Viele Verbraucher setzen im Sinne der nachhaltigen Ernährung ganzjährig auf Obst und Gemüse aus der Region. „Als regional und saisonal gelten im Winter vor allem Kohl und Wurzelgemüse“, sagt Sabine Schropp, Ernährungsexpertin der AOK in Cham und betont, dass es reichlich Auswahl gibt, um sich abwechslungsreich zu ernähren. Die Herausforderung ist es, die Produkte so zu ernten und zu lagern, dass sie die kalte Jahreszeit den Winter hindurch verfügbar sind. „Regionales Wintergemüse ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und hilft uns, gerade im Winter der Witterung zu trotzen“, so Sabine Schropp. Vor allem in den Kohlsorten wie Rosen-, Weiß-, Rot- und Grünkohl oder Wirsing sowie in Kartoffeln steckt viel Vitamin C, Steckrüben und gelbe Rüben liefern reichlich Pro-Vitamin A, Feldsalat und Grünkohl Eisen. Topinambur und Schwarzwurzeln enthalten wertvolle Ballaststoffe. Alle Gemüsesorten sind reich an sekundären Pflanzenstoffen; so hilft etwa das Allicin aus Lauch, Zwiebeln und Knoblauch Entzündungen zu hemmen oder Bakterien und Viren abzuwehren. Ebenso wie Zuchtpilze ist Chicorée das ganze Jahr über eine Bereicherung. „Lange Zeit standen die für Verdauung und Darmgesundheit so wichtigen Bitterstoffe nicht gerade hoch im Kurs, man hat sie den Pflanzen sogar weggezüchtet“, sagt Sabine Schropp. Inzwischen gibt es hier ein Umdenken, und leicht bitter schmeckende Sorten wie Chicorée, Endiviensalat und Radicchio erfreuen sich steigender Wertschätzung.
Und auch auf Obst muss man nicht ganz verzichten, wenn es kälter wird. Viele Apfelsorten lassen sich gut lagern und schmecken auch im Winter. Müsli oder Obstsalat kann man mit Nüssen verfeinern. Denn Nüsse aller Art sind wegen ihrer Fette sehr gesund und passen gut in die ausgewogene Küche, betont Sabine Schropp. Die Wintermonate sind eine ideale Zeit für den Einsatz von Hülsenfrüchten. Diese ballaststoffreichen Lebensmittel liefern Mineralstoffe und Proteine und halten den Darm gesund. Sprossen, bevorzugt von der eigenen Fensterbank sowie fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut, sind vitaminreich und ergänzen so den Speisezettel in der kalten Jahreszeit. Von Nahrungsergänzungsprodukten rät Sabine Schropp ab. Die Ernährungsexpertin schlägt ein genussvolles saisonales Rezept zum Ausprobieren vor. Lauch-Kartoffel-Pfanne für vier Personen:
800 Gramm Kartoffeln, zwei Esslöffel Öl, eine Zwiebel, zwei gelbe Rüben, 800 Gramm Lauch, 100 Gramm Champignons, etwas Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Muskat, 200 Gramm Sauerrahm, Kräuter nach Geschmack, frisch oder Tiefkühl-Ware. Kartoffeln in der Schale kochen. In einer großen Pfanne zuerst die feingehackte Zwiebel in zwei Esslöffel Öl leicht anbraten. Die gelben Rüben schälen, in dünne Scheiben schneiden und dazugeben. Lauch gründlich putzen und waschen, in Ringe schneiden und ebenfalls kurz mit anbraten. Mit etwas Brühe aufgießen und alles etwa 20 Minuten auf kleiner Flamme zugedeckt dünsten. Nach 15 Minuten die blättrig geschnittenen Champignons dazugeben. Kartoffeln schälen und ebenfalls blättrig schneiden. Alles zusammen kurze Zeit dünsten und abschmecken. Mit Sauerrahm verfeinern und mit den Kräutern anrichten.
