Ehrungen
Landrat zeichnet engagierte Bürger aus

Roswitha Fischer, Agnes Niebler, Johann Schmidt und Karlheinz Schröpfer erhielten den Bundesverdienstorden.

21.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:34 Uhr
−Foto: Schuhbauer/Schuhbauer

Die Übergabe von vier Verdienstmedaillen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, waren für Landrat Franz Löffler Anlass dafür, die Ausgezeichneten einzeln und unter Einhaltung aller Corona-Auflagen zur Aushändigung dieser hohen Auszeichnung in das Landratsamt Cham einzuladen.

Löffler würdigte im Großen Sitzungssaal die Verdienste der neuen Ordensträger und überreichte die Ordensinsignien. Er zeigte sich sichtlich erfreut über das hohe Maß an Engagement der Ausgezeichneten und war stolz darauf, dass sich Bürger/innen aus dem Landkreis in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen so stark engagieren. Löffler wörtlich: „Unser Land und unser Landkreis leben von diesem freiwilligen Einsatz und der Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – das ist gerade jetzt sehr aktuell!“ Die Geehrten:

Roswitha Fischer, Arrach: Sie pflegt seit 1979 ihren schwerstbehinderten Sohn Jürgen. Seit dem frühen Unfalltod ihres Mannes 2001 ist sie ganz alleine für die Pflege ihres Sohnes verantwortlich und verzichtet im hohen Maße auf ein selbstverwirklichtes eigenes Leben. Mit großem Verantwortungsbewusstsein, unerschütterlicher Liebe und Aufopferung widmet sie sich den Bedürfnissen ihres behinderten Sohnes und ermöglicht ihm dadurch einen weitgehenden Verbleib in der vertrauten häuslichen Umgebung.

Agnes Niebler, Rötz: Sie engagiert sich seit vielen Jahren in hohem Maße im sozialen Bereich und widmet ihre Freizeit u. a. der Offenen Behindertenarbeit der Barmherzigen Brüder im Landkreis. Niebler war 2001 Ideengeberin für einen „Tag der Begegnung“ in Rötz, wo seit dieser Zeit alle zwei Jahre Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen.

Im Hospizdienst engagiert

Obwohl ihre Zeit als alleinerziehende Mutter eines behinderten Sohnes begrenzt ist, engagiert sie sich seit 1995 als ausgebildete Krankenschwester in erheblichem Maße auch im Hospizdienst der Caritas. Sie beteiligt sich dabei an der Ausbildung neuer Hospizhelfer. Es ist ihr wichtig, die Aufgabe eines Hospizdienstes, nämlich schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten, nicht aus den Augen zu verlieren.

Johann Schmidt, Waldmünchen: Er ist seit 50 Jahren mit herausragendem Engagement für die Turnabteilung des TV Waldmünchen aktiv. 1975 wurde er deren Leiter, etwas später wurde er Oberturnwart, ein Amt, das er bis 2008 innehatte. Im Hauptverein war er jahrelang 1. Kassier. Unter Schmidts Regie nahmen die Aktiven mit Erfolg bei Meisterschaften teil.

Der Oberstleutnant der Reserve trat nach dem Wehrdienst 1976 der Reservistenkameradschaft (RK) Waldmünchen bei. Er wurde im März 1977 zum 2. Vorstand und 1981 zum 1. Vorstand gewählt. 1981 folgte auf seine Initiative hin die Übernahme der Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge als auch die Gestellung von Abordnungen am Kriegerdenkmal an den Volkstrauertagen. Nach Öffnung der Grenzen 1990 wurden auch Freundschaften nach Sachsen sowie nach Tschechien geschlossen und internationale Vergleichsschießen abgehalten. 2002 wurde Schmidt zum stellvertretenden Landesvorsitzenden des Reservistenverbandes gewählt, eine Funktion, die er bis 2018 ausübte. Noch heute ist er 1. Vorsitzender der RK Waldmünchen.

Karlheinz Schröpfer, Waldmünchen: In unermüdlicher Kleinarbeit hat er sich der historischen Figur des „Obristen Trenck der Pandur“ aus dem österreichischen Erbfolgekrieg angenommen und Verbindungen zur Geschichte seiner Heimatstadt Waldmünchen hergestellt. So war er von 1988 bis 1997 2. Vorsitzender des Vereins Grenzland- und Trenckmuseum Waldmünchen, ehe er den Vorsitz übernahm und den Verein bis März 2018 sehr erfolgreich führte.

Um Trenck-Museum verdient

Im November 2001 wurde das Grenzland- und Trenckmuseum eröffnet. Schröpfer hat sich bei der Errichtung und der Einrichtung des Museums große Verdienste erworben. Zahlreiche Exponate im Museum stammen aus seiner sehr umfangreichen Privatsammlung. Zusammen mit anderen Mitgliedern hat er über 4000 Exponate zusammengetragen. Von 2001 bis 2018 war er Leiter des Museums.

Von 1998 bis 2015 war Karlheinz Schröpfers als Kreisarchivpfleger für die Gemeinden aus dem Gebiet des ehemaligen Landkreises Waldmünchen sowie weitere Gemeinden aus dem ehemaligen Landkreis Roding zuständig. Er engagiert sich bis heute auch in der Pflege der Kontakte zu den Partnerstädten Waldmünchens und verfasste z.B. eine Broschüre über die Entstehung der Städtepartnerstadt mit Marktoberdorf.