Requiem
Große Trauer um Jutta Meindl

Pfarrerin Nagel blickte auf das Leben der Verstorbenen und fand tröstende Worte.

17.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:48 Uhr
Regina Pfeffer
Viel zu früher Abschied von Jutta Meindl (+63 Jahre). −Foto: Regina Pfeffer

Jutta Meindl ist zu Grabe getragen worden . Die Arracherin starb am 7. Januar im Alter von nur 63 Jahren.

Fassungslose Trauer machte sich breit, als vor wenigen Tagen die Kunde vom plötzlichen Ableben Jutta Meindls bekannt wurde. „Mit 63 Jahren ist sie definitiv viel zu früh gestorben. Verzweifelt stehen wir vor dieser Tatsache und versuchen, es zu verstehen, und suchen dabei nach Trost und etwas Bleibendem, nach Sinn“, sagte Pfarrerin Kathrin Nagel beim evangelischen Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Haibühl, zu dem sich die Trauergemeinde eingefunden hatte. Die musikalische Gestaltung der Messfeier übernahmen Tina Hausladen und Ewald Pirtzl (Orgel und Gesang).

In der Traueransprache wurde an das Leben der Verstorbenen erinnert. Jutta Wilhelmine Sittner wurde 1958 in Oettingen im Ries geboren. Dort wuchs sie mit ihrem älteren Bruder auf. Schon bald merkte sie ihre Liebe und Begeisterung für den pflegenden Beruf, und so absolvierte sie nach der Schule und einem sozialen Jahr eine Ausbildung zur Krankenschwester. „Schon früh wusste sie, was sie wollte, und dass sie außer dem Ries auch noch anderes kennenlernen wollte“, sagte Pfarrerin Nagel.

Im Münchner Krankenhaus Harlaching war Jutta bald beliebt und angesehen. Ihre Kolleginnen, Vorgesetzte und Freunde konnten sich immer auf sie verlassen. In dieser Zeit lernte sie auch ihren späteren Mann Alois Meindl aus Arrach kennen und lieben. 1985 zogen beide nach Arrach, und zwei Jahre später läuteten in Oettingen die Hochzeitsglocken.

Jutta Meindl war gerne in Arrach, gründete hier ihre Familie und baute Freundschaften auf. Die Liebe zum pflegenden Beruf und zu Kindern konnte sie miteinander verbinden, als sie einen behinderten Jungen mit betreute. Ihre Söhne Max und Timo kamen zur Welt, denen sie Liebe, Halt und Freiheit gab, so Pfarrerin Nagel. Nebenbei habe sie gewissenhaft und zuverlässig einen kleinen Lebensmittelladen betrieben. „Die Liebe zur Wahrheit hat sie immer wieder einmal veranlasst, ein deutliches Wort zu sprechen, so dass jeder immer wusste, was Sache war“, sagte Nagel. Ihr großes Herz sei stets für andere dagewesen: für ihre Familie, für die Mutter, die sie in den letzten Jahren pflegte, und natürlich für die Enkel Lilly und Max, auf die sie stolz gewesen sei. Mit außerordentlichem Pflichtbewusstsein sei sie viele Jahre als zuverlässige Zustellerin der Tageszeitung im Ort im Einsatz gewesen.

„Gerne hat sie gegeben, etwas schuldig bleiben wollte sie nie“, stellte Pfarrerin Nagel fest. „Getragen von der Liebe Gottes sollen die Hinterbliebenen den Weg der Trauer gehen, wenn sie nach Trost, Halt und Sinn suchen. In den Spuren der Liebe dürfen Sie gehen, Tag für Tag, und dabei so viel entdecken, was Halt gibt. In der Liebe zur Familie, zu den Mitmenschen, zur Wahrheit, zum Beruf leben Sie das Lebensmotto von Jutta Meindl weiter“, versicherte die Pfarrerin.

Ihre letzte Ruhestätte fand die Verstorbene im Familiengrab auf dem Haibühler Friedhof, wohin sie die Gottesdienstbesucher geleiteten und ihrer im Gebet gedachten. (krp)