Am 27. April
IHK informiert in Rodinger Stadthalle: Nachfolge in Unternehmen regeln

11.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:39 Uhr
Josef Fischer
Richard Brunner, Carolin und Gerhard Fischer (v. li.) befassten sich mit dem Thema „Unternehmensnachfolge“. −Foto: Josef Fischer

Die Unternehmensnachfolge ist das zentrale Thema einer IHK-Veranstaltung am Donnerstag, 27. April, um 18 Uhr in der Stadthalle Roding. Eingeladen sind vor allem Unternehmer, bei denen in nächster Zeit ein Wechsel in der Firmenführung erfolgen soll.

Zum Pressegespräch hatte IHK-Geschäftsführer Richard Brunner Carolin und Gerhard Fischer von der Signal-Iduna-Bezirksdirektion aus Waffenbrunn eingeladen. Bei beiden ist die Nachfolgefrage super gelöst worden.

IHK-Vortrag in Roding: Unternehmensnachfolge als Herausforderung

Brunner stellte fest, dass er nicht nur auf die Veranstaltung hinweisen wolle, sondern auf die Unternehmensnachfolge generell. Für Unternehmen sei diese ein herausforderndes Thema, das oftmals auf die lange Bank geschoben werde. Nicht unerwähnt ließ Brunner, dass die Unternehmensnachfolge auch im Landkreis Cham eine große Rolle spielt, da dieser vom Mittelstand geprägt sei. Gott sei Dank gebe es hier aber viele gute Beispiele.

Erstaunlich funktioniere die Nachfolgeregelung bei großen Betrieben oft besser als bei kleinen. Bei letzteren sei es oftmals eine Generationenfrage. Genau für diese Zielgruppe gebe es am 27. April viele Infos. Der Nachfolgereport Bayern stelle fest, dass es 550 000 Familienunternehmen im Freistaat gebe, und bei einem Großteil sei der Chef über 60. Hieran sehe man die Dringlichkeit, über dieses Thema aufzuklären und darüber zu sprechen.

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Die Veranstaltung am 27. April sei die 4. und letzte im Landkreis Cham. Gezielt würden Unternehmer angesprochen, auf die das Thema in Zukunft zukommen werde. „Je früher man sich damit befasst, desto besser kann man die Nachfolgeregelung steuern“, stellte Brunner fest. Somit sei die Veranstaltung auch als Impuls für Unternehmer gedacht.

Zwei Vorträge in Rodinger Stadthalle

Angeboten würden zwei Vorträge – „Das Märchen von der geordneten Thronfolge“ mit Matthias Piwonka und „Unternehmensverkauf mit der richtigen Strategie“ mit Adrian Hubel. Im ersten Vortrag gehe es um die Kommunikation in der Unternehmerfamilie. Kontinuierlich müsse das Thema angesprochen werden und müsse letztendlich eine Klärung herbeigeführt werden. Wenn es in der Familie nicht klappe, solle man auch einen Blick auf geeignete Mitarbeiter werfen.

Hubel werde aufzeigen, dass ein Unternehmensverkauf nicht das Ende einer Firma sein müsse. Wichtig sei die Wahl des richtigen Bewerbers. Des Weiteren werden zwei Unternehmerfamilien aus dem Landkreis Cham mit dabei sein, die über ihre eigenen Erfahrungen berichten werden, so Brunner.

Carolin Fischer berichtete, dass es die Versicherungsagentur seit über 40 Jahren gebe und von ihrem Vater Gerhard gegründet wurde. Sie selbst sei dann vor 18 Jahren in die Agentur eingetreten, und ihr Bruder gehöre seit elf Jahren zum Team. Wichtig sei die ganzheitliche Beratung der Privat- und Gewerbekunden. „Wir wollen nicht nur verkaufen, sondern auch viel Service bieten. Wir wollen für unsere Kunden da sein, und diese sollen sich betreut fühlen“, betonte Carolin Fischer.

Zum 1. Januar 2023 habe sie die Agentur von ihrem Vater übernommen, und nunmehr dürfe man auch den Titel Bezirksdirektion tragen. Dies sei eine Auszeichnung dafür, dass man zu den erfolgreichsten Agenturen gehöre. Unterstützung finde sie seit 1. Januar von einem Agenturpartner, und zum 1. Juli werde wahrscheinlich ein weiterer kommen. Nun sei man bestens aufgestellt, um die Kunden betreuen zu können.

Carolin Fischer: Nachfolgeherausforderungen selbst erlebt

Die Übergabe der Agentur sei von langer Hand vorbereitet worden. Vater Gerhard habe alles gut gesteuert. Nun sei sie glücklich, dass sie diesen Weg eingeschlagen hat, so Carolin Fischer. Auch nach ihr solle es mit der Agentur weitergehen, denn Kontinuität sei wichtig für die Kunden. Sie erinnerte daran, dass sie eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolviert hat, zudem den Titel Fachwirt tragen darf und diverse Spezialisten-Ausbildungen gemacht hat.

Gerhard Fischer bemerkte, dass die Kommunikation bezüglich der Unternehmensnachfolge zu den Kunden „sehr wichtig“ war. Carolin Fischer nahm sich ihren Vater als Beispiel, und mit der gleichen Leidenschaft arbeite sie. Er habe ihr auch genug Zeit gegeben, um sich wichtige Kompetenzen aneignen zu können.

Brunner stellte fest, dass die Unternehmensnachfolge nicht immer so reibungslos über die Bühne gehe. Was passiert zum Beispiel mit den Kindern, die nicht ins Unternehmen einsteigen wollen? Hier fügte Carolin Fischer an, dass Harmonie absolut wichtig sei.

Es gibt Unterstützung durch die IHK

Brunner verwies auf die Beratung und Begleitung durch die IHK. Der Staat unterstütze mit einem Unternehmenscoaching-Programm. Durch die Unternehmensnachfolge könne sich so auch ein neuer Erfolg einstellen.

Weiter ging Brunner auf die Unternehmensnachfolge bei der Industrie ein. Auch hier sei es wichtig, die Nachfolgeregelung schon zwei, drei Jahre vorher bekanntzumachen. Dies trage dazu bei, „dass die Kunden das Gefühl haben, dass alles strukturiert abläuft“.

Abschließend wies Brunner noch darauf hin, dass die Wirtschaftsjunioren einen Nachfolge-Stammtisch haben, der gerne besucht werden könne.

Info: Der IHK-Termin

in der Rodinger StadthalleUnternehmensnachfolge:Die Anmeldung zur Veranstaltung am Donnerstag, 27. April, erfolgt auf www.ihk.de/regensburg/events-nachfolge.