Kirchenpforte wird einem neuen Pfarrherrn eine seiner Hauptaufgaben verdeutlicht. Er solle seiner Gemeinde die Tür zur Kirche öffnen und den Weg zum ewigen Leben ebnen. Vor dieser Aufforderung durch Dekan Reißer hatten die beiden Kirchenverwaltungsmitglieder Martina Altmann und Christoph Zistler, Pfarrer Hellauer seitens der Pfarrgemeinden begrüßt, ihm eine fruchtbare Zusammenarbeit angeboten und Gottes Segen für seine Arbeit gewünscht.

Schließlich öffnete Pfarrer Hellauer die Tür zum Gotteshaus ganz weit und unter Orgelklang zum Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ schritt er mit dem Dekan und den begleitenden Priestern zum Altar, wo der neue Stadtpfarrer vor den Altarschranken anhielt und Gott dankte, dass er ihm diese neue Aufgabe übertragen habe. Erst danach ging er die Stufen hinauf in den Altarraum. Der Kirchenchor von St. Jakob unter der Leitung des Bad Kötztinger Regionalkantors Konrad Linkmann intonierte das Kyrie aus einer Messe von Josef Rheinberger.

In den beiden Lesungen wurden zwei Bilder angesprochen, die das Wirken eines Pfarrers verdeutlichen: das des guten Hirten und der Auftrag Gottes an den Priester, Gottes Wort in der Welt zu verkünden.

Ein Vorbild stellte Dekan Reißer seinen Mitbrüdern vor. Denn der 31. Oktober ist auch der Gedenktag des Hl. Wolfgangs, des Patrons des Bistums Regensburg. Dieser Heilige habe immer wieder an anderen Orten neu anfangen müssen, habe sich neuen Aufgaben und Herausforderungen gegenüber gesehen, habe aber auch seine Arbeitsfelder selber gestaltet. So passe dieser Gedenktag sehr gut zur Amtseinführung von Pfarrer Hellauer, der in St. Jakob auch vor einer neuen Situation steht, die er mit Gottes Hilfe meistern werde. Vor allem gehe es darum, die Menschen, die der Kirche ablehnend oder anteilslos gegenüberstehen, mit einer überzeugenden Darlegung der Frohbotschaft für den Glauben zu gewinnen. „Das ist der Weg, der uns in eine gute Zukunft der Kirche führt.“

Dekan Reißer führte nun Pfarrer Hellauer zu den Stellen im Altarraum, die für den Pfarrer von zentraler Bedeutung sein werden. Zunächst vor den Altar, wo der Dekan den Pfarrer fragte, ob er bereit sei, seine neue Gemeinde gut zu führen. „Mit Gottes Hilfe bin ich bereit“, bekräftigte Hellauer.

Weiter ging es zum Ambo, wo das Wort Gottes verkündet wird. Der Pfarrer solle immer daran denken, dass Gott an erster Stelle steht. Am Altar wurde erinnert, dass hier das eigentliche Heilsversprechen vollzogen wird, die eucharistische Wandlung. Und schließlich noch am Lesepult, wo der Pfarrer ermahnt wurde: „Was du liest, das glaube. Was du glaubst, das verkünde. Was du verkündest, das lebe.“ Anschließend defilierten die Geistlichen an Pfarrer Walter Hellauer vorbei und wünschten ihm Gottes Segen. Danach kamen auch die Ministranten, die Vertreter von Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderat und auch der evangelische Pfarrer Roland Böhmländer kam zum Glückwünschen und sagte, dass er schon eine positive Begegnung mit Hellauer gehabt habe, als dieser seine Mitarbeit bei der Leitung der Chamer Tafel signalisiert habe.

Dank an evangelische Mitbrüder

Nach dem Schlusssegen dankte Pfarrer Hellauer allen, die für die würdige Gestaltung der Installation gesorgt hatten. Besonders auch den vielen Kollegen aus dem Priesterseminar oder den priesterlichen Begleitern in Deggendorf oder Sulzbach-Rosenberg, vor allem auch den evangelischen Mitbrüdern, die trotz des Reformationstages bei der Amtseinführung waren.