Eigentlich war der Beginn der Renovierungsmaßnahme für die Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit Grafenwiesen schon vor rund drei Jahren angesetzt. Doch der Holzwurm hatte sich im Gebälk des Dachstuhles eingenistet und musste vergast werden. Hinzu kam aber auch hier die Corona-Pandemie. Zwischenzeitlich machten sich auch die gestiegenen Energiekosten bemerkbar.
Nun kann die Kirche in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiern und zu so einem erfreulichen Ereignis soll sie in einem besonderen neuen Glanz erstrahlen. So ist es den Verantwortlichen Monsignore Pfarrer Johann Tauer, Kirchenpfleger Helmut Nagler und Architekt Heinrich Heitzer nach einigen zeitraubenden, aufwändigen Gesprächen, Planungen und Sitzungen gelungen, einen erneuten Termin, zunächst für die Innenrenovierung, festzusetzen. Demnach wird der 17. April 2023 als Startschuss der Arbeiten in die Kirchengeschichte eingehen. Die Renovierung wurde dringend notwendig, da die Schäden bereits seit langem schon für jeden Kirchenbesucher sichtbar und bei den Einheimischen bekannt sind.
Lesen Sie hier:Pfarreiengemeinschaften im Dekanat Cham werden zusammengelegt
Die letzte Innenrenovierung fand 1999/2000 statt, bei der Anton Nagler, damaliger Kirchenpfleger, der Vater des jetzigen Kirchenpflegers Helmut Nagler, mitverantwortlich zeichnete. Somit für Grafenwiesen auch ein Glücksfall, dass der Sohn in die Fußstapfen des Vaters getreten ist.
Putz muss entfernt werden
Pfarrer Johann Tauer setzte nach dem letzten Sonntagsgottesdienst die Gläubigen davon in Kenntnis, welche Aktionen bzw. Veränderungen in nächster Zeit in der Kirche greifen werden. So sollen das Kirchenschiff, der Altarraum, der Vorraum, die Empore, die Sakristei und die Marienkapelle modernisiert und erneuert werden. Architekt Heitzer stellte in den Raum, dass zum Zwecke der Austrocknung verschiedene Maurerarbeiten anfallen werden, da der Putz bis auf eine Höhe von 1,50 Meter innen entfernt werden muss.
Lesen Sie hier:Verkehrs-Chaos am Schulberg in Bad Kötzting: Die Stadt will nun hart durchgreifen
Eine größere Maßnahme wird der barrierefreie Zugang zur Kirche seitlich durch das Tor zum jetzigen Pfarrgarten. Das Rundbogentor wird durch eine einflügelige Tür ersetzt. Die Kirchenbänke werden abgebaut, der Schreiner schleift sie ab, eine Gotteslobablage wird angebracht und die Bankpodeste erneuert. Die Bankauflagen erhalten einen neuen Stoffbezug, ebenso wird die Füllung neu.
Mögliche Beschädigung bei Transport
Mehrere Gegenstände wie die Altäre, Kanzel, Orgel usw. bedürfen einer Reinigung. Sie bleiben an Ort und Stelle, da das Risiko im Hinblick auf eine Beschädigung für einen Transport zu groß ist. Der heilige Sebastian, das große Kreuz, die schmerzhafte Muttergottes und die Pieta in der Kapelle werden ebenso gereinigt und ausgebessert. Die Deckenfresken müssen gesäubert werden. Helmut Nagler stellt in Aussicht, dass der Altarraum eine LED-Beleuchtung erhält.
Die Gesamtkosten belaufen sich laut Angaben von Helmut Nagler auf rund 650000 Euro; davon übernimmt die Diözese Regensburg rund 50 Prozent. Als Zeitplan gibt Helmut Nagler an: Nach dem Ausräumen der Kirchenbänke – bereits erfolgt – ist seit dem 20. April der Kirchenmaler mit dem Ausräumen, Abdecken und der Orgeleinhausung, seit dem 24. April mit dem Abdecken des Bodens, dem Abschlagen des Sockelputzes und dem Abtransport beauftragt. Ab 2. Mai erfolgt das Abdecken von Boden und der Aufbau des Gerüstes in Absprache mit dem Kirchenmaler.
Nach Abschluss der Innenrenovierung geht es mit der Außenrenovierung weiter. Hier ist zu beachten, dass es sich um zwei voneinander getrennte Maßnahmen handelt und weitere Kosten anfallen.
Der Zugang zur Pfarrkirche ist bis auf Weiteres gesperrt. Für Messbesuche stehen das Pfarrheim an Werktagen und die Sankt-Anna-Kapelle in Schönbuchen an Sonn- und Feiertagen offen. Beachten Sie die ausführlichen Meldungen in der Tagespresse.
− khp
Die Maurerarbeiten sind im Gange.
Altäre und Bänke sind abgebaut
