2,5-Millionen-Euro-Projekt
Neue Kinderkrippe: Bilderbuch-Baustart für Weidings Kleinste

08.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:45 Uhr

Mit freudigen Gesichtern und bei strahlendem Sonnenschein griffen die Gäste aus Gemeinde, Politik, den planenden Büros und der bauausführenden Firma zum Spaten. Auch die Damen des Kinderhauses freuen sich auf die neue Krippe mit endlich viel Platz.

Bilderbuchwetter und ein gelungener Baustart: Nach Wochen des Dauergraus strahlten gestern Nachmittag die Gesichter mit der Sonne um die Wette. Die Gemeinde Weiding hat mit einem feierlichen Spatenstich offiziell den Baustart für die neue Kinderkrippe mit 24 Betreuungsplätzen eingeleitet.

Es ist dasfinanziell schwergewichtigste Projektin der Chambtal-Kommune seit dem Neubau von Schule und Sporthalle in den 1990er Jahren. 2,5 Millionen Euro werden auf dem Areal im Norden der Marienkirche in den kommenden beiden Jahren verbaut. Viele Vorarbeiten wie Erschließung mit Strom, Heizung, Wasser, Abwasser, EDV und Telekommunikation wurden bereits im Vorjahr geplant und größtenteils schon erledigt.

Zum Festakt am Gründonnerstag-Nachmittag stand Bürgermeister Daniel Paul die Freude ins Gesicht geschrieben, zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft begrüßen zu dürfen. Nicht minder freute er sich über die Teilnahme der beiden Vertreterinnen des Kinderhauses. Vize-Chefin Susanne Weber und Krippenleiterin Lisa Pongratz vertraten den Kindergarten Weiding. Letztere wird ab dem Betreuungsjahr 2024/2025 die neue Einrichtung am Pfarrer-Spießl-Platz leiten, ließ das Gemeindeoberhaupt wissen.

Kinderkrippe in Weiding: Zum Projekt gehört auch Mut

Dass zu so einem Bauprojekt Mut dazugehört, stehe außer Zweifel, so Paul in seiner Begrüßung. Es werde die Gemeinde Weiding auch haushaltstechnisch herausfordern wie keine andere Maßnahme der letzten 20 Jahre. Trotz der erfreulichen Förderung seitens des Freistaates Bayern in Höhe von 900000 Euro, wofür er sich im Besonderen bei Abgeordnetem Gerhard Hopp und Landrat Franz Löffler bedankte, müsse man 1,4 Millionen Euro selbst aufbringen. Dass es ohne Fremdmittel nicht zu stemmen sein wird, daraus machte der Rathauschef keinen Hehl.

Kritische Worte gab es ausschließlich in Richtung Berlin. Das derzeitige Regierungsbündnis messe der Kinderbetreuung keine Bedeutung mehr bei. Es wurde kein neues Förderprogramm mehr aufgelegt, somit sei auch keine Zuwendung seitens des Bundes zu erwarten, obwohl die Koalitionsversprechen anderslautend waren. Die Zeiten seien schlicht nicht einfach, resümierte Paul, dennoch stehen Daseinsvorsorge und im Speziellen die Kinderbetreuung an oberster kommunaler Stelle.

Das Gemeindeoberhaupt ließ kurz die Geschichte des Weidinger Horts Revue passieren. Seit 1977 befinde sich die Kinderbetreuung in kommunaler Hand. Damals eröffnete der Kindergarten an der Zelzer Straße seine Pforten. Im Jahr 2010 fand dann die größte Baumaßnahme in der Geschichte der Einrichtung statt. Im Zuge der energetischen Sanierung wurde nicht nur das Dach erneuert und die Heizungsanlage mit dem Rathaus verbunden, es wurde seinerzeit auch erstmals eine Kinderkrippe angebaut, die erste einer Landkommune im Kreis Cham.

13 Jahre später stehe man vor ganz anderen Herausforderungen. Die Betreuung der Unter-Dreijährigen habe neue Dimension und Bedeutung erlangt, der man sich stellen müsse. Mit dem heutigen Tag stelle sich Weiding dieser Aufgabe. Und die große und bereits beschlossene Photovoltaikanlage wird ihr Übriges tun, um auch auf dem Sektor von erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag zu leisten.

Vizelandrat Markus Müller lobte Bürgermeister und Ratsgremium für diesen zukunftsweisenden Schritt. Dass Familiennachwuchs in der Bevölkerung wieder mehr an Bedeutung gewonnen habe, darüber freute sich auch Gerhard Hopp.

Gute Nachrichten für Weiding vom Freistaat Bayern

Die Entscheidung des Landes Bayern, den Gemeinden beim Bau von Kindertageseinrichtungen noch mehr unter die Arme zu greifen, sei eine überaus positive Nachricht aus der Landeshauptstadt. Eine Milliarde Euro mehr für den kommunalen Hochbau habe der Freistaat jüngst beschlossen.

Info: Bedeutung des Projekts

Erweiterung:Mit der Erweiterung um eine dritte Vormittagsgruppe und einem Anbau im Jahr 2016 habe man das Grundstück an der Zelzer Straße definitiv ausgereizt. Den großen und teils bewaldeten Garten im Süden und Osten wollte man bei den jüngsten Entscheidungen keinesfalls opfern, so Bürgermeister Daniel Paul.

Meilenstein:Als Meilenstein bezeichnete Architekt Markus Weber diese Baumaßnahme am Pfarrer-Spießl-Platz. Was mit einer Machbarkeitsstudie begann, soll nun in einem neuen Zuhause für die Kleinsten seinen Abschluss finden. Und er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, mit Feuerwehr und Bürgersaal auch noch den großen Bruder zu realisieren.

− fea