Gemeinderat
In Chamerau hält der Bauboom weiter an

Darauf reagiert die Gemeinde mit Ortsabrundungen. Kommunaler Haushalt blieb in den beiden Corona-Krisenjahren stabil.

03.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:37 Uhr
Martin Schönhuber
Seit Corona tagt der Gemeinderat im Saal des Chamerauer Bürgerhauses. −Foto: M. Schönhuber

Mit allen 14 Mitgliedern traf sich der Gemeinderat Chamerau im Bürgerhaussaal zur Sitzung. Nach wie vor ist der Bauwille in der Gemeinde ungebrochen, sodass auch diesmal einige Gesuche (s. Info-Teil) am Ratsherrntisch auf Bewilligung warteten. Die vielen Baugesuche sind auch der Grund, warum für Roßberg eine Außenbereichssatzung, am Haidsteiner Weg in Lederdorn eine Außenbereichsabrundung und im Ortsteil Moos eine Ortsabrundung vorgenommen werden mussten. Für die Zulässigkeit von Bauvorhaben am Ortsrand ist die Abgrenzung des Innenbereichs (grundsätzlich bebaubar) vom Außenbereich, gegebenenfalls mit Abrundung, besonders wichtig, zumal im Außenbereich Bauvorhaben nur begrenzt zulässig sind.

Die drei Vorhaben wurden öffentlich ausgelegt und die Fachstellen um Stellungnahme gebeten. Die Bürgerbeteiligung ergab keinerlei Einwendungen, und die befragten Fachstellen gaben, wenn überhaupt, nur wenige Hinweise. Unter anderem, dass, wenn nötig, die erforderlichen Kleinkläranlagen und eventuelle eigene Brunnen nach den gesetzlichen Anforderungen und dem Stand der Technik nachzurüsten sind. Die Hinweise zur Niederschlagsversickerung seien ebenso zu beachten wie notwendige bauliche Anpassungen an Keller- und Erdgeschossen zur Verhinderung von Schäden durch Überflutung bei Starkregenereignissen.

Nachdem es sich um Außenbereiche handelt, sollten die Hinweise zu Landschaftsbild, Naturhaushalt und Erfordernissen der Erholung und des Fremdenverkehrs besonders berücksichtigt werden. Das Gleiche gelte für die Hinweise zur Auffindung von Bodendenkmälern und Gegenständen.

Mögliche Bauwerber müssten darauf hingewiesen werden, dass von in der Nähe gelegenen landwirtschaftlichen Anwesen zeitweise Staub, Lärm und Geruchsemissionen zu erwarten seien. Ebenso seien die Endhöhen der Bäume und deren Fallbereich zu beachten, das gelte auch für Totholz aus Gehölzstreifen. Gegebenenfalls erforderliche naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen müssten festgesetzt und, wo nötig, Aussagen zum Artenschutz getroffen werden.

Thema Haushalt: Die Gemeinde sei insgesamt sehr gut durch die beiden Corona-Krisenjahre gekommen, freute sich Bürgermeister Stefan Baumgartner. Immer wieder komme es vor, dass geplante Ausgaben aus verschiedensten Gründen nicht getätigt werden könnten. Ebenso sei möglich, dass geplante Einnahmen verzögert eingingen, etwa Auszahlungen von Versicherungen oder Fördermittel. Die daraus resultierenden Summen müssten in Form von sogenannten Haushaltsresten ins neue Geschäftsjahr übertragen werden. Für 2021 summierten sich die Beträge auf 605 000 Euro. Überschreitungen bei den Ausgaben ließen sich oft nicht vermeiden. Überplanmäßige Ausgaben über 5500 Euro und außerplanmäßige Ausgaben über 2750 Euro müssten vom Gemeinderat genehmigt werden. Gründe hierfür waren unter anderem Hagelschäden, Wasserrohrbrüche, der Strom- und Heizkostenanstieg sowie Corona, so Baumgartner.

Wünsche, Anträge und Bekanntmachungen lagen nicht vor. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.