Wenn man auch heuer aufgrund der Situation Abstriche machen musste, der Ersatz konnte sich sehen lassen. So versammelten sich am Freitag viele Interessierte auf ökumenische Einladung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in der Stadtpfarrkirche. Dort konnte am besten Abstand gehalten werden. Liebevoll war vor dem Altar einiges aufgebaut, was auf das Land einstimmte, das im Mittelpunkt stand: Südfrüchte, Muscheln und Sand ließen auf das Pazifikland Vanuatu schließen.
Nachdem Frauenbundsvorsitzende Anni Deml alle in der Kirche willkommen geheißen hat, führte Kaplan Matthias Meckel mit Bildern und Text in das Land ein. Gleich darauf wurde der Gottesdienst gefeiert, der von Christinnen aus Vanuatu vorbereitet worden war. Gehör bekamen dabei auch drei Frauen, die ihre Situation auf dem Inselstaat beschreiben: Da es keine allgemeine Schulpflicht gibt, sind vor allem viele Mädchen wenig gebildet. Das schnelle Bevölkerungswachstum führt zu Mangelernährung und großer Arbeitslosigkeit. Trotzdem sind die Menschen auf Vanuatu sehr zufrieden. Die Klimakatastrophe haben sie allerdings schon mehrmals hautnah gespürt, als durch Stürme ganze Dörfer zerstört wurden. Dementsprechend wurde als Bibelstelle das Gleichnis von Jesus ausgewählt, in dem er vom Haus, das auf einem Felsen, und dem, das auf Sand gebaut ist, erzählt. In ihrer Ansprache ging Pfarrerin Nagel darauf ein, wie unmittelbar die Bevölkerung von Vanuatu dieses Gleichnis empfindet.
Beim Ausgang durfte jeder eine Brotzeittüte mit selbstgebackenen Kuchen nach Rezepten des Inselstaates mitnehmen. Außerdem lagen kleine Samentütchen bereit, damit jeder eine kleinen Beitrag für eine Ausgeglichenheit zwischen Mensch und Natur leisten kann. Genauso soll die Kollekte, die in Höhe von 544 Euro zusammenkam, der Weltgebetstagsarbeit zugutekommen.
