Projekt
Heizhaus für Schule und Kindertagesstätte

Hackschnitzelheizung und Photovoltaik auf dem Dach zwischen Schule und Kindertagesstätte helfen, Kosten zu sparen.

05.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:05 Uhr
Jakob Moro
Bürgermeister Herbert Bauer (li.) und sein Kämmerer sowie Vertreter der Ingenieurbüros Christl und Altmann informierten über das Bauwerk Heizzentrale für Schule und Kindertagesstätte. −Foto: Jakob Moro

„Ich denke, dass der Marktgemeinderat alles richtig gemacht hat. Regenerativer, als mit Hackschnitzel und Photovoltaik Wärme und Energie zu erzeugen, geht es nicht“, sagte Bürgermeister Herbert Bauer am Montagnachmittag, als er, Kämmerer Johannes Lankes und die beiden Ingenieure vom Planungsbüro Altmann und Ingenieurbüro Christl aus Cham eine Baumaßnahme zwischen Schule und der neuen Kindertagesstätte Kürnburgzwerge vorstellten.

Bauer lobte die fachmännische Betreuung durch die beiden Ingenieurbüros und die bauausführenden Firmen. Die Baufirma Wilhelm aus Neunburg vorm Wald wurde mit dem Baumeisterarbeiten beauftragt. Das Gebäude bekommt ein Sandwichdach mit einer integrierter PV-Anlage, erläuterte Stefan Link vom Ingenieurbüro Altmann. Der erzeugte Strom der PV-Anlage auf dem Dach werde eigengenutzt. So erspare sich der Markt Stromkosten. Das aus Sichtbeton errichtete Gebäude könne nach Belieben gestrichen werden.

Im Februar 2021 hatte sich der Marktrat für dieses Heizhaus für Schule und Kindertagesstätte und für diesen Standort anstelle des ursprünglich angedachten Standortes beim Wendehammer am Hofgarten entschieden. Durch den Bau fallen zwei Parkplätze weg. Es stehen aber weiterhin 19 Parkplätze zur Verfügung, die außerhalb des Kindergartenbetriebs sind.

Errichtet wird das Heizhaus aus Stahlbeton mit einem unterirdischen Bunker für die Hackschnitzel mit einem Volumen von 110 Kubikmetern. Das Heizhaus, nach Süden ausgerichtet, mit einer Dachneigung von etwa 20 Grad, soll auf der Dachfläche eine PV-Anlage mit etwa 130 Modulen erhalten, erläuterten die Fachleute. In das Heizhaus soll auch ein Raum für die Hausanschlüsse der Schule und der Kindertagesstätte integriert werden, damit die Kosten für Strom, Wasser usw. verursachergerecht ermittelt und abgerechnet werden können.

Die Schule hat einen Jahresbedarf an Wärme von etwa 290 000 KWh/a, der Kindergarten von etwa 47 000 KWh/a (gesamt circa 337 000 KWh/a, = Kilowattstunden pro Jahr). Die Heizung besteht aus zwei Pelletkesseln mit jeweils einer Leistung von 53 bis 180 kW und leistungsgerechter Verbrennungsoptimierung. Der bereits installierte Pufferspeicher hat ein Volumen von 10 000 Litern.

245 Meter Fernwärmeleitungen zur Schule bzw. zur Turnhalle und zum neuen Kindergarten werden demnächst verlegt. 110 Kubikmeter Hackschnitzel können gelagert werden. Sechs- bis achtmal im Jahr, je nach Witterung und Brennstoffeigenschaften, rechnet man, werden Hackschnitzel nachgefüllt.

Durch den Brennstoff Holz ergibt sich eine CO2-Einsparung von etwa 110 Tonnen pro Jahr gegenüber Heizöl, rechnet Diplom-Ingenieur (FH) Stefan Breu vom Ingenieurbüro Christl. Die beiden Ingenieurbüros (Christl und Altmann) hatten vor einem Jahr für Heizhaus und technische Ausstattung mit Gesamtkosten von rund 620 000 Euro gerechnet.

Davon entfallen für den Um- und Rückbau in der Schule (einschließlich Fernwärmeleitung vom Heizhaus zur Schule) 118 000 Euro, für die PV-Anlage rund 16 000 Euro, für Wärmeerzeugungsanlage (Heizung mit Pufferspeicher und zwei Hackschnitzelkessel ) rund 183 000 Euro, für Fernwärmeleitung zur Kindertagesstätte und zur Schule rund 32 000 Euro, für sonstige Technik rund 98 000 Euro und für das Gebäude (Sichtstahlbeton) rund 173 000 Euro. (rjm)