Gesundheit
MVZ in Roding ist ein „Quantensprung“

Seit 1. April arbeitet das Medizinische Versorgungszentrum am Sana-Krankenhaus – jetzt wurde es offiziell vorgestellt.

07.05.2019 | Stand 16.09.2023, 5:37 Uhr

Der Wechsel vom Selbstständigen zum angestellten Arzt fällt ihnen nach eigenen Worten leicht, da nun der Verwaltungsjob wegfällt, die eigentliche medizinische Arbeit aber bleibt, wie bisher: Dr. Rehwald und Dr. Lackerbauer (v.li.) vor der MVZ-Anmeldung. Foto:Klöckner

Wie es künftig weitergeht mit dem neuen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ)? Etwa, wenn das neue Ärztehaus in Roding fertig ist? Fragen, die angesichts der kurzen Zeit, die die Sana-Macher für die Einrichtung des neuen Gesundheitsangebots hatten, fast schon wie ferne Zukunft klingen. Deshalb mag Simon Astfäller, Sana-Geschäftsführer und auch Geschäftsführer der neuen Sana-Gesellschaft, die für den Betrieb des MVZ im Rodinger Krankenhaus gegründet wurde, bei der offiziellen Eröffnung am Dienstag darauf nicht direkt eingehen: „Wir begleiten das Projekt und stehen dem aufgeschlossen gegenüber! Wir sind aber jetzt froh, hier zu sein!“

Der Übergang vom OCZ zum MVZ ist praktisch ohne Übergang gelungen:Am 31. März machte das Orthopädisch-Chrirugische Zentrum (OCZ) zu,am 1. April standen bereits die ersten Patienten vor der Türe der MVZ-Praxis in der Rodinger Klinik. Deshalb habe man sich engagiert, so der Sana-Vertreter. Das OCZ war langjähriger Kooperationspartner der Sana-Kliniken im Landkreis Cham.

Übergang von OCZ zu MVZ

Letztlich ging es auch darum, hier nicht weitere Patienten zu verlieren, so suchte die Sana-AG nach einer Lösung. Auch zwei der ehemaligen OCZ-Ärzte suchten für sich eine Lösung und kamen mit Sana ins Gespräch, wie Astfäller schilderte. Konsequenz war die Gründung des MVZ für orthopädische und chirurgische Behandlungsmöglichkeiten – mit Dr. Christian Rehwald als Ärztlichem Leiter und Dr. Helmut Lackerbauer, die nun beide als Angestellte des Sana-MVZ agieren. Vorteil sei gewesen, so Astfäller, dass die Ärzte ihre OCZ-Sitze mitnahmen und es somit keine Probleme bei der Zulassung gab. Auch die Zulassung für die Berufsgenossenschaft sei gegeben. Der Start am 1. April habe dank eines eingespielten Teams gut funktioniert, die Ärzte seien bekannt, das Versorgungskonzept sei gut. „Es war ein Kraftakt“, schilderte Dr. Rehwald die Praxisgründung innerhalb von gut sechs Wochen im Krankenhaus. Im März habe er noch nicht geglaubt, dass das geschafft werden könne. Doch es sei gelungen. „Wir haben bereits jetzt fast so viele Patienten wie vorher im OCZ“, sagte er, darunter seien nicht nur Patienten, die sie mitgenommen hätten, sondern auch einige neue. Es kämen auch viele zurück, die außerhalb des Landkreises eine Behandlung gesucht hätten.

Die technische Praxisausstattung sei auf gutem Niveau, es gebe eine gute Verzahnung zwischen ambulanter Praxis und stationärem Bereich. Geboten würden chirurgische und orthopädische Behandlungen, „aber es wird nicht nur operiert!“, betonte der Facharzt. Behandelt werde vom „Scheitel bis zur Sohle“ alles, was in den Fachbereich falle. Er betonte, dass hier auch viel Platz der konservativen Behandlung von Patienten eingeräumt werde, etwa mit Akkupunktur zur Schmerzstillung bei Athrose. Sein Kollege Dr. Lackerbauer ergänzte, dass der Patient entscheide, was gemacht werde: „Der Leidensdruck bringt ihn zur Operation, nicht Zahlen, die erfüllt werden müssen!“

Komplettangebot in einem Haus

Landrat Franz Löffler hob die Einrichtung des MVZ als „Quantensprung“ hervor. Hier schaffe der Krankenhausträger eine ordentliche, ambulante Struktur zur fachärztlichen Versorgung. Es sei eine ganz normale Praxis, wo jeder hingehen könne, und mit Ärzten, die auf „höchstem Niveau“ arbeiten würden. Sana schaffe hier eine „engere Verzahnung“ zwischen ambulantem und stationärem Bereich. „Die Besonderheit ist hier, dass neben der konservativen Behandlung auch eine Operation wie auch die Reha im Anschluss unter einem Dach stattfinden kann! Das ist ein Komplettangebot!“, so Löffler.

Auch Bürgermeister Franz Reichold gratulierte zum neuen MVZ und betonte, dass damit eine langjährige Forderung nach orthopädischer Versorgung im westlichen Landkreis erfüllt werde. Zu einem möglichen Umzug in das Ärztehaus sagte Reichold nur: „Erst einmal muss jeder seine Hausaufgaben machen!“ Dem pflichtete der Landrat bei und ergänzte: „Man muss sehen, wie es sich weiterentwickelt!“ Der Frage, ob die MVZ-Gründung auch den Patientenabfluss in andere Kliniken außerhalb des Landkreises stoppen solle, sagte Astfäller nur: „Uns war wichtig, dass die Patienten auch nach dem Ende des OCZ weiterbehandelt werden!“ Landrat Löffler betonte, dass Gesundheitsversorgung schon ein Markt sei und man alles tue, um die Menschen hier zu versorgen und nicht anderswo.

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