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Gemeinde Arrach soll das Feriendorf retten

Kommune soll Infrastruktur-Aufgaben übernehmen. Die Gemeinde will das Anliegen des Fördervereins erst eingehend prüfen.

16.08.2020 | Stand 16.09.2023, 4:49 Uhr
Regina Pfeffer
Roland Endlicher (Sprecher Vermittlergruppe, Bildmitte) informierte zusammen mit seinen Mitstreitern den Arracher Gemeinderat über das Bestreben des Fördervereins. −Foto: Regina Pfeffer/Regina Pfeffer

Der dritten Sitzung des Gemeinderates Arrach vorausgegangen war eine Ortsbesichtigung im Feriendorf Am Hohen Bogen in Kummersdorf. Der Förderverein Feriendorf und die Interessensgemeinschaft (IG) Feriendorf streben eine Übernahme der Infrastruktur im Feriendorf an. Der Sprecher der Vermittlergruppe, Roland Endlicher, begrüßte Bürgermeister Gerhard Mühlbauer und das Gremium.

Die seit 1979 bestehende Anlage umfasst 99 000 Quadratmeter, 99 Ferienhäuser mit 220 Wohneinheiten, 32 000 Quadratmeter öffentliche Flächen und ist zu 90 Prozent in Privatbesitz. Bei einem Rundgang stellten Endlicher und seine Mitstreiter Detlef Schmidt, Marcus Weigand und Werner Hofbauer ihr Anliegen vor. Als starker Partner soll die Gemeinde künftig die Infrastruktur-Aufgaben übernehmen. Darunter fallen u.a. Winterdienst, Straßenreinigung, Abwicklung von Reparaturaufträgen für die Wasserversorgung, Rasenpflege und Heckenschnitt, Straßenbeleuchtung, Betrieb der Schrankenanlage und Spielplatzpflege.

Vorausgegangen ist ein jahrelanger Streit um die Infrastrukturkosten innerhalb der Eigentümer des Feriendorfes und dem Förderverein als Eigentümer. Durch fehlende Mittel konnte die Infrastruktur in den letzten Jahren zwar unterhalten, aber nicht mehr attraktiv gestaltet werden. Darunter habe das Erscheinungsbild und Ansehen des Feriendorfes gelitten, so Endlicher. Da die Infrastruktur anteilig von allen Eigentümern bezahlt werden muss, entstehen durch die Übernahme der Arbeiten keine Kosten für die Gemeinde. Die Ferienhaus-Eigentümer sehen eine Befriedung des Dorfes nur noch mit und durch die Gemeinde Arrach.

Im Sitzungsraum beriet der Gemeinderat über den Sachverhalt. Zuerst solle die rechtliche und wirtschaftliche Zulässigkeit für die Gemeinde geprüft sowie die tatsächlichen Kosten und der Arbeitsaufwand abgeschätzt werden. Bürgermeister Mühlbauer war der Meinung, dass das Vorhaben mit dem momentanen Personalstand nicht möglich sein wird. In Anbetracht der Differenzen unter den Gruppierungen bestand er darauf, dass eine vollständige Unterschriftenliste von allen 220 Eigentümern vorliegen muss. Man einigte sich darauf, nach einer ausgiebigen wirtschaftlichen und rechtlichen Prüfung nochmals auf den Förderverein zuzukommen, da das Feriendorf eine Bereicherung für den Luftkurort ist. Das Votum dafür erfolgte einstimmig.