Geschichte
Ein Schatz für Waldmünchens Zukunft

Bilder aus Waldmünchen zeigen die Entwicklung der Stadt – die Ausstellung ist ein Ort der Begegnung.

19.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:12 Uhr
Ingrid Milutinovic
Kulturreferentin Heike Dannerbeck ist mit Leib und Seele dabei – immer wieder gibt es etwas zu richten. −Foto: Ingrid Milutinovic

1111 Jahre ist es inzwischen her, dass die Ortsgründung Waldmünchens erstmals urkundlich erwähnt wurde. Dies wäre eigentlich ein Grund für ein Fest – wenn es da nicht die leidige Corona-Pandemie gäbe. Die damit einhergehenden Einschränkungen machen dies unmöglich. Die rettende Idee hatte Kulturreferentin Heike Dannerbeck: eine Ausstellung, in der das Wachsen der Stadt dokumentiert werden sollte. Die Stadtoberen waren begeistert und am 3. März konnte die Ausstellung eröffnet werden.

Helfer und Unterstützer

Heike Dannerbeck kommt geradezu ins Schwärmen, wenn sie aus der Zeit der Planung und des Aufbaus berichtet. Viele hätten bei der Planung und Gestaltung mitgeholfen. Seien es die Bilder selber gewesen, die aus dem reichen Fundus von Hans Beer und seiner Tochter Isabella Beer-Vitzthum stammen, die tatkräftige Hilfe des Kulturkreises beim Aufbau, oder auch die Unterstützung durch Edda Reitmeier, die die Räume zur Verfügung stellte. Nicht vergessen werden dürften der TV mit der Vorsitzenden Marianne Brey, der die Stoffe für die Dekoration zur Verfügung stellte, oder Gerhard Wirrer aus Furth im Wald, der die Staffeleien beisteuerte. Ohne alle diese, denen Dannerbeck für ihre Unterstützung dankbar ist, wäre das Projekt nicht zu stemmen gewesen.

Aber nicht nur der Aufbau selber war es, der zeitaufwändig war, Heike Dannerbeck prüft auch regelmäßig, ob noch alles in Ordnung ist. Da gilt es zum Beispiel, Bilder wieder zu befestigen. Aber auch weitere Aufgaben gibt es: So sammelt sie zum Beispiel Berichte über die Ausstellung, einige davon werden auch auf der Homepage der Stadt veröffentlicht.

Aber nicht nur die Unterstützung war es, die Dannerbeck begeisterte. Die Ausstellung ist ein Ort der Begegnung geworden, sagt sie. Immer wieder sei sie über die Resonanz verblüfft. Besucher nicht nur aus dem Landkreis, sondern auch aus entfernteren Gegenden sind zu treffen. Viele interessante Gespräche entwickeln sich. Alteingesessene Waldmünchener erklären den Zugereisten, was es bei einzelnen Bildern auf sich hat. Während die Waldmünchener sich an ihre Kindheit erinnert fühlen, erfahren die „Zugereisten“ diesem Weg ein Stück Geschichte ihrer neuen Heimat. Da kann es – coronabedingt – schon einmal passieren, dass ein Betrachter vesucht, einem zweiten ein spezielles Bild zu erklären. Und sich wundert, warum dieser nicht sofort nach Einzelheiten fragt. Bis ihm auf einmal dämmert: „Ach, du bist das. hab dich mit der Maske halt nicht erkannt.“

Weitere Pläne

Aber jede Ausstellung geht einmal zu Ende – was geschieht dann mit den Exponaten? Immerhin sind es rund 150 Bilder, die ausgestellt sind. Dazu kommen noch einmal eine Anzahl, die nicht ihren Platz in der Ausstellung gefunden haben. Dafür gäbe es bereits viele Ideen – sagt Dannerbeck. Zunächst einmal sollen alle Bilder archiviert (für die Herstellung wurden hochwertige Materialien verwendet, des halb ist das problemlos möglich) und digital (am besten in einer Cloud) gespeichert werden. Einzelne Bilder könnten auch im Rathaus und öffentlichen Gebäuden ihren Platz finden, bei Veranstaltungen als Galerie für einen schönen Rahmen dienen, in Stadtführungen eingebunden werden und vieles mehr. Einige Bilder werden bereits jetzt ausgewählt, um die geplanten Multimedia-Guides zu bereichern. Auch ein Bildband oder Herstellung von Postkarten wären möglich.

Die Ausstellung:Unterstützung:
Sie zeigt die Entwicklung Waldmünchens. Planung und Durchführung waren ein Mammutprojekt. Sie bleibt den Waldmünchenern noch für viele Monate in den Schaufenstern des Kaufhauses Reitmeier erhalten. Rund 150 Bilder sind ausgestellt, viele weitere sind vorhanden, aber nicht in der Ausstellung zu sehen. Um das Projekt gelingen zu lassen, waren nicht nur die Stadt als Veranstalter und Heike Dannerbeck als Organisatorin gefragt.Alle Bilder kamen aus den Beständen von Hans Beer und seiner Tochter Isabelle Beer-Vitzthum. Die Räumlichkeiten stellte Edda Reitmeier zur Verfügung, der Kulturkreis Waldmünchen half tatkräftig beim Aufbau. Und auch ohne den TV mit Marianne Brey, der den Stoff für die Dekoration zur Verfügung stellte, und Gerhard Wirrer aus Furth, der ungefähr 15 Staffeleien für die Bilder beisteuerte, wäre das Vorhaben in dieser Form kaum möglich gewesen.

Die Ausstellung wird das Waldmünchener Kulturleben über das ganze Jahr begleiten. Aber was ist mit dem sonstigen Kulturleben? Das ganze Jahr ist durchgeplant, sagt Heike Dannerbeck. Vieles sei schon gebucht, aber was dann letztendlich stattfinden könne, bliebe abzuwarten. Sie hoffe, dass wie im Jahr 2020 kleine Veranstaltungen wieder möglich seien. Entscheiden müsse man kurzfristig. Auch für den Herbst seien einige schöne Dinge geplant (die sie natürlich noch nicht verrät) – aber alles hänge von den Entscheidungen der offiziellen Stellen ab.