Frühlingskonzert
Musikalischer Start in den Mai

Voller Bigband-Klang, Schlager oder zünftige Märsche: Die Stadtkapelle beeindruckt mit einem breiten Repertoire.

01.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:39 Uhr
Vera Knoll
−Foto: Dr. Vera Knoll

Schwungvoll begrüßte 3. Bürgermeister Alfred Stuiber die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Roding, die unter tosendem Applaus die Bühne betraten und bestens gelaunt ihr Konzert zum Start in den Mai eröffneten.

Nach der langen Corona-Pause blühten die Instrumentalisten sprichwörtlich auf und brillierten an Querflöte, Saxophon, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Tuba und Schlagwerk. Einer Bigband gleich holte die Stadtkapelle ihre riesige Zuhörerschar vom ersten Ton weg ab und ließ für sie auf ihrem Weg in den Mai einen klanggewaltigen Frühlingsstrauß erblühen.

Verena Schießl moderierte die „Elisabeth-Serenade“ an und richtete das Wort an Sepp Köppls Frau Elisabeth. Sie erhielt einen Blumenstraß als Dankeschön, dass sie ihren Mann für die Auftritte und Proben seiner Stadtkapelle an so manchem lauen Sommerabend entbehren muss. Sepp Köppl ergriff kurz selbst das Mikrofon, erinnerte an sein Jubiläum und zeigte dem Konzertpublikum den Dirigentenstab, welcher ihm vor 25 Jahren überreicht worden war. Er bedankte sich bei seinem Ensemble für die schöne Zeit und dirigierte, sichtlich gerührt, die „Elisabeth-Serenade“ – mit einem Solo von René Knoll an der Trompete. Auch mit „Midnight Tears“ trat das Trompetenregister in den Vordergrund, als Solist glänzte hier Martin Haimerl.

Applaus für den Nachwuchs

Das Jugendorchester hatte beim Frühlingskonzert seinen letzten Auftritt – die Jugend ist mittlerweile erwachsen geworden. Dirigentin Christina Lang verabschiedete sich nach 16 Jahren persönlich vom Publikum und blickte kurz auf die Geschichte des ehemaligen Nachwuchsorchesters, das seit Beginn einen wichtigen Grundstein für den Übergang der Musikerinnen und Musiker in die Stadtkapelle bildete. Ergriffen genoss Christina Lang den letzten Applaus für die jungen Musikanten.

Nach der Pause war Swing geboten, und damit echter Bigband-Sound. Bei „Singin‘ Sax“ stand das Saxophon-Register ganz im Vordergrund, und – der Moderation folgend – trug Sepp Köppl eine Kapitänsmütze zum Dirigat. Auch das Tenorhorn-Register zeigte im Anschluss gekonnt, wie verträumt-romantisch und dezent tiefes Blech zu klingen vermag; die solistischen Passagen in diesem Stück wurden dann vom ganzen Ensemble fein aufgenommen, das Nebensolo auf der Trompete übernahm René Knoll. Nach einem fetzigen Schlager-Medley mit „Mendocino“, „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ und Anita“ füllte tosender Beifall die Stadthalle.

„Downtown“ führte die Zuhörer das letzte Stück des Abends; und obwohl dies der letzte offizielle Titel im Programm war, spürte man keinerlei Müdigkeit bei den Musikerinnen und Musikern – im Gegenteil. Das Schlagwerk bildete für die Holz- und Blechbläser eine schmissige Unterlage, auf die sie ihre „Klang-Stadt“ setzen konnten.

Gedenken an Hans Riedl

Gemäß ihrer Tradition widmete die Stadtkapelle ihrem zuletzt verstorbenen Ehrenmitglied Hans Riedl die erste Zugabe des Abends, seinen Lieblingsmarsch „Mars der Medici“. Sepp Köppl erzählte von der besonderen Beziehung zwischen ihm, seinem Vater und Hans Riedl, sodass sich mancher Zuhörer trotz des fetzigen Marsches eine Träne von der Wange wischte.

Einen neuen Dirigentenstab überreichte Daniela Bucher im Namen der Stadtkapelle an ihren „Chef“, der ihn gleich bei der letzten Zugabe ausprobierte.