unBehinderte Kulturtage
Konzert von „BonaVox“ und dem Kinderchor Pemfling in Cham begeisterte

15.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:04 Uhr
Ferdinand Schönberger
Franziska und Leonhard vom Kinderchor Pemfling waren als Leadsänger in Aktion. −Foto: Fotos: Ferdinand Schönberger

Im Chorgesang steckt eine besondere Kraft: Überall leuchtende Augen und strahlende Gesichter – bei den Singenden, auf die er eine fast magische Wirkung hat, und beim Publikum. Das zeigte sich erneut am Samstagabend, als der Chor „BonaVox“ im nahezu voll besetzten Langhaussaal ein begeisterndes Konzert im Rahmen der unBehinderten Kulturtage gab.

Zusätzlich zeigte der aus 13 Sängerinnen und Sängern bestehende Kinderchor Pemfling in spielerischen Liedern sein Können. Etliche Male drückten auch Menschen mit Behinderung an den begleitenden Congas ihre Freude aus, als sie offenbarten, was sie eine Woche zuvor beim zweistündigen Trommel-Workshop beim musikalischen Leiter gelernt hatten. So erwies sich die Veranstaltung einerseits als beeindruckender Hörgenuss, aber auch als aufforderndes Mitmachkonzert im Gesang und in der Bewegung mit den Körperinstrumenten.

Bürgermeister Martin Stoiber freute sich in seiner Begrüßung, dass die unBehinderten Kulturtage erstmals in seiner Stadt Station machten und so viele große und kleine Besucher erschienen waren. Sein besonderes Willkommen galt neben den Chören und ihrem Leiter Andreas Ernst dem Mitveranstalter, der Offenen Behindertenarbeit, der Landkreis-Behindertenbeauftragten Renate Hecht sowie Ingrid Heut stellvertretend für die Sponsoren Weindl&Heut Ingenieure GbR.

Tamara Kager, Leiterin der Offenen Behindertenarbeit, fügte an, dass ihrer Einrichtung vor drei Jahren diese Aktion übergeben worden war, die landkreisweit gestaltet werde und Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringe. Und dazu gebe es keine bessere Möglichkeit, als mit Kultur, Musik und Tanz.

Excellenter Gedan von „BonaVox“

Die glänzenden Stimmen der sieben Damen und vier Herren von „BonaVox“ (nomen est omen ) mischten sich zu einem exzellenten mehrstimmigen und feinsinnig ausbalancierten Gesamtklang. Intonationssicher, stimmlich präzise, textlich akzentuiert und dynamisch flexibel entfalteten sie unter der sicheren, motivierenden und professionellen Führung von Andreas Ernst eine eindrückliche Wirkung. Die raffinierten Arrangements wurden in hoher dynamischer Flexibilität als a cappella und mit anspruchsvollem Backgroundgesang dargeboten. Im ersten Teil ertönten bekannte Volkslieder in neuem Gewand: „Es klappert die Mühle“ mit einigen Ostinato-Takten, „Kein schöner Land“ als Quodlibet und „Wenn ich ein Vöglein wär“ in verschiedenen Formen und Rhythmen.

Vielfältiges Programm

Da wurde eine schottische Melodie in „Ode an die Heimat“ mit dem Text „Wenn das WLAN sich ganz von allein verbindet“ unterlegt und „Ebony and Ivory“ von Paul McCartney und Stevie Wonder versinnbildlichte die Thematik der Kulturtage: „Live together in perfect harmony“. Ein kleiner Wermutstropfen: Leider waren die Texte der Moderation nur schwer zu verstehen. Der Kinderchor stellte sich mit „Alle samma da“ vor, von Sebastian an der Conga begleitet, gab zu „Ob i pfeif oder sing“ und Leonhard trompetete gekonnt den serbischen Tanz „Kolo“. „Macht mit!“ hieß es beim afrikanischen Lied „Salibonani“, bei „Der musikalische Wasserhahn“ und „Spinnen sitzen gerne in der Badewanne“. Dann präsentierten die fünf Männer, scherzhaft „MonnaVox“ genannt, „In einem kühlen Grunde“ und den Jodler „Da Valiabte“.

Nach der Pause wurde von „BonaVox“ Station im Popbereich gemacht: „Caravan of Love“, „Fix You“ von Coldplay, „Music Was My First Love“ von John Miles und „Just Sing it“, ehe „Du hast’n Freund in mir“ von Klaus Lage den Schlusspunkt setzte.