Karriere
Mit dem Barockengel in den Ruhestand

Kollegen verabschiedeten den Chamer Polizeichef Alfons Windmaißer. Sie organisierten dafür ein historisches Polizeiauto.

01.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:51 Uhr
Karl Pfeilschifter
Polizeichef Alfons Windmaißer legte immer Wert auf einen modernen Fuhrpark der Chamer Polizei. Seine letzte Fahrt durfte er aber mit einem historischen Polizeifahrzeug antreten. −Foto: Karl Pfeilschifter

Einen emotionalen Abschied bereiteten die Bediensteten der Chamer Polizeiinspektion ihrem langjährigen Chef, Erstem Polizeihauptkommissar Alfons Windmaißer, der mit Beginn des September seinen verdienten Ruhestand antritt. Nach dem offiziellen Abschied in der vergangenen Woche im Langhaussaal des Rathauses, bei dem die Teilnahme coronabedingt extrem eingeschränkt war, wurde der Abschied an Windmaißers letztem Arbeitstag ein besonderes Highlight, das auch den Beliebtheitsgrad des scheidenden Dienststellenleiters widerspiegelte.

Zur Abschiedsfeier mit Weißwürsten, Kaffee und Kuchen waren auch viele Pensionisten gekommen. Sein Stellvertreter Marco Müller hatte die Feier organisiert, die mit einer besonderen Überraschung begann. Müller holte seinen „Chef“ mit dem legendären Polizeiauto BMW 501, auch Barockengel genannt, der Anfang der 60er Jahre als der Funkstreifenwagen „Isar 12“ der Münchner Polizei in einer Fernsehserie bekannt wurde, an seinem Wohnort in Waldmünchen ab.

Das Auto wurde vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord zur Verfügung gestellt und mit einem Transporter von Ingolstadt angeliefert. An der Dienststelle in Cham säumte ein langes Spalier der Kollegenschaft, Pensionisten und der Dienststellenleiter der Landkreisinspektionen die Zufahrt. Marco Müller würdigte in seiner Ansprache die Verdienste von Alfons Windmaißer, der als „Kümmerer“ und Teamplayer stets um das Wohl der Dienststelle und der Kollegenschaft bemüht war.

Ein großes Merkmal von ihm sei auch sein Wirken als „Netzwerker“ gewesen. Marco Müller stellte auch die Menschlichkeit des scheidenden Chefs heraus und überreichte mehrere Geschenke, so eine Fotocollage mit der Kollegenschar, einen Gutschein für ein E-Bike und nicht zuletzt auch einen Volleyball mit den Unterschriften der Sportler. Damit verbunden war der Wunsch, dass Windmaißer seiner Volleyball-Leidenschaft auch im Ruhestand fröne und sich auch weiterhin am Sport beteilige.

UmbauErinnerung
Alfons Windmaißer hat in der Chamer Inspektion trotz Widerstands höherer Dienststellen einen Corona-Eingang durchgesetzt.Die Kollegen wollen diese Stelle „Alfons-Windmaißer-Platz“ nennen.

Müller gab auch bekannt, dass die letzte Baumaßnahme, der „Corona-Eingang“ der Polizei, die Windmaißer entgegen der Zusage von höheren Dienststellen durchgesetzt hatte, zur Erinnerung nun „Alfons-Windmaißer-Platz“ benannt werde. Die stets gute Zusammenarbeit stellten auch seine Dienststellenleiterkollegen Stephan Gürster (bisher PI Bad Kötzting), Bernhard Hager (PI Roding) und Vincent Bauer (PI Furth im Wald) heraus. In gemütlicher Runde wurde an so manche Begebenheit in der Vergangenheit erinnert und so manche „Story“ lebte wieder auf. Alle unterschrieben die Aussage eines Kollegen: „Du warst nicht nur Chef, du warst auch Mensch!“. (cft)