Bildung Cham
Große Freude über die „neue“ Schule

Die Sanierung in der Bildungsstätte St. Gunther ist abgeschlossen. Domkapitular Michael Dreßel segnete die neuen Räume.

26.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:51 Uhr
Claudia Peinelt
Ganz auf die Kinder und Jugendlichen war die Segensfeier zum Abschluss der Sanierung in der Bildungsstätte St. Gunther ausgerichtet. −Foto: Claudia Peinelt

Zwei große Baustellenschilder haben am Mittwochvormittag in der Aula der Bildungsstätte St. Gunther darauf hingewiesen, dass lange Zeit an der Schule saniert worden war. Nach sieben Jahren ist die Innen-und Außensanierung der Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) abgeschlossen. Die Bildungsstätte trägt damit dem steigenden Bedarf nach noch mehr Teilhabemöglichkeiten Rechnung.

St. Gunther steht für eine individuelle Förderung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Der Vorsitzende der KJF, Domkapitular Michael Dreßel, segnete die sanierten Räumlichkeiten. Einrichtungen wie St. Gunther seien unverzichtbar, sagte er. Herzlich begrüßte er die Kinder und Jugendlichen, die da lernen und eine Gemeinschaft erfahren dürfen. Er streckte ihnen seine Hand entgegen und erklärte, dass so eine Hand sehr viel ausdrücken könne. Aus Händen, die ineinandergreifen, werde ein großes Netz.

Dreßel verglich das Ganze mit St. Gunther, wo auch ein großes Netz greife. Regierung, Land, Stadt und die Mitmenschen hälfen dazu, dass es so etwas wie die diese Bildungsstätte gibt. Und es gebe noch eine Hand. Die Hand Gottes, die er schützend über alle lege. „Einrichtungen wie St. Gunther sind unverzichtbar und ein wichtiger Beitrag für das Gemeinwohl“, betonte der Domkapitular und segnete anschließend die neu sanierten Räume.

KJF-Direktor Michael Eibl begrüßte die Gäste, unter anderem Landrat Franz Löffler, vom Kultusministerium Walter Gremm, Regierungsschuldirektorin Christina Bermann sowie auch Bürgermeister Martin Stoiber.

Für Inklusion unverzichtbar

Eibls besonderer Dank galt dem Bayerischen Kultusministerium und der Regierung der Oberpfalz für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung. Die Regierung der Oberpfalz habe die 11,06 Millionen Euro teuren Sanierungsmaßnahmen mit rund 9,052 Millionen Euro bezuschusst.

Mit der nun abgeschlossenen Generalsanierung werde den Schülern mit Behinderungen und deren Familien „eine sehr gute Perspektive“ geboten. „St. Gunther ist die Bildungslandschaft im Landkreis und für die inklusive Gesellschaft unverzichtbar“, unterstrich Eibl. Besonders würdige er auch die Leistungen des Bezirks Oberpfalz für die Tagesstätte und die Frühförderung.

Landrat Franz Löffler stellte in seinem Grußwort heraus: „Dass die Mitarbeiter während der Sanierung und der Pandemie an ihrem Kernkonzept festgehalten haben, zeigt, dass die Bildungsstätte, egal unter welchen äußeren Umständen, ein Ort der individuellen Förderung bleibt. Eine Einrichtung, in der Individualität und Ressourcen zählen statt Defizite, ist für alle sehr wichtig.“

Kosten:Projekt:
Die Regierung bezuschusste die 11,06 Millionen Euro teuren Sanierungsmaßnahmen mit rund 9,052 Millionen Euro.Der erste Bauabschnitt umfasste die energetische Sanierung der Bestandsfassaden und Dächer. Der zweite Bauabschnitt war in drei Unterbereiche unterteilt: Bauteil Schulvorbereitende Einrichtung, Bauteil Schule sowie Bauteil Turnhalle und Hallenbad. (cci)

Auch Walter Gremm vom Kultusministerium hob hervor, dass sich der Freistaat Bayern gerne und in besonderer Weise für die Bildungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen mit erheblichem sonderpädagogischem Förderbedarf engagiere. „Mit dem Abschluss der staatlich geförderten Sanierungsmaßnahmen erhalten die vielfältigen schulischen und außerschulischen Angebote und Einrichtungen der Bildungsstätte den passenden baulichen Rahmen für die aktuelle und künftig wertvolle Bildungsarbeit“, so Gremm.

Bürgermeister Martin Stoiber brachte ebenfalls seine große Freude über das abgeschlossene Projekt zum Ausdruck. Es sei sehr wichtig, dass Kinder und Jugendliche, die eine besondere Unterstützung brauchen, diese auch erfahren, führte er aus. Auch und gerade diese Menschen müssten ihre Stärken kennenlernen. Durch die Unterstützung bei der Sanierung von allen Seiten her zeige sich, wie wichtig eine solche Einrichtung ist.

Schul- und Einrichtungsleiterin Felicitas Klenk gab nach einigen unterhaltsamen und ideenreichen Einlagen verschiedener Schülergruppen Einblick in den Umfang der siebenjährigen Sanierungsarbeiten. Wie sie erläuterte, waren diese in Bauabschnitte unterteilt. Begonnen haben die Arbeiten im Frühjahr 2014 und beendet wurde diese im August 2021.

Ersehnter Alltag kehrt zurück

Während der Sanierung des Bauteils Schule war ein Containerdorf auf dem Hartplatz der Einrichtung aufgestellt, in dem alle Klassenzimmer und Therapieräume untergebracht waren. Die Turnhalle und das Schwimmbad konnten, auch wegen der Pandemie, etwa zwei Jahre nicht genutzt werden, so Klenk. Nach sieben Jahren Sanierungszeit sei es endlich soweit. Stück für Stück kehre der lang ersehnte Alltag in die nun neue, moderne, helle Bildungsstätte zurück.

„Mein besonderer Dank gilt allen Kindern und Jugendlichen, die unsere Einrichtung besuchen, sowie den Eltern und Erziehungsberechtigten“, versicherte die Einrichtungsleiterin. Seit der Verleihung des Zertifikats „Umweltschule in Europa/internationale Nachhatligkeitsschule“ durch Umweltminister Thorsten Glauber und Kultusminister Michael Piazolo im Schuljahr 2020/2021 sei die Bildungsstätte eines von acht Förderzentren in Bayern, die sich als „Umweltschule“ bezeichnen dürfen.