Jubiläum
Festtag mit dem Frauenbund

Zum 100-jährigen Bestehen des Frauenbunds Roding legte Ortsvorsitzende Anna Frank „Zeugnis“ ab. Treue Mitglieder wurden geehrt.

21.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:25 Uhr
Jakob Moro
Die geehrten Frauenbund-Mitglieder mit Pfarrer Holger Kruschina auf den Stufen der Josefi-Kapelle −Foto: Jakob Moro/Jakob Moro

„Großer Gott, wir loben dich“ sangen die Besucher mit instrumentaler Unterstützung der Rodinger Stadtkapelle unter der Leitung von Josef Köppl. Mit einem Festgottesdienst, zahlreichen Ehrungen und Ansprachen feierte am Sonntag der Frauenbund Roding unter Corona-Auflagen ihr 100. Jubiläum.

Die meisten kamen mit einem blauen Tuch, das die Zugehörigkeit zum Ortsverband signalisierte. Der Altarraum war mit frisch geschnittenen Birken und Fähnchen in den Farben des Frauenbunds geschmückt. Zwei Mädchen feierten Erstkommunion.

Stadtpfarrer Holger Kruschina zelebrierte den Gottesdienst. „Der Frauenbund feiert nicht exklusiv, sondern inklusiv. Er feiert mit den beiden Erstkommunionkindern und der ganzen Pfarrgemeinde“, stellte er fest. Eingehend auf das Evangelium sagte er: „Wir können uns fühlen, als säßen wir alle in einem Boot. Jesus ist für uns ein Zeichen der Verlässlichkeit.“

Beim Anzünden der Kerzen der Erstkommunikanten wurde das Taufbund-Lied gesungen. Die Lesung und die Fürbitten trugen KDFB-Mitglieder vor. Bei der Gabenbereitung brachten Frauen die Bibel, Blumen, die Frauenbundkerze, ein blaues Tuch, Trauben und Brot, Hostien und Kelch zum Altar. Die Stadtkapelle Roding übernahm die musikalische Gestaltung. Die ersten Bankreihen waren für die geladenen und zu ehrenden Gäste reserviert.

Zahlreiche Ehrengäste

Anna Frank, die Vorsitzende, begrüßte die Diözesanvorsitzende Karin Schlecht, die Bezirksvorsitzende Rosemarie Braun, Bürgermeisterin Alexandra Riedl, Kirchenpfleger Walter Baier und den Sprecher des Pfarrgemeinderats, Martin Kellermeier. Mit Fahnenabordnungen kamen Kolpingsfamilie, KAB, Franziskaner-Gemeinschaft, Marianische Männerkongregation und Josefi-Verein. Ein besonderer Gruß galt den früheren KDFB-Vorsitzenden Rosina Pohl, Anni Bruns, Judith Schreiner und Inge Engl.

Anna Frank legte „Zeugnis“ ab anstelle einer Predigt: „Was ich hier in diesem Gottesdienst darf, so hat mir unser geistlicher Beirat Herr Pfarrer Kruschina versichert, das ist Zeugnis abgeben.“ Anna Frank knüpfte an das Evangelium nach Markus an und erzählte aus ihrem eigenen Leben. „Für den heutigen Festtag des Frauenbunds Roding könnte man das auch so sehen: Die Mitglieder zusammen mit Jesus in einem Schiff: Da gab es Zeiten, in denen man auf ruhigem Gewässer unterwegs war. Ja, Arbeit gab es immer. Auf einem Boot ist es gut, wenn alle zusammenhelfen, jede ihre Aufgabe kennt. Man braucht einen Kapitän und eine Mannschaft, die gut miteinander harmonieren. Und diejenigen, die mitfahren, sollten die Angebote an Bord genießen können. Ein schönes Bild, für das, was so ein Verband für seine Mitglieder ist.“ Anna Frank weiter: „Auch der Frauenbund Roding ist durch manchen Sturm gegangen, und ich bin sicher, die Damen der Vorstandschaft haben sich auch immer wieder an Jesus gewandt. Manchmal ist es aber auch so, dass man meint, alles selber lösen zu müssen. Man verliert sich in Aktivitäten, sucht Lösungen, verlässt sich auf die eigenen Fähigkeiten und die der anderen. Ein kurzes Innehalten, eine Besinnung auf den, der uns Halt sein will, würde da sicher manchmal eher helfen als manche Pläne und Diskussionen. Auch in meinem Leben“, so Anna Frank, „hat es manchen Sturm gegeben – wenn ich mich an irgendetwas geklammert habe, was Menschenwerk war. Aber diese kurze Besinnung auf diese einfache Aussage: Da hab ich mich an ihm festgehalten, und dann war alles gut. Das hat schon immer wieder geholfen.“

Am Ende der Messfeier wurden zahlreiche Ehrungen vorgenommen. Die Ehrenurkunde für 55-jährige Mitgliedschaft erhielt Maria Schafberger. Drei Mitglieder, die ihre Ehrung für 60-jährige Mitgliedschaft bereits erhalten hatten, bekamen einen Blumenstrauß: Frieda Hecht, Luise Kirmer und Hilde Matejka. Neben den Abzeichen, die vom Stadtpfarrer den kirchlichen Segen bekommen hatten, gab es für alle eine Rose. Jeder Gottesdienstbesucher bekam ein kleines Geschenk.

„Frauenbund tut gut“

Nach dem Gottesdienst sprach Diözesanvorsitzende Karin Schlecht ein Grußwort: „Es tut gut, wieder einmal leibhaftig Frauenbund-Gemeinschaft zu erleben, auch wenn wir uns nur etwas versteckt hinter den Masken zulächeln können. Der Anlass, warum sie mich heute nach Roding eingeladen haben, ist wirklich ein Grund zur Freude.“ Zweigvereine wie Roding seien die wichtigste Ebene im Frauenbund. Hier beginne Frauenbund. Schlecht: „Alles, was wir im Bezirksverband, im Diözesanverband und auf Bundesebene bewirken können, gelingt nur, weil wir dieses starke Fundament haben. Vielleicht empfinden Sie es auch so: Zusammenhalt tut gut, Frauenbund tut gut. Wie schön, dass es unseren Frauenbund gibt. Ich wünsche Ihnen persönlich und dem Zweigverein Roding für die Zukunft alles Gute, Gottes reichen Segen, Zusammenhalt, Mut und Freude.“(rjm)