Kirche
Kein Christkindlmarkt, keine Abschlussmesse

Ein Rückblick auf die Zeit, als ein ökumenischer Gottesdienst in der Veitskirche das Ende des Weihnachtsmarktes markierte.

19.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:31 Uhr
Johann Fischer
Das Bläserquintett der Landkreismusikschule gestaltete neben dem Kirchenchor den ökumenischen Gottesdienst mit. −Foto: Johann Fischer

Der Christkindlmarkt ist in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge wegen der Pandemie abgesagt worden. Zum Abschluss jedes Christkindlmarktes fand bis vor wenigen Jahren jeweils drei bis vier Tage vor dem Weihnachtsfest stets ein ökumenischer Gottesdienst in der St.-Veitskirche statt. Wir wollen heute auf diese Jahre zurückblicken. Zu dieser Zeit war die damalige evangelische Pfarrerin Brigitte Rothgängel bei den ökumenischen Abschlussgottesdiensten eingebunden, die inzwischen verstorben ist. Die Veitskirche, die schon wegen ihrer Nähe zum Christkindlmarkt dafür prädestiniert war, hatte sich zum Abschluss des Christkindlmarktes mit einem ökumenischen Gottesdienst immer gut gefüllt. Man war dankbar, dass dieser Markt wieder gut über die Bühne gebracht werden konnte.

Musikalische Gestaltung

Außerdem konnte man dieses Zusammentreffen auch als eine Einstimmung auf das nahende Weihnachtsfest bezeichnen. Mitgestaltet wurde dieser Abschlussgottesdienst überwiegend immer vom Kirchenchor unter Leitung des ehemaligen Dekanatsmusikers Wolfgang Riegraf und dem Bläserquartett oder -quintett Chambrass der Landkreismusikschule unter Leitung von Paul Windschüttl.

Doch nicht immer war der katholische Kirchenchor für die gesangliche Umrahmung zuständig. In dem ökumenischen Gottesdienst einen Tag vor Hl. Abend im Jahr 2012 beispielsweise brachte sich der ökumenische Chor unter der Leitung von Ruth Zschacke-Spitzenberger ein. Einmal trat auch ein Schüler- und Jugendchor auf. Überwiegend wurde zum Auftakt dieses ökumenischen Gottesdienstes das Lied „Freut euch ihr Christen“ gesungen. 2004 zeigte der damalige Stadtpfarrer Max Heitzer auf, welche Impulse dieser Gottesdienst geben sollte. Beispielsweise regte er an, darüber nachzudenken, ob wir Gott den Weg für sein Kommen an Weihnachten bereitet und uns um andere in dieser Zeit angenommen hätten. Er stellte dabei auch an die Gottesdienstbesucher die Frage, ob „wir etwas Licht und Herzenswärme in diese Zeit gebracht haben“. Es gäbe auch Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung, die der Unterstützung bedürften.

Nach den Worten des verlesenen Evangeliums übernahm entweder der katholische Pfarrer oder der evangelische Vertreter in Bad Kötzting die Ansprache. Sie schnitten dabei verschiedene Themen, die meist im Bezug zu Weihnachten und der Geburt Jesu standen, an. Nach den von Stadtpfarrer Max Heitzer und Brigitte Rothgängel vorgetragenen Fürbitten meinte Stadtpfarrer Heitzer einmal, dass der eigentliche Sinn des Advents übertönt werde von den Besorgungen, die man in der Zeit vor Weihnachten zu erledigen habe. Nach dem Weggang von Pfarrerin Brigitte Rothgängel wechselten sich die Pastoren Jutta Störch und Jürgen Bauer-Störch als Mitzelebranten bei diesem vorweihnachtlichen ökumenischen Gottesdienst ab.

Stets ein volles Gotteshaus

Einmal stand auch Prädikant Walter Scholz (verstorben 2008) vor dem Altar als Repräsentant der lutherischen Kirche in der Pfingstrittstadt. Als Stadtpfarrer Max Heitzer in den Ruhestand trat, war es sein Nachfolger Herbert Mader, der sich hier gerne in die Pflicht nehmen ließ. Und stets hatten die Organisatoren und Gestalter des ökumenischen Gottesdienstes zum Abschluss des Christkindlmarktes ein volles Gotteshaus.

Mit dem Schlusssegen und einem Lied, in das alle gerne mit einstimmten, und begleitet vom Bläserquintett ging der jeweilige ökumenische Gottesdienst zu Ende. Auf dem Heimweg schritt man vorbei an den schon verschlossenen Ständen des Christkindlmarktes, wo schon Stille eingekehrt war. (ksm)