Corona
Gurgeltest mit 600 Grundschülern

Studie von Prof. Kabesch soll den Schulbesuch ermöglichen.

18.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:41 Uhr
Die Leiterinnen der Grundschulen in Arrach, Hohenwarth-Grafenwiesen und Mitterdorf mit Professor Dr. Michael Kabesch, Schulamtsdirektor Rudolf Hofmann und Landrat Franz Löffler −Foto: Schuhbauer

Der Landkreis Cham, das Staatliche Schulamt und 20 Grund- und Mittelschulen des Landkreises sind Projektpartner der Studie „WICOVIR“ (Wo ist das Corona Virus?), die durch den Regensburger Professor Dr. Michael Kabesch, Chefarzt und Klinikleiter der Klinik St. Hedwig wissenschaftlich begleitet wird.

„Gerade die Situation der Schülerinnen und Schüler der Grundschulen im Landkreis Cham beschäftigt mich seit vielen Wochen. Hohe Infektionswerte lassen es aber schon rein rechtlich nicht zu, die Schulen beliebig zu öffnen. Deshalb ist es mir wichtig, dass eine tragbare Konzeption entwickelt wird, die eine wirkliche und nachhaltige Öffnungsperspektive zum Ziel hat. Das nächste Woche startende Modellprojekt WICOVIR bietet diese Möglichkeit.“, so Landrat Franz Löffler.

Nächste Woche werden im Rahmen einer Studie mehr als 600 Kinder, die sich aktuell in der Notbetreuung befinden, auf freiwilliger Basis zweimal getestet, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu bekommen. Kern des Projektes sind Gurgeltests, die mittels eines Pooling-Verfahrens ausgewertet werden können. „Bereits im Herbst letzten Jahres haben wir grundsätzliche Erfahrungen mit diesem System in Regensburg gemacht“, so Professor Dr. Kabesch. Nun sei es an der Zeit, diesen Ansatz auf Flächenlandkreise zu übertragen. „Mit dem Schulamt und den Grundschulen werden wir die Gurgeltests durchführen.“

Gurgeltests basieren auf dem PCR-Testverfahren, welche im Gegensatz zu den Antigen-Schnelltests bereits bei einer niedrigeren Viruslast reagieren. Damit ist es möglich, Infektionsketten früher zu unterbrechen und das Infektionsgeschehen einzudämmen. Beim Pooling werden bis zu 30 Einzeltests zu einem Gesamttest zusammengeführt und ausgewertet. Erst wenn in einem Pool ein positives Ergebnis vorhanden ist, werden individuelle Rückstellproben gezielt untersucht, um den infizierten Patienten zu identifizieren. Die Testergebnisse sollen noch am gleichen Tag vorliegen.

„Es kam mir besonders darauf an, dieses Projekt noch vor den Osterferien zu starten. Die Erkenntnisse daraus sollen Aufschluss darüber geben, ob und unter welchen Voraussetzungen nach Ostern ein Grundschulbetrieb für alle Kinder möglich ist“, so Löffler.