Darauf verwies Pfarrer Sebastian Scherr beim Festgottesdienst in der Walburga-Wallfahrtskirche auf dem Lamberg. Denn neben dem internationalen Tag der Arbeit ist der 1. Mai auch Gedenktag der heiligen Walburga oder des heiligen Josef als Patron der Arbeiter und vor allem auch ein großer Marienfeiertag, der der Patrona Bavariae, der Schutzpatronin Bayerns, gewidmet ist. Auf diesen Aspekt legte der Pfarrer diesmal sein Augenmerk. Zuvor hatte er eine Reihe Fahrzeuge auf dem Lamberg-Parkplatz gesegnet, und nach dem Gottesdienst kehrte er, wie viele andere, noch ins Gasthaus ein.
Neben einigen mit Blumen geschmückten Personenwagen warteten ein Wohnmobil, zwei Motorräder, ein Traktor und ein Bagger – der war noch vom Parkplatz-Herrichten übrig geblieben – darauf, dass der Pfarrer seinen Weihwasserregen auf sie ergießt. Gebetet wude für unfallfreie Fahrten, Rücksichtnahme im Straßenverkehr und die gesunde Heimkehr der Reisenden. Da Pfarrer Scherr momentan unfallgeschädigt (Fahrrad) ist, entfiel die Prozession zur Kirche. Die Messfeier in der Walburgakirche stand er bestens durch. Der Kirchenchor Chammünster unter Leitung von Claudia Bauer und mit Orgelbegleitung von Hubert Bauer bereicherte die Messfeier mit dem Anlass entsprechenden Liedern. Scherr erzählte die geschichtlichen oder auch legendenmäßigen Gegebenheiten, die die Entstehung der Münchner Mariensäule beeinflusst haben.
Die meisten Gläubigen rund um den Lamberg feiern aber am 1. Mai „ihre Heilige“, die hl. Walburga. Und so versammelten sich nach dem Gottesdienst viele an der Walburga-Rotunde, um dort Kerzen aufzustecken und um die Hilfe der Heiligen bei Krankheit oder Not zu bitten. Nachdem die seelische Last so ein wenig weggenommen war, konnte man befreiter ins benachbarte Wirtshaus gehen und den Maifeiertag bei Frühschoppen oder Mittagessen oder noch länger genießen. (chi)
