Hospizarbeit
Meilenstein für das Netzwerk vorgestellt

Vertreter der Arbeitsgruppe Palliativ-Netz Cham präsentierten eine neue Info-Broschüre für die Bürger.

18.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:11 Uhr
Ferdinand Schönberger
Ein Großteil des Autorenteams stellte die neue Broschüre „Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Cham“ zusammen mit Landrat Franz Löffler (4. v. li.) der Öffentlichkeit vor. −Foto: Ferdinand Schönberger

„Du zählst, weil Du Du bist und Du wirst bis zum letzten Augenblick Deines Lebens eine Bedeutung haben“: Dieses Zitat von Cicely Saunders, Leitfigur der Hospizbewegung, findet sich in der neuen 36-seitigen Broschüre „Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Cham“.

Sie wurde am Mittwochnachmittag in einem Pressegespräch durch Vertreter des Palliativnetzes im Landratsamt vorgestellt und ist momentan im Landratsamt und beim Verein Hospiz DAHEIM erhältlich sowie bei allen Netzwerkpartnern.

Eigentlich hätte dies beim 6. Chamer Hospiz- und Palliativ-Tag (CHPT) stattfinden sollen. Doch wie schon 2020, musste die Veranstaltung wegen der Pandemie abgesagt werden. Man wolle aber, so Landrat Franz Löffler, den Tag nutzen, um eine Informationsschrift zu präsentieren, die wertvolle Hilfestellung in ganz besonderen Fragestellungen am Ende des Lebens sein könne.

Sie sei ein Meilenstein für das weiter wachsende Netzwerk und ein großer Gewinn für die Bürger*innen des Landkreises. Löfflers Dank galt den Vertreter*innen des Palliativnetzes und dem gesamten Redaktions- und Autorenteam. Davon anwesend Dr. Elisabeth Albrecht, Teamleiterin der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung SAPV-Cham PALLIAMO, Dr. Johanna Etti, Mitorganisatorin des CHPT, Dr. Gabriella Marthy, Leiterin der Palliativstation im Krankenhaus Bad Kötzting, Pfarrerin Kathrin Nagel vom Dekanat Cham, Aloisia Bosek, Netzwerkmoderatorin des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbands (BHPV), Peter Fleckenstein vom ehrenamtlich tätigen Verein Hospiz DAHEIM, Gemeindereferentin Beate Schmaderer von der Krankenhaus- und Hospizseelsorge in der Diözese, Johanna Schmid, Hospizkoordinatorin der Caritas für den Landkreis, Anita Steindl von der Beratungsstelle Hospiz und Palliativ am Landratsamt und – online zugeschaltet – die Referentin Verena Walter vom BHPV.

Es gelte, so der Landrat weiter, den letzten Lebensabschnitt möglichst sanft und am besten in vertrauter Umgebung zu gestalten. Rechtzeitig die nötige Hilfe in einer palliativen Situation finde man bei mehreren Einrichtungen, die sich über die letzten Jahre bildeten.

Allerdings sei es gar nicht so leicht, sich über deren verschiedene Funktionen zu orientieren. Auch darum sei 2019 im Landkreis eine eigene Beratungsstelle eingerichtet worden. Nun gebe es auch schriftliche Informationen darüber.

Dr. Etti berichtete, die Broschüre habe viel Herzblut und Arbeitsstunden gekostet, aber auch ein förderliches Kennenlernen der unterschiedlichen Netzwerker erbracht. Sie dankte Löffler für die finanzielle und personelle Unterstützung. Jeder im Netzwerk, betonte Dr. Albrecht, habe seinen eigenen Schwerpunkt, und das Ineinandergreifen funktioniere.

Die auf Vorlagen aufbauende Broschüre solle Betroffenen und deren Angehörigen helfen, die sich in der Situation überfordert fühlen. Pfarrerin Nagel sah ihre Rolle darin, dass die Broschüre „für Laien verständlich geschrieben“ ist.

Die BHPV-Referentin Walter freute sich in ihrer Videobotschaft, dass „ein hilfreicher Wegweiser über die Versorgungseinrichtungen am Lebensende“ erstellt wurde, und sagte, sie hoffe, im nächsten Jahr beim Chamer Hospiz- und Palliativtag dabei zu sein.