Furth im Wald
Furth im Wald feierte Patrozinium

Vor 330 Jahren wurde die Kreuzkirche auf dem Friedhof vom Regensburger Weihbischof Alfred Ernst Graf von Wartenberg geweiht.

28.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:39 Uhr
Johann Gruber
Der Patroziniumsgottesdienst wird unter dem Missionskreuz auf dem Friedhof gefeiert. −Foto: Johann Gruber/Johann Gruber

Vor 330 Jahren, am 24. Juli 1691, wurde die Kreuzkirche auf dem Friedhof vom Regensburger Weihbischof Alfred Ernst Graf von Wartenberg geweiht.

Aus diesem Anlass zelebrierte Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl an einem unter dem Missionskreuz aufgebauten Altar den jährlichen Patroziniumsgottesdienst der Kreuzkirche, die von den vertriebenen Bischofteinitzern zu ihrer Gedächtnis- und Wallfahrtskirche erwählt wurde. Aus diesem Patronat stifteten sie 1969 die Altarwand, 1971 die Orgel, 1987 den Altarstein und 1989 Wallfahrtskerzen, auf denen alle Pfarrkirchen des Heimatkreises Bischofteinitz abgebildet sind.

In der Predigt von Pfarrer Seidl ging es um Hunger. Er zitierte Entwicklungshilfeminister Gerd Müller: „800 Millionen hungernde Menschen weltweit sind der größte vermeidbare Skandal. Der Planet hat die Ressourcen, um zehn Milliarden Menschen zu ernähren.“ Zwei neue internationale Studien kamen zu dem Ergebnis, dass jährlich nur 14 Milliarden Dollar (11,9 Milliarden Euro) an zusätzlichen Investitionen und eine Agrarrevolution notwendig wären, um weltweit den Hunger in den nächsten zehn Jahren zu besiegen. Aber es werde ein Vielfaches dieser Summe für Kriegsmaterial ausgegeben, was wiederum vielfach Leid, Flüchtlingsströme und neuen Hunger produziere. „Warum fehlt der politische Wille? Eigentlich müsste uns Christen dieser Skandal des Welthungers schlaflose Nächte bereiten. Tut es aber nicht. Weil wir uns daran gewöhnt haben, dass Menschen hungern“, so der Pfarrer.

Was kann der Einzelne dagegen tun? Der Geistliche verwies als Antwort auf das Gleichnis im Evangelium, dass durch die kleine Gabe eines Jungen durch Jesus alle satt wurden. Er verwies auf die Möglichkeit, zum Beispiel Hilfsprojekte wie Misereor oder Adveniat, zu fördern, die zum Ziel haben, die Ärmsten der Armen nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen. „Auch wenn die Pfarrei zu den Kosten der bevorstehenden Sanierung der Kirche jeden Euro braucht, sollten wir doch versuchen, beidem Rechnung zu tragen“, so Seidl.

In der letzten Juliwoche feiert die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt traditionell ihr Pfarrfest, den Kreuzkirta. Weil der in diesem Jahr zum zweiten Mal coronabedingt abgesagt werden musste, hat der Pfarrgemeinderat am vergangenen Wochenende eine kleine Ersatzaktion initiiert: Vor und nach allen Gottesdiensten am Samstag und Sonntag wurden Kirtapäckchen mit selbstgebackenen Leckereien gegen eine Spende von fünf Euro angeboten, mit der die Sanierung unserer Kirche unterstützt werden soll. Die über 100 Päckchen fanden dankenswerter Weise alle einen Abnehmer, war von Pfarrgemeinderatssprecherin Johanna Plach zu erfahren. (fer)