Vortrag
„Kneipp hätte seine sichtliche Freude“

Dr. Richard Straube referierte über das Therapieverfahren der Apherese.

09.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:41 Uhr
Dr. Richard Straube referierte beim Kneippverein über die Medizin der Zukunft. −Foto: Kneippverein Cham/Michl

„Innovative Medizin im 21. Jahrhundert“: Zu diesem Thema referierte Dr. med. Richard Straube am Mittwochabend beim Kneipp-Verein Cham. Der Raum im Hotel am Regenbogen war nach Corona-Regeln voll besetzt, so dass Interessenten auf die Warteliste gesetzt werden mussten. Die Vorsitzende Christa Haala freute sich über so viel Zuspruch.

Was haben Pfarrer Sebastian Kneipp und die innovative Medizin gemeinsam? Dr. Straube: „Sie sehen bisherige scheinbar festgefügte Dinge in der Medizin aus einem anderen Blickwinkel, dafür werden sie zunächst belächelt und vom Mainstream nicht ernst genommen. Dann stellen sich erste Erfolge ein und können wissenschaftlich belegt werden, dann werden sie allgemein anerkannt, und jeder will sie haben.“ Der Referent beschreibt das Problem der Mainstream-Medizin so: „Rein symptomatische Behandlung, nach Ursachen wird wenig gesucht; die Chronifizierung eines Patienten wird zugelassen, weil nur diese im jetzigen Gesamtsystem Gesundheit für alle Beteiligten profitabel ist.“ Der Würzburger Appell an die Bundesregierung aus dem Jahr 2010 mahne die zunehmende Zahl der chronischen Zeiterkrankungen als chronische Langzeiterkrankte an.

Diese Entwicklung unseres Gesundheitssystems ohne Richtungsänderung in Medizin und Gesundheitspolitik werde spätestens ab 2050 unbezahlbar und die Zahl der dadurch sozial ausgrenzten Menschen in ungeahnte Höhen steigen lassen. Bereits heute leiden laut Dr. Straube circa zwei Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Zeiterkrankungen, Tendenz steigend.

„Innovative Wege wurden in dieser Situation seit 2007 in dem INUS Medical Center Cham beschritten“, so der Referent. INUS stehe für Institut für Naturheilverfahren und Spezialdiagnostik und Spezialtherapie. In diesem Jahr sei das 27 Jahre bestehende Therapieverfahren der Apherese (Blutreinigung) mit den Konzept der Prävention und Therapie chronischer Zeiterkrankungen verknüpft worden, seitdem wissenschaftlich validiert mit der nun weltgrößten Studie mit mehr als 1500 Patienten mit chronischen Zeiterkrankungen, bereits mit der Medizinischen Universitätsklinik Dresden in wichtigen Teilen international hoch publiziert und marken- und patentgeschützt.

Dr. Straube präsentierte beeindrucke Dokus zu den Indikationen und Ergebnissen dieser Therapie, die seit nun seit 40 Jahren in der Weltmedizin existent sei und ihre Heimat bei den chronischen Zeiterkrankungen durch INUS gefunden habe. „Pfarrer Kneipp hätte eine sichtliche Freude, zu wissen, dass sein Vorbild heute auf einer vergleichbaren Ebene für kranke Menschen Frucht trägt“, so der Referent.