Jahrestagung
LiBu gibt den „Brander Kaspar“

Vorfreude auf Spielsaison ist nach Corona-Zwangspause groß. Lichtenegger Bund setzt auf bewährtes Führungsteam.

11.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Die neue „alte“ Vorstandschaft des Lichtenegger Bunds mit Bürgermeister Heinz Niedermayer (re.) −Foto: Volkner

Mit einer komplett bestätigten Vorstandschaft fiebert der Lichtenegger Bund der neuen Saison entgegen. Bei der Jahresversammlung am Samstag wurde deutlich, dass die Libunesen wegen Corona zwar zwei Jahre nicht auf die Bühne durften, aber nicht geschlafen haben. Umso mehr laufen jetzt die Vorbereitungen für die Spiele auf Burg Lichtenegg, wo der „Brandner Kaspar“ zur Aufführung kommt. Umfangreiche Arbeiten an Bühnenbild und Tribüne stehen an und auch sonst gebe es viel zu tun, so Vorsitzender Walter Kolbeck.

„Aufmachen sollen sie die Theater, nicht zu, nicht damit die Finsternis hinein kann, sondern das Licht endlich auch einmal hinaus darf“: Mit diesem Zitat der österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelinek eröffnete Kolbeck die Versammlung im Kollmerhof. „Wir freuen uns ganz narrisch darauf, endlich wieder auf die Bühne zu dürfen“, sagte er. Die Schweigeminute galt den Opfern des Ukraine-Kriegs.

Es gelte nun, nach zweijähriger Corona-Zwangspause Rechenschaft zu geben. Kolbeck: „Der Verein hat nicht geschlafen.“ Mit einer tatkräftigen Vorstandschaft wurden wichtige Entscheidungen getroffen, der Kontakt mit den 165 Mitgliedern wurde aufrecht erhalten. So galt sein Dank dem gesamten LiBu-Team, denn ohne die fruchtbare Zusammenarbeit wäre vieles nicht möglich. Das kam auch im Grußwort von Regisseur Johannes Reitmeier zum Ausdruck, das Walter Kolbeck in dessen Namen übermittelte.

Alle Vorstellungen ausverkauft

In vielen Gesprächen habe er, Kolbeck, erfahren, dass die Burgspiele in den zwei Jahren vermisst wurden. Umso mehr freue er sich, dass heuer bereits alle Vorstellungen ausverkauft seien, da die Karten von 2021 ihre Gültigkeit behalten. Die Warteliste sei lang. Einen besonderen Dank richtete er an Bürgermeister Niedermayer, die Gemeinde Rimbach, den Bauhof, Wertstoffhof und die Feuerwehr für die Unterstützung, ebenso an Burgbesitzer Josef Vogl für dessen Entgegenkommen.

Schriftführer Ernst Martin berichtete, dass bei der letzten Jahresversammlung im März 2020 noch große Pläne geschmiedet wurden, die aber der Pandemie zum Opfer fielen. In Online-Vorstandssitzungen wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Um den Kontakt zu den Mitgliedern zu halten, wurden unter Einhaltung strenger Hygienekonzepte interne Premieren- und Grillfeiern abgehalten. Als man sich im Sommer 2021 Gedanken machte über einen Neustart 2022 und eine Spielbefragung durchführte, waren fast alle bereit, mitzumachen.

Eine Wanderung zum Haidstein und ein Ausflug für die jungen Spieler nach Pullman City bestärkten alle darin, dass 2022 wieder gespielt wird. Um so mehr gelte es jetzt, alle Vorbereitungen zu treffen, damit die vierte Saison mit dem Spiel „Brandner Kaspar“ gut über die Bühne gehe.

Dem Kassenbericht von Evi Maurer war zu entnehmen, dass die finanzielle Situation derzeit nicht schlecht ist, zumal die Einnahmen aus dem Kartenverkauf bereits in der Kasse sind. Doch sie machte auch deutlich, dass die Ausgaben für die Generalüberholung der Bühne und weitere bauliche Vorhaben einen Großteil des Guthabens verschlingen. Die Kassenprüfer Josef Hofner und Max Eiber bescheinigten eine einwandfreie Finanzverwaltung.

