2020 war im Großen und Ganzen ein ruhiges Jahr für die Musikkapelle des TV Waldmünchen. Sowohl zahlreiche Proben als auch die meisten geplanten Auftritte mussten wegen Corona ausfallen, schreibt Abteilungsleiter Martin Högerl im Jahresbericht.
Weil das Frühlingskonzert 2019 ein großer Erfolg für die Musikkapelle war, wurde beschlossen, auch 2020 aufzutreten. Heuer sollte das Konzert eine musikalische Rundreise durch verschiedene Länder und Kulturen werden. Auch eine Bühnenshow war geplant. Für eine optimale Vorbereitung wurde deshalb schon frühzeitig mit der Stücke-Auswahl und dem Proben begonnen. Allerdings schritt die Pandemie schneller fort als befürchtet. Und so muss das Frühlingskonzert, das Ende Mai geplant war, abgesagt werden. Die Vorbereitungen ruhen.
So traf man sich zur Jahreshauptversammlung im Mehrgenerationenhaus, wo die Abteilungsleitung neu gewählt wurde. Dabei wechselte nicht nur Martin Högerl vom zweiten zum ersten Abteilungsleiter, auch die Posten des Schriftführers, des Notenwarts, des Instrumentenwarts, des Jugendsprechers und des Chronisten wurden neu vergeben. Erstmals wurde jemand für den Internetauftritt gefunden.
Nach der Auflösung der ersten Nachwuchsgruppe dachte die Abteilungsleitung lange über die Bildung einer neuen Gruppe nach. An einem Infoabend wurden Jugendliche und Eltern von dieser Idee überzeugt. Da sich Rudi Zwicknagl bereiterklärte, das Amt des Dirigenten zu übernehmen, war es für die Abteilungsleitung möglich, die Idee in die Tat umzusetzen.
Freude an Musik vermitteln
Ziel der kleinen Nachwuchskapelle ist es, den jungen Musikanten nicht nur das Zusammenspiel mit Gleichaltrigen zu ermöglichen, sondern auch die Freude an der Musik zu vermitteln. In den Proben wurden die 15 Musiker von ein paar „jungen alten“ Hasen der Kapelle unterstützt. Aufgrund des Lockdowns im März und April mussten allerdings sämtliche Proben auf Eis gelegt werden.
Mit einem Hygiene-Konzept war es erst ab Mitte Juli 2020 wieder möglich, die Probenarbeit – so gut sie nach den Vorschriften möglich waren – fortzusetzen. „Glücklicherweise sind so gut wie alle unsere Nachwuchsmusiker in dieser Zeit am Ball geblieben und mit großer Vorfreude und Motivation beim erneuten Probenstart dabei gewesen“, so Abteilungsleiter Högerl.
Trotz der Lockerungen im Sommer wurden aber nahezu alle Auftritte und Veranstaltungen abgesagt. Außer der Sportwoche gab es keinen Auftritt, auf den sich die Musiker vorbereiten mussten. Dadurch war die Motivation einiger Musikanten eher gering und manche Proben der großen Kapelle weniger gut besucht.
Der einzige Auftritt im Jahr 2020 war bei der Sportwoche des Turnvereins Waldmünchen, dafür war es für den einen oder anderen ein ganz besonderer. Die Nachwuchsformation der TV-Musikkapelle unter der Leitung von Rudi Zwicknagl hatte ihren ersten öffentlichen Auftritt. Alle jungen Akteure waren hochmotiviert und engagiert. Ein paar „alte Hasen“ unterstützten noch die unsicheren Register. Gespielt wurden drei Stücke: „Siyahamba“, ein traditionales afrikanisches Lied, „Let’s rock“, ein Unterhaltungsstück, und „I love Polka“.
Man konnte die Freude an der Musik nicht nur an den Klängen, sondern auch an den strahlenden Gesichtern der Nachwuchsmusikanten erkennen. Danach überzeugten die „Großen“ der TV-Musikkapelle mit ihrer Dirigentin Ramona Schulz mit Märschen, Polkas und Walzern. Einziger Wermutstropfen: Wegen Corona waren keine Zuschauer zugelassen. Dennoch konnten ein paar Eltern ihre Schützlinge zum ersten Mal spielen sehen.
Unglücklicherweise, so Högerl, spitzte sich die Pandemie-Lage ab Ende Oktober weiter zu, wodurch die Musikanten erneut gezwungen waren, mit den Proben zu pausieren. Auch die jährliche Abschlussfeier musste entfallen. „Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten“, so der TV-Abteilungsleiter. Die Musikkapelle habe mit Simone am Altsaxophon und Tobias an der Posaune eine dringend notwendige Unterstützung erhalten.
Ausflüge der Musikanten
Trotz des beschaulichen Corona-Jahres für die Musikanten wurden verschiedene Ausflüge unternommen, etwa eine Kanufahrt auf dem Regen und ein Besuch im Hochseilgarten, was den Zusammenhalt in der Kapelle stärkte, so Högerl. Eigentlich war auch ein längerer Ausflug nach Berchtesgaden im August geplant, er musste aber abgesagt werden.
Da sich für die Dirigentin Ramona Schulz eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung ergab, verließ sie die TV-Kapelle im Oktober für voraussichtlich ein Jahr. Högerl: „Der Abschied auf Zeit war für uns alle sehr berührend, da uns einfach mehr als nur die Freude an Musik verbindet.“
