Ausstellung
Malerei, Glas, Holz und Ton

Werke der Gruppe RADAMA werden im Cordonhaus und im Museum SPUR gezeigt. Im Langhaussaal war die Eröffnungsfeier.

11.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Claudia Peinelt
Margrit Brehm (2.v.re) hielt die Einführungsworte zur Ausstellung der Gruppe Radama. Gretel Eisch (Stadler) und Max Strack ( 3. und 4. v. re) −Foto: Claudia Peinelt

Der Maler und Glaskünstler Erwin Eisch, der in diesem Jahr erst verstorben ist, die Bildlhauerin Gretel Eisch (Stadtler) und der Bildhauer Max Strack gründeten im Herbst 1959 die Gruppe Radama. Am Samstagabend wurde die in der Städtischen Galerie Cordonhaus und im Museum SPUR stattfindende Ausstellung der Gruppe Radama feierlich im Langhaussaal eröffnet.

„Mit der heutigen Eröffnung dieser Ausstellung in Cham schließt sich ein Kreis, der 1994 seinen Anfang fand“, sagte Bürgermeister Martin Stoiber. Eine der damaligen Kuratorinnen der Städtischen Galerie im Cordonhaus, Ines Kohl, präsentierte 1994 erstmals Werke von RADAMA und gab in der editon Lichtung aus Viechtach eine Broschüre heraus, die den Skandal um die erste Ausstellung der Gruppe dokumentiert.

Diese erste Rückschau im Cordonhaus setzte das Wirken dieser Gruppe in einen kunsthistorischen Kontext und arbeitete erstmals die Brisanz der damaligen Aktion heraus, die bis heute nicht an Gültigkeit verloren hat.

Wie Stoiber auch erzählte, feiert die Städtische Galerie Cordonhaus ihr 40-jähriges Bestehen in diesem Jahr. Die Ausstellung 1994 ist auch deshalb von großer Bedeutung, da so die lange Tradition des Cordonhauses ebenfalls dargestellt werden kann.

Auch Johanna Etti, in Vertretung des Landrates erinnerte daran, dass man in Cham ein Jahr der Jubiläen sei. Nicht nur das Cordonhaus bestehe seit 40 Jahren, auch das Museum SPUR kann auf 30 Jahre zurückblicken. Beide Häuser arbeiten eng zusammen. Beide Häuser befassen sich gerade mit der Ausstellung der Gruppe Radama. Sie begrüßte die beiden anwesenden Künstler Max Strack und Gretel Eisch (Stadler) und bedankte sich für die Einblicke, die sie in ihrer Ausstellung gewähren.

Die Kuratorin Dr. Margrit Brehm führte im Anschluss die vielen Gäste in die Ausstellungen ein. „Ohne die Stiftung von Erwin und Gretel Eisch an das Museum Lothar Fischer in Neumarkt in der Oberpfalz wäre das ganze Projekt nie zustande gekommen“, so Brehm. Denn erst durch diese Stiftung und durch die Bereitschaft des Museums war es möglich, diese ganzen Dokumente zu sichern, zu sichten, die Bilder aufzuarbeiten und eine Idee zu entwickeln, was damals war.

Die Gäste hatten die Möglichkeit im Cordonhaus und im Museum SPUR einen Rundgang mit Anjalie Chaubal und Bärbel Kleindorfer-Marx und und den Künstlern zu machen. Die Ausstellung an den beiden Orten präsentiert Malerei und Arbeiten auf Papier der Gruppe: Glasobjekte von Erwin Eisch, Bildhauerarbeiten in Holz, Ton, Blei und Bronze von Gretel Eisch, Steinskulpturen und Bronzeunikate von Max Strack ebenso wie zahlreiche Dokumente. Schwarz-Weiß-Fotografien der Ausstellungen von 1961 ermöglichten es, die Installationen teils mit Möbeln und Gebrauchsgegenständen räumlich nachzuempfinden.

Gezeigt werden überwiegend Kunstwerke der 2019 erfolgten RADAMA-Schenkung von Gretel und Erwin Eisch aus Frauenau an die Lothar & Christel Fischer Stiftung und somit an an das Museum Lothar Fischer. Weitere Leihgaben aus Privatbesitz und von Museen ergänzen die Schau.