Übung
Getränkelager in Flammen

Feuerwehren im KBM-Bereich Rötz und die Malteser proben gemeinsam den Ernstfall – nach zwei Jahren Corona-Zwangspause.

29.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:46 Uhr
Ohne Kommunikation zwischen den Rettungsorganisationen geht nichts. −Foto: Christa Bucher

Zwei Dinge hat der Donnerstagabend deutlich gezeigt: Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren im Kreisbrandmeister-Bereich Rötz haben ihr Handwerk trotz Corona-Zwangspause nicht verlernt. Und: Die Zusammenarbeit mit den Maltesern funktioniert auch nach zweijähriger Übungsabstinenz noch einwandfrei.

Als um 19 Uhr die Feuerwehren Rötz, Pillmersried, Grassersdorf, Heinrichskirchen und Thanstein alarmiert werden, ist Kreisbrandmeister Michael Sturm bereits vor Ort: „Brand in Getränkelager und Werkstatt der Disco Rast“ lautet der Funkspruch. „Ein bisserl nervös bin ich schon“, gesteht der erfahrene Feuerwehrmann. Doch schon nach wenigen Minuten wirft Sturm alle Zweifel über Bord. „Läuft“, kommentiert er die Leistung „seiner Feuerwehrler“. Im Handumdrehen werden zwei B-Leitungen vom Rötzbach zum Brandobjekt gelegt. Der Löschangriff steht.

Derweil machen sich die Atemschutzgeräteträger aus Rötz und Thanstein für ihren Einsatz bereit. Im Gebäude befinden sich vier Personen, die es zu retten gilt. Die Feuerwehrleute bringen einen nach dem anderen in Sicherheit und übergeben die Verletzten dem Malteser Hilfsdienst, der die Erstversorgung übernimmt. Nach einer guten Stunde ist die landkreisübergreifende Gemeinschaftsübung – die erste nach zwei Jahren Corona-Pause – beendet. Und Sturm zieht ein positives Fazit. „Es war eine schöne Übung. Hat mir gefallen“, sagt er. Lediglich der „Schlauchsalat“ vor dem Brandobjekt habe ihm nicht gefallen, „das macht es für nachrückende Fahrzeuge schwer, durchzukommen.“ Im Gebäude selbst hätte sich zudem ein Rauchvorhang entwickelt, da es nur in einem Teil der Halle gebrannt habe. „Dann hätte man die Personen im linken Abschnitt ohne Atemschutz retten können.“ Gut sei hingegen der vorhandene Gastank abgeschirmt worden.

Alles in allem habe er am Ablauf aber nicht viel auszusetzen, sagt Sturm. Bewusst habe man die FFW Thanstein aus dem Nachbarlandkreis Schwandorf in die Übung miteingebunden. Bernhard Schmidt, der stellvertretende Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pillmersried, hatte sie ausgearbeitet und fungierte vor Ort als Einsatzleiter.

Dass die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsorganisationen gut funktionierte, bestätigt auch Theresa Kestler vom Malteser Hilfsdienst. Derartige Übungen seien wichtig, um im Notfall sicher agieren zu können.

Und weil in den vergangenen beiden Jahren nicht nur die Ausbildung gelitten hat, sondern auch die Geselligkeit zu kurz gekommen ist, waren im Anschluss an die Gemeinschaftsübung alle Beteiligten zu einer Brotzeit eingeladen. Diese spendierte die FFW Pillmersried als ortsansässige Wehr. Die Getränke sponserte Rast-Betreiber Marco Glöckl, der sich von der Schlagkraft der Rettungskräfte beeindruckt zeigt – wenngleich er hofft, dass der Ernstfall nicht eintritt. Die nächste Gemeinschaftsübung findet bei der Aktionswoche statt. (wbf)