„Ich kann es nur freudig begrüßen, wenn es heuer auf Burg Lichtenegg wieder ‚Vorhang auf‘ heißt“, sagte Bürgermeister Heinz Niedermayer. Nach der langen Corona-Pause sei es eine Freude, dass nun wieder Treffen in Präsenz möglich seien. Das sei für die Vereine wichtig. Es werde wohl viele Bemühungen erfordern, dass in Zukunft wieder alles weiter geht. Der Bürgermeister zollte den Spielern und den die im Hintergrund Mitwirkenden „größten Respekt“, vor allem dem Vorsitzenden Walter Kolbeck als „unermüdlichem Motor“. Der Lichtenegger Bud sei seit über 30 Jahren das kulturelle Aushängeschild Rimbachs. Vonseiten der Gemeinde sicherte er alle mögliche Unterstützung zu.

Nachdem der Bürgermeister zum Wahlleiter berufen worden war, dankte er der bisherigen Vorstandschaft für die geleistete Arbeit. Auf seinen Antrag wurde die Vorstandschaft entlastet.

Die Neuwahl war im Vorfeld bestens vorbereitet, was dadurch begünstigt war, dass sich die gesamte Vorstandschaft wieder zur Wahl stellte. Lediglich bei den Beisitzern schied Gerd Gollek auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen aus. Es gab keine Neubesetzung dieses Postens.

Für die kommenden zwei Jahre wurden in den Ämtern bestätigt: 1. Vorsitzender Walter Kolbeck, zwei gleichberechtigte 2. Vorsitzende Ludwig Kern und Leo Knabe, Schriftführer Ernst Martin, Kassiererin Evi Maurer, Kassenprüfer Josef Hofner und Max Eiber. Beisitzer: Eva Bablick, Fredi Eckert, Alois Gruber, Toni Jeter, Kathrin Martin, Evi Maurer, Lisa Perlinger-Wilgosz, Wolfgang Reimer, Matthias Schulte und Ursula von Massow. Nur der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass alle Wahlen einstimmig erfolgten und alle die Wahl annahmen.

Mit dem Wunsch für viel Erfolg übergab Wahlleiter Niedermayer das Wort an den wiedergewählten Vorsitzenden Walter Kolbeck.

„Sehr schönes Hobby“

Dieser bedankte sich für das Vertrauen und versicherte, dass das gesamte Team mit bestem Wissen und Gewissen weiterarbeite. „Wir haben ein sehr schönes Hobby, für das die Begeisterung erhalten bleiben soll“, sagte er. Die Anerkennung, die der LiBu weit über die Gemeindegrenzen hinaus genieße, sei nicht selbstverständlich, sondern musste hart erarbeitet werden.

Für die neue Saison sei wichtig, dass alle Plätze ausgelastet werden dürften und damit die bereits verkauften Karten ihre Gültigkeit behalten können. „Schirmherr ist und bleibt Theaterarzt Dr. Willi Schneider“, bekräftigte Kolbeck, der dann auf die anstehenden Arbeiten an der Bühne und der Tribüne hinwies.

Neben den baulichen Belangen im Hinblick auf die Spiele werde sich der LiBu dafür einsetzen, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Burg Lichtenegg als historisches Bauwerk zu vertiefen. Dass sie das zweifelsfrei sei, beweise ein Balken in der Burg, der durch eine Untersuchung des Landesamts für Denkmalpflege auf das Jahr 1133 datiert wurde. Außerdem werde der LiBu auch weiterhin soziale Einrichtungen im Landkreis Cham unterstützen. Am 18. Juni erfolgt die Präsentation der Festspiele im Landkreis auf der Burg Neuhaus, und am 16. Juli ist auf Burg Lichtenegg Premiere. Weitere Aufführungen sind am 22,/23,/29.30. Juli und am 5. und 6. August. Der Termin für das Schirmherrnbitten wird noch festgelegt. Über die Teilnahme am 43. Nordgautag am 26. Juni in Schwandorf wird noch beraten. (kvo)