Betrug
Falscher Polizist rief Rötzerin an

Der Täter erzählte eine Lügengeschichte und wollte dann wissen, wie viel Geld die Frau daheim hat. Sie reagierte richtig.

30.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:09 Uhr
Zum Glück fiel die taffe Dame aus Rötz nicht auf das Märchen des Anrufers herein. Die Polizei gibt Tipps für solche Fälle. −Foto: Christin Klose/picture alliance / Christin Klos

Am Freitag, gegen 22 Uhr, hat sich eine bisher unbekannte Person telefonisch bei einer alleinstehenden Rentnerin aus Rötz gemeldet. Der Anrufer gab sich als Polizeibeamter aus. Er erzählte der Dame am Telefon, dass in der Nachbarschaft eingebrochen und eine Tasche mit Waffen von der Polizei aufgefunden wurde. In der Tasche befand sich ein Schriftstück mit ihren Personalien und dem Zusatz „ältere, alleinstehende Frau“. Zwei der Täter hätte die Polizei festgenommen, zwei weitere wären auf der Flucht.

Der „falsche Polizeibeamte“ fragte schließlich die Rentnerin nach Bargeld, Goldbarren oder ob sie einen Safe im Haus habe. Als die taffe Seniorin dem Anrufer mitteilte, dass sie eine „arme, ältere Frau ist, wurde das Gespräch beendet. Die Rentnerin rief im Anschluss sofort über Notruf die echte Polizei. Eine Streifenbesatzung der Polizeistation Waldmünchen übernahm vor Ort die weitere Sachbearbeitung.

Skepsis:Zurückhaltung:Andere einweihen:Tür zu:Polizei:Kühler Kopf:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon als Verwandte oder Amtspersonen (z. B. Polizeibeamter) ausgeben.Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit Ihren Familienangehörigen Rücksprache. Forderungen ignorieren: Gehen Sie nicht auf Geldforderungen ein!Lassen Sie Fremde niemals in die Wohnung. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!Informieren Sie sofort über die Notrufnummer 110 die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer des Anrufers!

Diese Art der Tatausführung fällt in den Bereich des banden- und gewerbsmäßigen Trickbetruges, so die Polizei. Die Täter denken sich dabei irgendeine Geschichte aus und spielen falsche Tatsachen vor, etwa, dass sie ein Polizeibeamter seien. Ziel ist es, sich Zugang zur Wohnung der meist älteren Opfer zu verschaffen. Der Geschädigte wird dann gezielt abgelenkt, um in der Wohnung Diebstähle – gegebenenfalls auch durch Mittäter – begehen zu können.