Beerdigung
Johanna hat sich den Himmel verdient

Johanna Haase, allseits geschätzte Gastwirtin im Gasthof „Zur Post“ in Lohberg, ist mit 72 Jahren verstorben.

31.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:20 Uhr
Maria Frisch
Johanna Haase ist mit 72 Jahren verstorben. −Foto: Maria Frisch

Für viele war es am vergangenen Wochenende unfassbar, als sich die Nachricht vom Tod von Johanna Haase verbreitet hat. „Jeder kannte sie als engagierte, viel beschäftigte Gastwirtin, die mit beiden Beinen im Berufsalltag stand“, so Pfarrer Ambros Trummer beim Requiem am Dienstag, das Bianca Lederer gesanglich umrahmte. Nun sei ihr Lebensweg mit 72 Jahren zu Ende gegangen und ihr Platz leer. „Schwer vorstellbar“, wie auch der Priester empfand. „Gottes Pläne können wir oft weder verstehen noch ändern. Eines aber wissen wir, Johanna Haase hat sich den Himmel verdient“, bescheinigte ihr der Seelsorger. Ungewöhnlich oft werden die Dörfler zurzeit mit dem Tod konfrontiert. „Das ist in erster Linie durch den Krieg in der Ukraine mit den täglichen Nachrichten bedingt, aber auch durch überraschend viele Todesfälle im Lamer Winkel - in Lam und Lohberg seit Jahresbeginn schon 28“, bezifferte der Priester.

Außerdem führe der Weg momentan durch die Fastenzeit, die am Kreuz und dem Sterben des Gottessohnes auf Golgotha am Karfreitag ende. Das alles mache sicherlich nachdenklich. Wenn aber der Tod in unmittelbarer Nähe ein Familienmitglied - in diesem Fall die Ehefrau, Mutter, Oma - holt, rührt es die Herzen noch mehr an, löst es Entsetzen und Tränen aus. Am Dienstag mussten die Familie und Angehörigen von einem Menschen Abschied nehmen, der allen so vertraut war. „Was uns bleibt und uns kein Tod nehmen kann, ist die Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse“, so der Seelsorger. Johanna Haase wurde am 11. Oktober 1949 in Kallmünz geboren. Mit drei jüngeren Geschwistern ist sie in Schirndorf aufgewachsen und in Kallmünz zur Schule gegangen. Als Älteste musste sie schon bald im elterlichen Betrieb – eine Gast- und Landwirtschaft – Hand anlegen. Die junge Frau absolvierte den Abschluss in der Landwirtschaftsschule – Abteilung Hauswirtschaft – in Burglengenfeld. Anschließend verdiente sie sich zunächst den Lebensunterhalt als Bedienung. Dabei lernte sie Roland Haase, der als Kind aus Sachsen gekommen war, kennen.

Im März 1973 haben sich die beiden in Teublitz das Jawort für das Leben gegeben und entschieden sich für das Gastgewerbe als Erwerbsgrundlage. Zunächst pachtete das Ehepaar ein Gasthaus in Maxhütte-Haidhof, bevor es im Mai 1975 den Gasthof „Zur Post“ in Lohberg kaufte. So wurde die Bayerwaldgemeinde die Heimat der fleißigen Eheleute. „Die Lohberger dürfen sich darüber glücklich schätzen“, so der Geistliche. Im Laufe der Jahre wurden beiden die Kinder Roland, Sandra und Andreas geschenkt. Johanna Haase ist aber auch Oma von fünf Enkeln geworden. Auch die Pfarrgemeinde, insbesondere die Ministranten, profitierten in vielerlei Hinsicht von ihrer Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft. Jetzt dürfe man überzeugt sein, dass ihr Gott ihr offenes Herz im Himmel vergilt. Eva Lemberger dankte der Verstorbenen für die 38-Jahre-Mitgliedschaft im Frauenbund. Die Geflügelzüchter, der Waldverein und der Fischerclub ehrte die Vereinswirtin beziehungsweise das treue Mitglied mit einem Nachruf. (kfl)