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Further Bergretter zu Gast in Bad Tölz

Mitglieder beider Städte tauschten Erfahrungen aus. 2021 war mit 28 Alarmierungen ein arbeitsreiches Jahr.

29.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:52 Uhr
In Bad Tölz tauschten sich die Bergwacht-Aktiven nicht nur über zurückliegende Einsätze aus. Sie stellten auch die neuesten Umbauten an ihren Spezialfahrzeugen vor. −Foto: Technik-Team Bergwacht B

Da kam ein beeindruckender Fuhrpark zusammen – und wer ein Faible für Technik hat, der war sowieso am richtigen Platz: Alle neun LKLD-Teams der Bergwacht Bayern, darunter eine sechsköpfige Mannschaft aus Furth im Wald, haben sich nach vier Jahren Pause erstmals wieder getroffen.

Am Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) in Bad Tölz tauschten sich die Aktiven nicht nur über zurückliegende Einsätze und ihre Pandemie-Erfahrungen aus. Sie stellten sich gegenseitig auch die neuesten Umbauten an ihren Spezialfahrzeugen vor.

Und die Gefährte haben es in sich. LKLD steht für Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation. Die mit jeder Menge Ausstattung hochgerüsteten Busse kommen bei der Suche nach Vermissten oder bei Großschadenslagen, etwa Seilbahn- oder Hüttenevakuierungen, zum Einsatz.

Auch bei langwierigen Bergrettungs- und Höhleneinsätzen sowie bei Bränden in schwer zugänglichem Gelände, bei Hochwasser und Muren-Abgängen schlägt die Stunde der LKLD-Teams, die sich landesweit 2018 zum letzten Mal getroffen hatten.

Die Retter der Bergwacht Furth im Wald waren in Bad Tölz mit Georg Hofstetter, Andreas Kaufmann, Daniel Reitmeier, Christian Seidl, Andreas Gerber und Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger vertreten.

Sie präsentierten in Oberbayern ihren mit großem Aufwand umgebauten, 140 PS starken T5, den sie seit Anfang 2017 ihr Eigen nennen. Der Wagen ist eine Art Büro für den diensthabenden Einsatzleiter. Der höher gelegte, ans Gelände angepasste VW mit Allrad-Fahrwerk verfügt unter anderem über einen Desktop-PC mit zwei Bildschirmen, einen Laptop-Arbeitsplatz und einen Farbdrucker, zwei Drohnen samt Tablets, zehn GPS-Geräte, ein Präzisionsfernglas und eine Wärmebildkamera.

Der LKLD-Bus aus Furth im Wald wird im gesamten Gebiet der Bergwacht-Region Bayerwald angefordert. Sechs Leitstellen bedienen die Bergretter aus der Drachenstichstadt. Im Schnitt rückt die LKLD-Gruppe 15 bis 20 Mal pro Jahr aus. 2021 war mit 28 Alarmierungen – darunter die Suche nach der vermissten Julia aus Berlin – besonders arbeitsreich.

Das erfuhren in Bad Tölz auch die Kollegen aus dem Bayerwald, die mit ihren baugleichen, aber individuell umgerüsteten Bussen angerückt waren. „Es war ein super Austausch und eine wunderbare Gelegenheit, ein paar Tipps und Tricks bei den anderen mitzunehmen und unsere Drohnen fliegen zu lassen“, berichtet Georg Hofstetter. Am zweiten Tag stand „ein konstruktiver Dialog“ mit der Landesleitung der Bergwacht auf der Tagesordnung. Dazu war unter anderem der stellvertretende Landesleiter, der Bad Kötztinger Jürgen Bummer, ins ZSA gekommen.